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14.09.13 / Sie lassen die Fäuste sprechen / Immer öfter wird Gewalt zum Ventil jugendlicher Ohnmacht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-13 vom 14. September 2013

Sie lassen die Fäuste sprechen
Immer öfter wird Gewalt zum Ventil jugendlicher Ohnmacht

Es sind sechs Lebensbereiche, an denen die weltweit steigende Tendenz Jugendlicher zur Gewalt festzumachen ist: Fußball, Religion, Rassismus, Politik, Video- und Musikkonsum sowie übermäßiger Alkoholgenuss.

Ursachenforscher registrieren einen Verlust natürlicher Hemmschwellen nicht nur in der Dritten Welt, sondern gerade auch in der westlichen Konsumgesellschaft, selbst bei Mädchen. Die Neigung, Konflikte mit der Faust auszutragen, nimmt zu. Die Medien berichten geschockt, die Politik erweist sich als machtlos. Südkorea zum Beispiel verbot ganze US-TV-Serien, nachdem Kinder ihre Eltern getötet und angegeben hatten, ihre Tat sei vom Fernsehen inspiriert worden. Psychologen weisen schon seit Längerem darauf hin, dass der Konsum grausamer und gewalttätiger Filme bei Jugendlichen stimulierend wirkt.

Es ist statistisch erwiesen, dass beispielsweise 86 Prozent der Berliner Intensivtäter einen Immigrationshintergrund haben. Im Bundesschnitt sind es um die 50 Prozent. Die Politik vertuscht dieses Problem, das letztendlich auch auf die Chancenlosigkeit dieser jungen Menschen in der deutschen Gesellschaft und die Herkunft der Täter aus einem sozial schwachen Milieu zurückzuführen ist. Die Ich-Schwäche wird durch Brutalität kompensiert, was auch bei vielen jungen Neonazis eine Rolle spielt, die sich hinter Schaftstiefeln, martialischen Tattoos und Glatze verstecken und als Bürgerschreck scheinbare Stärke demonstrieren. Dabei gibt Berlin jährlich rund 400 Millionen Euro für sogenannte Präventionsmaßnahmen aus – wie sich zeigt, nahezu vergeblich. „Nicht die Hautfarbe oder Ethnie entscheidet, sondern die Chancen, die jemand in der Gesellschaft hat“, versucht der renommierte Kriminalwissenschaftler Thomas Feltes von der Universität Bochum die Entwicklung zu erklären.

Aber auch linke Radikale, so das Bundesinnenministerium, werden immer krimineller, brutaler und menschenverachtender. So gab es etwa 2012 sechs versuchte Tötungen an Polizisten. In diesem März wurden in Sachsen vier Körperverletzungen, ein Raub, zwei Bedrohungen, drei Sprengstoffdelikte, vermehrt Widerstand gegen Polizisten, zahlreiche Sachbeschädigungen, etwa brennende Autos, registriert.

Es sind schockierende Meldungen, die den Normalbürger ängstigten. In Deutschland kommt es regelmäßig zu völlig unmotivierten Attacken Jugendlicher in Bussen und auf Bahnsteigen, schwere Verletzungen oder gar der Tod sind die Folge. Junge deutsche Salafisten kämpfen in Afghanistan, in Ägypten und Syrien und wecken Bürgerängste, wenn sie noch mehr radikalisiert zurück-kehren.

Doch offenbar handelt es sich um ein globales Phänomen. In Russland töteten drei Kinder in einer verlassenen Sauna einen Fünfjährigen, in Indien reißt die Welle der Massenvergewaltigungen und Tötungen von Frauen durch Jugendliche nicht ab. In den USA erschossen Jugendliche aus Langweile einen Studenten. Der wirtschaftliche Zerfall in Griechenland, Italien, Spanien radikalisiert die junge Generation und treibt sie auf die Straße. Junge Muslime drangen in Pforzheim während des Gottesdienstes in die katholische Kirche ein und beschimpften die Betenden als Ungläubige, Kirchen brannten in Deutschland, Schweden und England. In Skandinavien und Großbritannien, in Belgien und Holland toben Bandenkriege Jugendlicher.

Die Zahl der tatverdächtigen Gewaltkriminellen unter 21 Jahren hat sich in den vergangenen 14 Jahren in Deutschland mehr als verdoppelt, teilte das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mit. Zu einem großen Problem hat sich die Gewalt auf Sportplätzen entwickelt. Oft durch Alkohol angeheizt, geraten sogenannte Hooligans außer Rand und Band. Rund um die Stadien der Bundesliga wurde deshalb umfassende Videoüberwachung eingeführt, ein erhöhter Polizeieinsatz auch auf den Bahnhöfen nötig. Das hat allerdings das Problem nicht behoben, sondern nur verdrängt. Joachim Feyerabend


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