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03.08.13 / Liebhaber des Rennsports / Vor 25 Jahren starb der Freund schneller Autos Enzo Ferrari

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-13 vom 03. August 2013

Liebhaber des Rennsports
Vor 25 Jahren starb der Freund schneller Autos Enzo Ferrari

Seinen eigenen Angaben zufolge entdeckt Enzo Ferrari seine Liebe zu Autorennen, als sein Vater ihn und seinen Bruder Alfredo mit zu einem Autorennen auf der Via Emilia in Bologna nahm. Da war der am 18. Februar 1898 in einem Bergdorf der Emilia Romagna nahe Modena geborene Italiener gerade zehn Jahre alt. Nach dem Ende der Schulzeit 1914 bildete ihn sein Vater in dessen Schlosser- und Schmiedewerkstatt aus.

Nach dem Ersten Weltkrieg reicht das jedoch Fiat in Turin nicht, um ihn als Werksfahrer anzustellen. Mit Hilfe privater Förderer nimmt er nun mit einem eigenen Fahrzeug an Wettrennen der Region teil und ist dabei derart erfolgreich, dass ihn Construzioni Meccaniche Nazionale (CMN) als Werksfahrer einstellt. Der Erfolg bleibt Ferrari treu und 1920 kann er zu Alfa-Romeo wechseln.

1929 gründet Ferrari mit Fahrzeugen und weiterer Unterstützung von Alfa-Romeo einen eigenen Rennstall: Scuderia Ferrari. 1939 kommt es zur Trennung, als Alfa Romeo einen eigenen Rennstall gründet. Ferrari muss sich zu vierjähriger Abstinenz vom Rennsport verpflichten und kann danach auch nicht mehr auf Autos seines ehemaligen Arbeitgebers zurückgreifen. Die Abfindung von Alfa-Romeo nutzt er zum Aufbau eines Maschinenbau-Unternehmens in Modena, in dem er Rüstungsgüter für den Zweiten Weltkrieg produziert.

1943 gründet er – ebenfalls in Modena – die Auto Avio Construzioni Ferrari zur Herstellung von Fahrzeugen für seinen Rennstall. Nach der fast vollständigen Zerstörung seiner Produktionsanlagen durch alliierte Bombenangriffe wechselt er in das 16 Kilometer entfernte Maranello, wo er 1946 die Rennwagenproduktion wieder aufnimmt.

Die Erfolge insbesondere in der Königsklasse, der 1950 geschaffenen Formel 1, sind legendär. Mehr oder weniger als Abfallprodukt zum Geldverdienen werden in Maranello nun auch Straßenfahrzeuge am oberen Ende des Sportwagensegments unter der Marke „Ferrari“ angeboten.

Während die Ferraris klassischerweise mit Zwölf-Zylinder-Motoren ausgestattet waren, wurden ab den 60ern für die Formel 2 und die weniger Betuchten auch Renn- und Sportwagen mit nur sechs Zylindern gebaut. Um die Exklusivität des Namens „Ferrari“ zu schützen und weil der bereits 1956 gestorbene erste Ferrari-Sohn mit dem Kosenamen „Dino“ an der Motorenentwicklung mitgewirkt hatte, trugen diese Modelle den Markennamen „Dino“. Einer der bekanntesten „Dino“-Besitzer ist der von Tony Curtis gespielte Playboy Dany Wild, der in der Kultserie „Die 2“ einen 246 GT fährt. Später erhielten dann auch Dinos mehr als sechs Zylinder und die diskriminierende Markenbezeichnung „Dino“ wurde aufgegeben. Aus einem Dino, dem 308 GT, entwickelte sich schließlich der meistgebaute Ferrari, der 308, dessen Spiderversion Privatdetektiv Thomas Magnum in der gleichnamigen US-Krimiserie fährt.

Zusätzliches Kapital für seine teuren Rennsportambitionen gewann Enzo Ferrari im Jahre 1969 durch eine 50-Prozent-Beteiligung von Fiat an seinem Unternehmen. Inzwischen hat der ebenfalls (nord)italienische Massenhersteller seine Beteiligung auf 90 Prozent ausgebaut und die Chancen scheinen vor diesem Hintergrund günstig, dass die prestigeträchtige Marke Ferrari ihren am 14. August 1988 verstorbenen Namensgeber noch lange überleben wird. M.R.


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