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12.10.13 / Freundeskreis folgt Bund

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-13 vom 12. Oktober 2013

Freundeskreis folgt Bund

Ehemalige Mitglieder des insolventen Bismarckbundes aus dem Großraum Hamburg haben sich zu einem „Freundeskreis Fürst Otto von Bismarck“ zusammengefunden. Sie wollen keinen neuen Verein gründen, sondern es bei einem lockeren Zusammenschluss von Gleichgesinnten belassen und sich mehrmals im Jahr in Fried­richsruh treffen. Ihre Ziele sind die Förderung deutschen Geschichtsbewusstseins, die Wahrung des Erbes und des Andenkens des Altreichskanzlers Otto von Bismarck sowie die Durchführung von Gedenk- und Vortragsveranstaltungen.

Der Bismarckbund selbst wird derzeit abgewickelt, seit er im vergangenen Jahr Insolvenz anmelden musste. Dem waren vereinsinterne Auseinandersetzungen wegen der Finanzen und mehrere von Mitgliedern angestrengte Gerichtsverfahren, in denen der Vorstand stets unterlag, sowie zahlreiche Austritte vorausgegangen. Die Mitglieder des Freundeskreises wollen einen Neuanfang machen und an die Tradition des 1981 gegründeten Bismarckbundes anknüpfen.

Ihr erstes Treffen fand am 3. Oktober anlässlich des Tages der Deutschen Einheit im Mausoleum Friedrichsruh statt. Gemeinsam mit dem Fürstenpaar Elisabeth und Ferdinand von Bismarck legten die Teilnehmer am Sarkophag des Altreichskanzlers ein Gesteck nieder und gedachten des Reichsgründers und der kleinen Wiedervereinigung im Jahre 1990.

Den anschließenden Festvortrag über die sich in wenigen Tagen zum 200. Mal jährende Völkerschlacht bei Leipzig hielt Manuel Ruoff. Der PAZ-Redakteur schlug dabei einen weiten Bogen von dem der Schlacht vorausgegangenen Seitenwechsel der beiden deutschen Großmächte Preußen und Österreich von der französischen auf die russische Seite bis zum Wiener Kongress, ja darüber hinaus bis zur Gründung des Deutschen Reiches durch Bismarck. Er setzte ein mit der Konvention von Tauroggen, die er als einen Höhepunkt der preußisch-deutschen Geschichte bezeichnete. Detailliert beschrieb er, wie Ludwig von Yorck versuchte, das von ihm kommandierte preußischen Hilfskontingent in der Grande Armée trotz fehlenden Befehls von oben in die Neutralität zu führen, ohne sich des Verrats und Ungehorsams schuldig zu machen. Anschließend beschrieb er den Gewissenskonflikt der ostpreußischen Stände, sich nicht der Illoyalität gegenüber dem König schuldig zu machen und trotzdem die von diesem noch abgelehnte Befreiung von der französischen Fremdherrschaft in die Wege zu leiten. Dass dann trotz anfänglichem Zögerns Österreich schließlich doch Preußens Seitenwechsel nachvollzog und nicht zuletzt durch dessen Kanzler Clemens von Metternich die antinapoleonische Allianz auch noch um Großbritannien, Schweden und Bayern vergrößert werden konnte, bezeichnete der Vortragende als eine politische Vorentscheidung, der dann mit der Völkerschlacht bei Leipzig die militärische gefolgt sei. Den Abschluss des Vortrages bildete eine Schilderung der Neuordnung Deutschlands auf dem von Metternich präsidierten Wiener Kongress und deren Bedeutung für die kleindeutsche Einigung unter preußischer Führung durch Bismarck, an dessen Grab man sich ja nun versammelt hatte. E.B.


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