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27.07.13 / Dreiecks-Leben / Vor 25 Jahren starb Brigitte Horney

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-13 vom 27. Juli 2013

Dreiecks-Leben
Vor 25 Jahren starb Brigitte Horney

Britgitte Horneys Leben und Wirken bewegt sich in den beiden Dreiecken Deutschland, Schweiz und angelsächsische Welt sowie Theater, Kino und Fernsehen. Das fängt schon damit an, dass die am 29. März 1911 geborene Schauspielerin in Berlin-Dahlem zur Welt kommt, von einem englischsprachigen Kindermädchen erzogen wird und wegen ihrer Tuberkulose einen großen Teil ihrer Schulzeit in der Schweiz verbringt. Ihre Mutter, die Psychoanalytikerin Karen Horney, legt Wert auf eine Berufsausbildung und so erhält Brigitte Unterricht in Schauspiel und Tanz.

Nach Theaterengagements im Deutschen Reich und der Schweiz entdeckt sie Robert Siodmak für den Film. „Abschied“ ist 1930 ihr erster. Der Durchbruch gelingt ihr 1934 mit dem Streifen „Liebe, Tod und Teufel“, in dem sie das Lied „So oder so ist das Leben“ singt. Vier Jahre später spielt sie erstmals in „Du und ich“ an der Seite von Joachim Gottschalk. Weitere Streifen des Filmpaares folgen. Für ihren Filmpartner, der mit einer Jüdin verheiratet ist, reist sie 1941 in die Schweiz, um ein Engagement für ihn zu organisieren. Als sie zurückkehrt, erfährt sie vom Selbstmord der Familie Gottschalk. Wenige Jahre später wechselt sie selber in die Eidgenossenschaft und spielt dort erfolgreich Theater. Die Kriegsniederlage des Deutschen Reiches und deren Folgen bleiben ihr damit erspart.

Nach dem Tode ihrer Mutter, die bereits 1931 mit Brigittes beiden jüngeren Schwestern in die USA ausgewandert war, zieht Brigitte Horney nach Boston um, um deren Poliklinik zu übernehmen. Sie heiratet dort einen US-Amerikaner und nimmt die US-Staatsbürgerschaft an. Für Spielfilme wie „Nacht fiel über Gotenhafen“, „Das Erbe von Björndal“ oder „Neues vom Hexer“ sowie Auftritte auf deutschen Bühnen stattet sie ihrer alten Heimat aber immer wieder einmal Besuche ab.

Gegen Ende der 60er Jahre entdeckt sie das Fernsehen für sich und verlegt mit ihrem Ehemann ihren ständigen Wohnsitz in die Bundesrepublik. Dort entstehen erfolgreiche Serien wie „Jakob und Adele“ oder „Das Erbe der Guldenburgs“, in denen sie ältere Sympathieträger mit härterer Schale und weichem Kern spielt. Ohne sich vorher in den Ruhestand zurückgezogen zu haben, verstirbt Brigitte Horney sozusagen in den Sielen am 27. Juli 1988 in Hamburg. Manuel Ruoff


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