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28.09.13 / Charme passé / Berlin: KaDeWe wird erneut weitergereicht

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-13 vom 28. September 2013

Charme passé
Berlin: KaDeWe wird erneut weitergereicht

Trotz der ursprünglichen Zusage, dass der Kaufhauskonzern Karstadt insgesamt erhalten wird, werden nun die Filetstücke der angeschlagenen Warenhauskette verkauft. Finanzinvestor Nicolas Berggruen, der im Jahr 2010 das insolvente Unternehmen übernommen hat, wird das Oberpollinger in München, das Alsterhaus in Hamburg und das KaDeWe in Berlin an den österreichischen Investor René Benko verkaufen.

Zwar wird Berggruen künftig das KaDeWe mieten, um das Traditionskaufhaus weiter zu betreiben, bei alteingesessenen Berlinern dürfte der neuerliche Eigentümerwechsel trotzdem gemischte Gefühle hervorrufen: Obwohl die KaDeWe-Geschäftsführung bereits versichert hat, dass die Identität des Hauses erhalten und weiterentwickelt werden solle, ist die Sorge verbreitet, dass die alte Aura und die Unverwechselbarkeit des einst legendären Hauses immer mehr verloren gehen. Weitverbreitet ist bereits die Klage, dass schon in den letzten Jahren viel vom alten Charme wegmodernisiert worden sei.

Auch beim Warenangebot scheinen in Europas größtem Kaufhaus schon seit einigen Jahren weniger die Berliner als vielmehr kaufkräftige russische und asiatische Touristen die Zielgruppe zu sein: Breit gemacht hat sich im Angebot des KaDeWe hochpreisige Beliebigkeit, die man auch woanders findet. Verkaufsflächen wurden zunehmend an Fremdfirmen vermietet, die dann teure Premiummarken anbieten. Im Gegenzug wurden KaDeWe-eigene Verkaufsabteilungen geschlossen. So ist die alte Stammbelegschaft des Kaufhauses zusammengeschrumpft. N.H.


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