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17.08.13 / Vertuscht CIA wahre Motive? / Bengasi: Neue Hinweise auf Hintergründe des Angriffs auf US-Botschaft

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-13 vom 17. August 2013

Vertuscht CIA wahre Motive?
Bengasi: Neue Hinweise auf Hintergründe des Angriffs auf US-Botschaft

Erstaunliche Spätwirkungen entwickelt die Attacke, die am 11. September 2012 auf US-Einrichtungen im libyschen Bengasi stattgefunden hat. Aktivitäten des US-Justizministeriums und der CIA legen den Verdacht nahe, dass der Vorgang immer noch so brisant ist, dass Washington lieber den Mantel des Schweigens darüber legen will. Wirklich klar zu sein scheint bis jetzt nur so viel: US-Botschafter Chris Stevens und mindestens drei weitere Amerikaner sind bei dem Angriff ums Leben gekommen.

Bis heute geben die Motive der Angreifer und die US-Aktivitäten in der „diplomatischen Einrichtung“ in Bengasi allerdings Rätsel auf. Inzwischen wieder offen ist sogar die Frage, wie viele US-Bürger tatsächlich ums Leben gekommen sind. Zumindest in Washington scheint man Wert darauf zu legen, dass das Rätselraten weiter anhält. Fast ein Jahr nach dem Angriff ist vom US-Justizministerium nun gegen Islamisten Anklage wegen der Attacke erhoben worden. Allerdings unterliegen die betreffenden Akten strengster Geheimhaltung. Weder sind die Namen Beschuldigter noch konkrete Tatvorwürfe bekannt gegeben worden.

Die Geheimniskrämerei bei der Strafverfolgung ist nicht der einzige Vorgang, der Fragen aufwirft. Wie der Nachrichtensender CNN berichtet, werden CIA-Mitarbeiter, die bei dem Angriff vor Ort waren, bereits seit Januar jeden Monat einem Lügendetektor-Test unterzogen. Zum Vergleich: Üblicherweise testet die „Firma“ ihre Mitarbeiter im Rhythmus von zwei Jahren per Lügendetektor auf Geheimnisverrat. Der vermutete Hintergrund der monatlich angesetzten Überprüfungen für Mitarbeiter des CIA-Außenpostens Bengasi könnte die Furcht sein, dass Interna an die Medien, aber auch an den US-Kongress verraten werden. Passend dazu steht inzwischen ein ziemlich schwerwiegender Vorwurf im Raum. An den US-Kongress sollen nur die Verluste gemeldet worden sein, die Mitarbeiter des Außenministeriums betrafen. Die tatsächlichen Verlustzahlen unter den CIA-Mitarbeitern sollen bis heute verschleiert worden sein.

Aller Geheimniskrämerei zum Trotz kann als gesichert gelten, dass in Bengasi von der CIA ein Waffenhandel betrieben wurde. So sollen tragbare Boden-Luftraketen aus den geplünderten Beständen Ghaddafis verdeckt in Libyen aufgekauft und via Türkei an die syrische Opposition geliefert worden sein.

Einen anderer Hinweis im Zusammenhang mit Bengasi hat die „Washington Times“ aus den Reihen ägyptischer Sicherheitskreise erhalten. Demzufolge soll US-Botschafter Stevens auch in die Rekrutierung von Kämpfern für Syrien verstrickt gewesen sein. Bezahlt mit Geld des Emirats Katar sollen von der CIA in Libyen kampferprobte Männer aus Nordafrika als Söldner für den syrischen Bürgerkrieg angeworben worden sein.

Ein weiterer, bisher wenig beachteter Aspekt über die Hintergründe des Angriffs ist zudem im Zuge der Petraeus-Affäre aufgetaucht. Paula Broadwell, die Ex-Geliebte des damaligen CIA-Chefs David Petraeus, will während ihres Verhältnis mit dem Geheimdienstchef mitbekommen haben, dass dieser den Angriff in Bengasi zuerst für den Versuch einer Gefangenenbefreiung gehalten habe, da auf dem CIA-Gelände auch Libyer inhaftiert gewesen sein sollen, so Broadwell. Sollte dies zutreffen, dann hätte die CIA zumindest noch bis 2012 an ihrer Praxis von Geheimgefängnissen auf fremdem Boden festgehalten. Norman Hanert


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