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14.09.13 / Limousine statt Taxi / Zwei deutsche Millionäre investieren in neue Geschäftsidee

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-13 vom 14. September 2013

Limousine statt Taxi
Zwei deutsche Millionäre investieren in neue Geschäftsidee

Offenbar ist es auch eine Last, Millionen zu besitzen, denn die meisten Millionäre wollen das Geld nicht verbrauchen, sondern es mehren oder zumindest erhalten. Wer sich keine Arbeit machen will, der bringt es zur Bank und lässt die damit arbeiten, doch das allein bietet weder Garantie noch Herausforderung. Daher suchen viele Millionäre nach Ideen. Die Idee, die den wegen unseriöser Geschäfte in die Schlagzeilen geratenen Gründer und Ex-Eigentümer des Finanzdienstleisters AWD, Carsten Maschmeyer, dazu bewegte, sich an dem daraus resultierenden Geschäft zu beteiligen, stammt von Jens Wohltorf.

Der promovierte Wirtschaftsingenieur war sechs Jahre für die Unternehmensberatung Boston Consulting Group tätig und hatte sich während seiner vielen Geschäftsreisen regelmäßig über schmuddelige Taxis und deren unfreundliche und sprachlich wenig gewandten Fahrer geärgert. Aus den USA kannte er den Limousinen-Service Uber, dessen seriöse Fahrer die Kunden in sauberen Limousinen abholten und zum vorher vereinbarten Festpreis ans gewünschte Ziel fuhren. Das wollte Wohltorf auch in Deutschland machen und gründete vor bald zwei Jahren das Unternehmen „blacklane“. In Berlin nahm alles seinen Anfang, doch inzwischen kann man über das Internet oder eine zuvor installierte App auf dem Smartphone in vielen großen Städten Deutschlands den Dienst in Anspruch nehmen. In diesem Jahr expandierte „blacklane“ auch in viele westeuropäische Großstädte, was auch dank des Geldes, das Maschmeyer in der ersten Jahreshälfte investierte, möglich wurde.

Doch es gibt noch einen anderen deutschen Millionär, der mit der Idee des Limousinen-Services Geld verdienen will. Erich Sixt, Vorstandsvorsitzender der gleichnamigen Autovermietung, gründete im Frühjahr die Unternehmenstochter „mydriver.de“. Auch „mydriver.de“ wendet sich an Geschäftsleute und Touristen, die genug von unpünktlichen, ortsunkundigen und sonderlichen Taxifahrern haben, und bietet ihnen für etwa zehn Prozent Preisaufschlag die Möglichkeit, sich vorab ihren eigenen Fahrer mit Limousine zu bestellen. Während „blacklane“ auf Mercedes E- und S-Klasse setzt, beginnt bei „mydriver.de“ das Angebot mit einem Opel Zafira und danach BMW, doch die Fahrzeuge können auch variieren. „blacklane“ besitzt keinen eigenen Fuhrpark, sondern kooperiert mit regionalen Limousinen-Unternehmen, „mydriver.de“ arbeitet selbstredend mit dem Mutterkonzern Sixt zusammen.

Da sich derzeit beide Unternehmen die noch kleine, da über den Service uninformierte Kundschaft streitig machen, gibt es im Internet häufig Rabattgutscheine und einen Preiskampf. Hiervon kann der Kunde profitieren, wie die Verfasserin dieser Zeilen selbst erlebte. So war eine „blacklane“-Limousine am Ende sogar genauso teuer wie ein Taxi, was die regionalen Taxiunternehmen nicht sonderlich schätzen. Bel


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