© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-13 vom 31. August 2013

MELDUNGEN

Kirgisen fordern Entschädigung

Bischkek – Kirgistan gedachte kürzlich des 97. Jahrestags des Aufstands von 1916 gegen Russland, den die zaristische Armee blutig niederschlug. Zwischen 100000 und 150000 Menschen soll die Zaren-Armee getötet haben. Wie schon viele Oppositionelle zuvor, forderten kirgisische Nationalisten anlässlich des Gedenktags 100 Millionen US-Dollar Entschädigung von Moskau für den begangenen „Völkermord“. Die russische Regierung bezweifelt die Höhe der Opferzahl und verweigert seit Jahren jegliche Diskussion um Kompensationen für Kriegsverbrechen mit der Begründung, dies sei kontraproduktiv für die gegenseitigen Beziehungen. MRK

Brüssel rügt Mauerbau

Kaschau – In der Slowakei wurden in den vergangenen Monaten über 14 Roma-Siedlungen von anderen Wohnbereichen durch den Bau von Mauern abgetrennt. Die EU-Kommissarin für Bildung und Kultur, Androulla Vassilou, zeigte sich besonders empört über eine zwei Meter hohe und 30 Meter lange Mauer in der diesjährigen Kulturhauptstadt Kaschau, die Lunik IX, eine zerfallende Platten-bausiedlung und mit etwa 6000 Zigeunern größte Roma-Ghetto der Slowakei, vom Rest der Stadt abtrennt. Die Mauer wurde erst im Juli errichtet, weil die Beschwerden der Anwohner über Lärm- und Schmutzbelästigung sowie sich ständig wiederholende Diebstähle und Autobeschädigungen seitens der Roma sich häuften. Die Kommissarin bewertete die Mauer als diskriminierend und gegen die Menschenwürde sowie Minderheitsrechte und somit gegen die Grundwerte der EU verstoßend. Kaschaus Bürgermeister Richard Rasi zeigte sich davon unbeeindruckt. MRK