Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung
© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 40-13 vom 05. Oktober 2013
Putins erbitterter Kritiker Michail Kassjanow, einst Premierminister unter Putin von 2000 bis 2004, ist ein erbitterter Gegner Putins, der nicht müde wird, dessen autoritäre Politik zu kritisieren. In den vergangenen Tagen zog er die Aufmerksamkeit der Medien auf sich, als er die EU-Regierungschefs aufforderte, der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele in Sotschi fernzubleiben, um so gegen Menschenrechtsverletzungen in Russland zu protestieren. Die Opposition fürchtet, dass die Spiele als Propagandaschau des russischen Präsidenten instrumentalisiert werden könnten. Kassjanow möchte, dass die EU-Regierungschefs wie bei der Fußball-Europameisterschaft 2012, den Veranstaltungen fernbleiben. Damals hatten EU-Vertreter so die Ukraine wegen der Inhaftierung von Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko abgestraft. Den als liberal geltende Politiker hatte Putin 2004 als Regierungschef abgesetzt, weil beide über die Verhaftung der Jukos-Vorstandsmitglieder Michail Chodorkowskij und Platon Lebedew uneins waren. Kassjanow wechselte damals in die Opposition. Nach Vorstandsposten in verschiedenen liberalen Oppositionsorganisationen nahm er an den „Märschen der Unzufriedenen“ teil. Heute ist Kassjanow im Vorstand der Partei RPR-Parnas und unterstützt den Oppositionspolitiker Alexej Nawalnyj. Dass Kassjanow ausgerechnet jetzt zum Boykott der Olympischen Winterspiele aufruft, mag nicht zuletzt daran liegen, dass er sich neben der Behinderung der Opposition und Menschenrechtsverletzungen über korrupte Beamte aufregt, denen er beim Kauf einer Datscha aus Staatsbesitz angeblich zum Opfer fiel. Zurzeit läuft ein Prozess gegen ihn wegen illegalen Erwerbs von Staatsbesitz, zu dem Kassjanow sich vor der Presse allerdings nicht äußern will. MRK |
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