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28.09.13 / Preußen wackelt / Was wird aus Museen in Minden und Wesel?

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 39-13 vom 28. September 2013

Preußen wackelt
Was wird aus Museen in Minden und Wesel?

Zum 1. Januar nächsten Jahres sollten die beiden finanziell angeschlagenen Preußen-Museen in Minden und Wesel eine neue Trägerschaft erhalten. Doch dieser Termin kann offenbar nicht eingehalten werden. Die Landschaftsverbände Rheinland (LVR) und Westfalen Lippe (LWL) wollen erst Bedingungen erfüllt sehen, ehe sie die beiden Museumsstandorte, die derzeit noch gemeinsam als „Preußen-Museum“ unter dem Dach der Preußen-Stiftung firmieren, übernehmen.

Heikelster Punkt ist dabei, dass das derzeit noch defizitäre Preußen-Museum schuldenfrei übergeben werden soll. Die beiden Häuser sitzen auf einen Schuldenberg von 400000 Euro (die PAZ berichtete). Da sie 2014 vom Land aber keine Überbrückungszahlungen zum Abbau dieses Jahresdefizits erhalten, müssen sie einen harten Sparkurs fahren. So sollen beide Standorte für eine befristete Zeit sogar ganz ge­schlossen werden. Im Gespräch sind mindestens drei Wochen, in denen der Museumsbetrieb ru­hen soll. Als neuen Termin der Übernahme durch die neue Trägerschaft spricht man jetzt vage vom ersten Quartal 2014.

Dass die Zukunft des Preußen-Museums noch keinesfalls gesichert ist, macht eine Äußerung von Frank Tafertshofer vom LWL deutlich. „Wenn man aus der Mitteilung des Stiftungsrates des Preußen-Museums herausliest, dass die Übernahme der Trägerschaft nur noch eine Formsache ist, dann ist man schief gewi­ckelt“, stellte er fest.

Dass sich das Land Nordrhein- Westfalen finanziell daran beteiligt, damit das Preußen-Museum aus den roten Zahlen kommt, ist alles andere als Formsache. Eine Zusage aus Düsseldorf liegt jedenfalls noch nicht vor. Der zuständige Bauminister Michael Groschek schockierte letztes Jahr mit der Aussage, dass man das Haus in Minden auch ganz „einmotten“ könne. Rosige Aussichten gibt es für den Standort Wesel, der dafür aller Voraussicht nach auf seinen Status als Preußen-Museum verzichten und unter neuem Namen die Geschichte des Niederrheins zum inhaltlichen Schwerpunkt machen wird.

Auf Preußen kommen schwere Zeiten zu. Erst bei den nächsten Kulturberatungen im November wird sich zeigen, ob und wie es weitergeht. Harald Tews


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