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17.08.13 / Ostpreußens Dünen im Lied / Musikwochendende in Bad Pyrmont vereinte Musik und Lyrik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 33-13 vom 17. August 2013

Ostpreußens Dünen im Lied
Musikwochendende in Bad Pyrmont vereinte Musik und Lyrik

Wind, Wasser, Düne“ − Unter diesem Leitthema stand das Musikwo-chenende im Ostheim im Mai dieses Jahres. Aus allen Himmelsrichtungen reisten die Teilnehmer am Freitag vor Pfingsten in die schöne Kurstadt. Gefördert wurde die Veranstaltung über das Kulturreferat am Ostpreußischen Landesmuseum aus den Mitteln des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien.

So konnten auch wieder Teilnehmer von Gruppen der deutschen Minderheit aus Osterode, Lötzen, Ortelsburg und Bartenstein eingeladen werden. Sie kommen immer gerne, um die Kontakte zu vertiefen, neue Lieder und Tänze kennenzulernen und ihre Sprachkenntnisse zu erweitern und zu festigen, was besonders für jüngere Menschen wichtig ist.

In der familiären Atmosphäre des Ostheims begrüßten sich viele alte Bekannte aus dem ehemaligen Arbeitskreis Nordostdeutsche Musik. Der erste Abend stand ganz im Zeichen von Liedern aus Masuren und bereitete die Teilnehmerinnen auf den Vortrag des zweiten Abends vor, den Ilse Conrad-Kowalski über „Das ostpreußische Volkslied als Teil der deutschen Volksliedkultur“ erarbeitet hatte.

Dieses Thema durchzog ebenso wie das oben genannte Leitthema die ausgewählten Lieder, Chorsätze und Musikstücke während dieses Wochenendes. Vor dem Frühstück versammelten sich die Teilnehmer im Treppenhaus, um mit einigen Morgenliedern den Tag zu begrüßen, nachdem um sieben Uhr einige Früh-aufsteher die übrigen musikalisch geweckt hatten. Ein Tagesspruch regte zum Nachdenken an. Nach dem Frühstück trafen sich alle im Preußensaal zum gemeinsamen Singen, das von Karin Petersen geleitet wurde. Lieder von Heinz Lau und Friedrich Reichardt sowie Volkslieder aus dem Memelland, Masuren und Lettland wurden gesungen. Ab zehn Uhr begab man sich in die Arbeitsgruppen: Chor (geleitet von Karin Petersen), Blockflötenkreis (Solveig Hachtmann) und Gitarrengruppe (Roland Funck).

Die Tänzer trafen sich nach dem Mittagessen, so dass jeder, unabhängig von den Arbeitsgruppen, mitmachen konnte. Den Schwerpunkt der Chorarbeit bildeten zwei Dünengedichte von Fritz Kudnig. „Die Düne ragt ins blaue Licht“, von Ewald Schäfer zu einem eindrucksvollen Chorsatz gestaltet, war eine echte Herausforderung für den Chor und die Leiterin. Zum Gelingen trugen nicht zuletzt die Männerstimmen bei, verstärkt durch zwei „neue“’ Tenöre. Ferner wurde der Chorsatz eines lettischen („Südwind, wehe“) und eines schwedischen Liedes („Wer kann segeln ohne Wind“) erarbeitet. Die Flötengruppe beschäftigte sich mit Quartetten von Demantius und Praetorius, und die Gitarrengruppe reiste in ihren Liedsätzen von Ostpreußen über Finnland, Schweden bis nach Norwegen. Gemeinsam mit den Flöten und den Gitarren wurden einige Stücke aus der Jahreszeiten-Kantate von Edith Nothdorf und Eike Funck musiziert. Die Tanzgruppe unter der bewährten Leitung von Brigitte Schulze nahm sich einige Fischertänze vor und zeigte uns zwei davon: „Hal mi den Saalhund“ (Pommern) und den „Trampeldanz“ (Samland) sowie das „Memeler Viergespann“, begleitet von Gitarren, Flöten und Geige und dem Singen der plattdeutschen Textstellen durch die Zuschauer. Zum Abschluss am letzten Abend wurde ein Film des Volkstanzkreises „Elch“ (aus dem Saarland) gezeigt, der beim großen Volkstanztreffen in Altenburg/Thüringen als einzige Gruppe ostpreußische Volkstänze aufgeführt hatte. Nach dem Dank an die Referenten und an das Haus endete das wunderschöne Musikwochenende am Pfingstmontag mit „Land der dunklen Wälder“, das einer der beiden jüngsten Teilnehmer spontan am Klavier angestimmt hatte. Reich beschenkt und voller Musik traten die Teilnehmer nach dem Mittagessen die Heimreise an. Anneliese Bonn


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