25.04.2024

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12.10.13 / Einer mit Profil

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-13 vom 12. Oktober 2013

Einer mit Profil
von Michael Leh

Das Kesseltreiben gegen Rudi Pawelka ist zu Ende. 13 Jahre stand der kantige Schlesier an der Spitze seiner Landsmannschaft. Jetzt hat ihn eine außerordentliche Bundesdelegiertenversammlung der Landsmannschaft Schlesien mit 28 zu 21 Stimmen abgewählt. Vorausgegangen waren hässliche Auseinandersetzungen im Zusammenhang mit seiner Rede auf dem diesjährigen Schlesiertreffen. „Antipolnische Töne“ wurden ihm unterstellt, während er nur legitimerweise auf nach wie vor bestehende Probleme im deutsch-polnischen Verhältnis hingewiesen hatte. Aus der Politik wurde mit dem Entzug von Subventionen gedroht. Das Haus Schlesien in Königswinter kündigte groteskerweise wegen der Rede Pawelkas sogar der Landsmannschaft die Büroräume.

Pawelka hatte noch ein klares Profil. Damit wirkte er wie aus der Zeit gefallen. So wagte er es noch, eine Entschädigung für völkerrechtswidrig enteignetes Vermögen deutscher Vertriebener zu fordern, als ein solches Ziel von der Führung des Bundes der Vertriebenen (BdV) schon längst abgehakt war. Schon 2004 hatte BdV-Präsidentin Erika Steinbach erklärt, sie sei bezüglich materieller Ansprüche bereit, „bis hin zu einer Nulllösung zu gehen“. „Steinbach bietet Verzicht an“, lautete damals die Schlagzeile der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“.

Nulllösungen und Verzicht waren Pawelkas Sache nicht. Das Völkerrecht hatte er dabei auf seiner Seite. Ein guter, ein von der Politik gelittener Vertriebener ist aber längst nur der, der nichts mehr fordert.


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