19.04.2024

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03.08.13 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-13 vom 03. August 2013

Leserforum

Päpstlicher Mann des Friedens

Zu: Schweigen ist nicht immer Gold (Nr. 29)

Pius XII. hat dermaßen vielen Juden helfen können, dass der Rabbiner von Rom aus Dankbarkeit zum Katholizismus übergetreten sein soll. Aber als ehemaliger Nuntius Pacelli in Deutschland wusste Pius XII. auch genau, wie übel es die „Wertegemeinschaft“ mit Deutschland getrieben hatte.

So schrieb Kaiser Wilhelm II. über die Begegnung mit dem Nuntius Pacelli, der ihn im Sommer 1917 aufsuchte, dieser sei eine vornehme Erscheinung, ein wahrer Kirchenfürst gewesen. Nachdem man das Friedensangebot des Kaisers im Dezember 1916 in so unerhörter Weise abgelehnt habe, habe er den Nuntius eindringlich gebeten, beim seinerzeit amtierenden Papst Benedikt XV. vorzusprechen. Dieser möge sein diplomatisches Geschick und seinen Einfluss für Friedensgespräche nutzen. Was solle ein katholischer Soldat denken, wenn er immer von sozialistischen Männern höre, die sich um Frieden bemühten, nie aber vom Versuch des Papstes, ihn aus seiner Kriegsnot zu befreien. Der Nuntius habe mit leuchtenden Augen die Hände des Kaisers ergriffen und versprochen, Seine Heiligkeit um Friedensgespräche zu bitten.

Benedikt XV. wurde später als Friedenspapst gefeiert, weshalb sich Joseph Ratzinger nach diesem Papst Benedikt XVI. genannt haben soll. Der eigentliche Initiator für Friedensgespräche war aber Kaiser Wilhelm. Der spätere Pius XII. war ein Mann von innerem und äußerem Adel. Es ist bezeichnend, dass man eine der vornehmsten Erscheinungen, die die katholische Kirche hervorgebracht hat, dermaßen schäbig behandelt. Das Gleiche gilt auch für Benedikt XVI., dem bedeutendsten lebenden Intellektuellen der westlichen Welt, der mit dem Rücken zur Wand gegen den Unrat des Zeitgeistes kämpfte. Der Plebejer liebt die Vulgarität. Dabei gerät er außer Rand und Band.

Karin Khemlyani-Albrecht, Bendestorf

 

 

Der »Winkaugust« lässt grüßen

Zu: „... es lebe der König“ (Nr. 29)

Man sollte historische Entwick­lungen und Traditionen der Monarchie nicht so einfach durcheinanderbringen, wenn man bezüglich Deutschlands die Frage stellt, ob ein Monarch nicht die richtige Instanz wäre. Zunächst gab es nie einen deutschen König. Die Könige der deutschen Länder folgten Bismark, der in der Reichseinheit die Möglichkeit wirtschaftlicher Entwicklung sah. Der Kandidat für die Kaiserkrone, König von Preußen, nahm dies auch nur mit Widerwillen an und der König von Bayern wurde gekauft, damit er abstimmte.

Im Interesse der Verschiebung hegemonialer Ansprüche wurde der Erste Weltkrieg genutzt, um die Monarchie abzuschaffen. Es waren die Alliierten, die den Kaiser vor Gericht bringen wollten. Max von Baden kam dem mit der Abdankungserklärung zuvor, so dass der Kaiser ins Exil gehen konnte. Holland verweigerte eine Auslieferung, die weitere Ent­wick­lung einschließlich Zweiter Weltkrieg ist ja bekannt.

Nun waren es wieder die Alliierten, die das Grundgesetz in seiner Form beeinflussten und welches die Monarchie ausschließt. Nun kommt hinzu, dass das deutsche Volk heute auch nicht mehr an Monarchie interessiert ist. Noch gravierender ist, dass die deutsche Politik ja bereits mehr und mehr die Souveränität aus der Hand gegeben hat und der Weg für die Vereinigte Bundesrepublik Europa unter Machteinfluss der USA nun kaum noch aufzuhalten ist. Wer dies nicht erkennt, dem fehlt der Realitätssinn.

Insofern sind heute noch bestehende Monarchien in Europa ja faktisch machtlos und der Monarch ist mit wenigen Ausnahmen ein analoger Winkaugust ähnlich wie der deutsche Bundespräsident. Es gibt in der Welt nur noch wenige Monarchien, die die Macht besitzen, so in der arabischen Welt, da teilweise despotisch, oder in Liechtenstein, Monaco, die aber auf die Weltentwick­lung keinerlei Einfluss haben.

Peter-Michael Feist, Florianopolis/Brasilien

 

 

Wie in Afrika

Zu: Spektakuläre Fortschritte (Nr. 29)

Seit zwei Jahren haben wir unseren Neubau in Spanien als fertig gemeldet. Nach einem Jahr haben wir nachgefragt, was denn nun sei. Antwort: Seit 2012 gebe es neue Gesetze, aber man kenne sie noch nicht. Man würde sich melden, wenn man sie kennen würde. Bis heute kennt die Baubehörde die Gesetze nicht.

Oder haben ein paar Scheine bei der Fertigmeldung gefehlt? Nun, wir wohnen auf dem Lande, mit eigenem Tiefbrunnen und brauchen auch noch keinerlei Abgaben zu zahlen, weil eben das Haus noch nicht offiziell existiert.

Meinetwegen kann das so weitergehen. Die Gemeinde scheint ja Geld genug zu haben. Und in den 13 Jahren, in denen ich in Spanien wohne, sind mir sieben bis acht ähnliche Dinge passiert. Hier ist Afrika, schwärzestes Afrika.

Helmut Josef Weber, Málaga/Spanien

 

 

Planwirtschaft

Zu: Lockmittel Kindergeld (Nr. 29)

Solche Auswüchse entstehen eben, wenn die Politik sich lenkend in Wirtschaft und freie Märkte einmischt. Noch nie hat Planwirtschaft zu einem für die Bevölkerung guten Ergebnis geführt. Leider erkennen die meisten Menschen den Verursacher nicht und rufen nach mehr Staat (dem Verursacher!), damit er mit neuen Regelungen die von ihm selbst angerichtete „Bescherung“ beseitigt. Da wird dann der Bock zum Gärtner gemacht.

Unsere Politiker müssen sich köstlich amüsieren, wenn die öffentliche Meinung an allen zur Zeit auftretenden Krisen den bösen und gierigen freien Markt als Schuldigen ausmacht und den Staat als Helfer in der Not. Dabei herrscht in Deutschland und Europa längst eine politisch gelenkte Planwirtschaft, nur wird sie nicht so genannt.

Maria-Anna Konietzko, Bad Homburg

 

 

So klappt es nicht

Zu: Deutscher Masochismus untergräbt Euro (Nr. 27)

Ich bin geneigt, Herrn Hankel zuzustimmen. Allerdings bin ich der Meinung, dass die Fatalität des ständigen Wirtschaftswachstums in seinen Aussagen erheblich zu kurz kommt. Die Wirtschaft soll und muss immer weiter wachsen? Und auf diesem Wachstum soll eine stabile Währung aufbauen? Pardon – aber beides kann nicht funktionieren.

Solange kein einheitlicher Standard für das internationale Geldwesen gefunden wird, kann man davon ausgehen, dass es mittelfristig zur Wertevernichtung und Hyperinflation kommen wird.

Erst, wenn die Banker und Zocker an den Börsen ihr letztes Hemd verspielt haben und die Politik erkennt, dass es kein ewiges Wachstum geben kann, wird man den Status quo akzeptieren und stabile Nationalwährungen einführen.

Jörg-Thomas Lauterbach, Hannover

 

 

Geburtsstunde des Nationalbewusstseins

Zu: Bizarre Verkehrung der Geschichte (Nr. 29)

Der Bericht über die historische Fachtagung zum Thema „1813 –Die Befreiungskriege: Geschichte und Erinnerung“ bedarf dringend einer zurechtrückenden Ergänzung. Es ist zwar verständlich, dass nach journalistischer Auffassung insbesondere das Provokative einer Veranstaltung berichtswert ist. Damit wurde aber in diesem Fall nur die halbe Wahrheit vermittelt. Namentlich der Vortrag von Prof. Dr. Tilman Mayer von der Rheinischen Friedrich-Wilhelms Universität in Bonn zur Nationalstaatsbildung und der Vortrag von Dr. Kaiser, dem Direktor der Stiftung Haus Oberschlesien in Ratingen, über die Sonderausstellung zu den Befreiungskriegen von 1813 befassten sich mit der nachhaltigen Bedeutung und Wirkung der Befreiung- beziehungsweise Freiheitskriege von 1813 für das deutsche Volk.

Beide Referenten sehen in den Ereignissen ein Ringen des deutschen Volkes um Freiheit in einem Nationalstaat und einen starken Impuls für die Ausbildung eines deutschen Nationalbewusstseins. Wenn das Ringen um Einigkeit und Freiheit für das deutsche Vaterland auch lange andauerte, so war es schließlich mit der Reichsgründung 1871 und der verfassungsrechtlichen Durchsetzung der Bürgerrechte erfolgreich. In diesem Sinne waren die Befreiungskriege von 1813 im Grunde ein Volksaufstand zur Befreiung und Freiheit des deutschen Volkes, was im Vortrag von Karin Feuerstein-Praßer aus Köln über Königin Luise besonders deutlich zum Ausdruck kam.

Die historische Fachtagung der Kulturstiftung in Verbindung mit dem Gerhart-Hauptmann-Haus war also alles andere als eine Verbeugung vor dem Zeitgeist und politische Opportunität, zeigte allerdings aber auch auf, dass heute – nach 200 Jahren – bedingt durch opportunistische und zeitgeistige Strömungen das deutsche Nationalbewusstsein hinterfragt oder gar verschämt relativiert wird. Insofern wurde die Veranstaltung dem gerecht, was man unter einem wissenschaftlichen Diskurs versteht, sachlich und unvoreingenommen einen Gegenstand aus den verschiedenen möglichen Sichtweisen zu beleuchten.

Angesichts der heute in Deutschland leider zu beobachtenden Scheu, Nationalbewusstsein zu zeigen, stellte Prof. Mayer mit dem Schlusssatz seines Referates fest: Nationalbewusstsein steht auch für Völkerfreundschaft. Ein gutes Ergebnis der Tagung und sollte meines Erachtens auch beim Projekt der Europäischen Union beherzigt werden, wenn man eine dauerhafte Völkergemeinschaft anstrebt.

Dr. Dr. Ehrenfried Mathiak, Bornheim

 

 

Wo blieb Königin Luise?

Zu: Bizarre Verkehrung der Geschichte (Nr. 29)

Als Nicht-Historikerin (auch wenn man als „Vertriebenen-Funktionärin“ auf unseren Kulturtagungen im Laufe der Jahre ein kleines Geschichtsstudium mitbekommt) brachte mir das Seminar „1813 – Die Befreiungskriege: Geschichte und Erinnerung“ der Kulturstiftung der Vertriebenen großen Lernzuwachs.

Wenn man auch Verständnis für die Platzprobleme einer jeden Zeitung haben muss, so hätte doch der Vortrag von Prof. Dr. Tilmann Mayer (Bonn) genauer angesprochen werden müssen, denn er ging mit seinem Thema „Befreiungskriege und Nationalstaatsbildung“ differenziert auf das problematische deutsch-französische Verhältnis ein. So sei die Einführung des Code Napoléon durchaus ein Schritt zur Modernisierung gewesen, da Zentralisierung und Vereinheitlichung von Verwaltung und Justiz möglich wurden. Aber die Durchsetzung sei mit Gewalt geschehen, so dass sich eine Mischung aus Fortschritt und Repression ergeben habe. Deutliche Worte fand der Referent für Napoleons „Korsen-Mafia“. Der Kaiser habe deutsche Herrscher abgesetzt und den eigenen Clan auf den Thron gesetzt.

Die preußischen Reformen, so Mayer, führten zur Schaffung einer Zivilgesellschaft von innen, begleitet von Bildungsreform und Universitätsgründungen und von der Militärreform. Yorck und Gneisenau stellte er als Widerstandskämpfer gegen die französische Besatzung und Gewaltherrschaft heraus. Trotz der Wiederherstellung der Fürstenmacht auf dem Wiener Kongress zeigten die Befreiungskriege, dass die liberalen Nationalbewegungen sich legitimiert haben. Freiheitsbewegung gegen den Absolutismus ist ein Erbe aus der Geschichte für uns Heutige.

Leider werden andere Höhepunkte aus dem Programm kaum oder gar nicht im Artikel erwähnt. So brachte Karin Feuerstein-Praßer den Zuhörern nahe, wie Königin Luise zu einem Liebling des Volkes, dann zu einem Mythos und schließlich zu einer Art Nationalheilige werden konnte bedingt durch ihre Persönlichkeit und durch den Mangel an „präsenten“ Königinnen und Prinzessinnen am preußischen Hof.

Die exzellente Darstellung des ostdeutschen Beitrags zu den Befreiungskriegen durch Dr. Stefan Kaiser hätte auch angesprochen werden müssen, und wie dankbar die Teilnehmer den Organisatoren für eine sehr gelungene Verfilmung des „Katzenstegs“ aus den 1970er Jahren waren, in der das sensible Thema „Verrat“ und Beziehung zum „Feind“ (Frankreich, Polen) angegangen wird, bleibt in besagtem Artikel auch unerwähnt.

Bärbel Beutner, Unna

 

 

Legitime Gewalt

Zu: Oranienplatz: Die Stimmung kippt (Nr. 29)

Wir haben es in Deutschland mit einem ungeheuerlichen Vorgang zu tun. Angeblich politisch Verfolgte und deren linksradikale Unterstützer stellen unannehmbare Forderungen. Hierher gekommene Flüchtlinge sind jedoch keine Verhandlungspartner. Wo mit Hungerstreiks gedroht und somit Menschenleben aufs Spiel gesetzt wird, um den Staat zu erpressen, darf mit der Anwendung physischer Gewalt nicht gezögert werden. Denn diese Flüchtlinge haben jedes Recht auf Asyl verwirkt.

Günter Bohn, Borken

 

 

Mörder unter uns

Zu: Massenmord bleibt ungesühnt (Nr. 28)

Wo ist das Problem? Warten wir einfach die Rückkehr der Kämpfer für „Demokratie und Freiheit“ aus Syrien ab, dann fallen die paar des Massenmordes verdächtigten Täter nicht mehr weiter auf. Ich finde, so viel „Toleranz“ muss sein. Und wenn Syrien wie die Türkei zu den is-„lahmen“ Gottesstaaten gehört, sehen wir hier in Deutschland allein schon aus Gründen der Staatsräson von einer Verfolgung möglicher, dort in Syrien am Genozid an den Minderheiten beteiligter Massenmörder ab.

Matthias Dumke, Wedel

 

 

Alles andere als »souverän«

Zu: Land minderen Rechts (Nr. 28)

Die Politiker belügen das deutsche Volk in punkto innerer Sicherheit. Solange es keinen Friedensvertrag zwischen Deutschland und den Alliierten gibt, sind wir Feindstaat. Jeder Bundeskanzler unterwirft sich den Amerikanern neben seiner Eidesformel in der geheimen Kanzlerakte. Offiziell darf die Kanzlerin gar nichts von solchen Programmen wissen, dafür hat sie bei den Alliierten unterschrieben. Aber natürlich weiß sie davon. Und jeder andere Kanzler vor ihr auch.

Das Volk wird seit Jahrzehnten getäuscht. Wir sind ein Protektorat der Alliierten seit 1945, nur kann man das seinem Wahlvolk nicht sagen, die Wahlen sind in Wahrheit Scheinwahlen. Finanzminister Schäuble hat selbst mehrmals verkündet, dass Deutschland nicht souverän ist.

Und dann stellt sich der Innenminister Friedrich vor die Kameras und fordert die Bürger auf, selbst etwas zu tun für die Sicherheit im Internet mit Antivirusprogrammen und Verschlüsselungssoftware. Was für ein Hohn! Die Quellcodes für diese Technologien müssen auf Verlangen von Sicherheitsdiensten offengelegt werden, also sind sie unnütz.

Dietmar Weise, Hoppegarten

 

 

Im Namen Allahs

Zu: Ditib und Co. verärgert (Nr. 26)

Nun ja, die Ahmadiyya-Muslime gibt es in Deutschland schon seit Ende der 1920er Jahre. Die erste deutsch-arabische Koranausgabe erschien 1937 oder 1938, und ich erinnere mich aus meiner Kinderzeit an die Moschee in Berlin-Wilmersdorf. Von Ditib – übrigens eine türkische Regierungsbehörde, soweit ich weiß – war da weit und breit noch nichts zu sehen. Im Übrigen: Wer weiß schon mit Bestimmtheit, welcher der vielen verschiedenen Nachfolger Mohammeds Allah wirklich genehm ist?

Dieter Kniese, Löhnberg

 

 

Schiefgelaufen

Zu: Deutsche waren unsere Förderer (Nr. 27)

Die SED nannte die Oder-Neisse-Linie „Friedensgrenze“. Tatsächlich war Sie als „Kriegsgrenze“ konzipiert, um eine deutsch-polnische Verständigung unmöglich zu machen. Schön zu sehen, dass dieser Plan der Alliierten nicht aufging.

Jörn Gebert, Frankfurt am Main


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