25.04.2024

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12.10.13 / Aus den Heimatkreisen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-13 vom 12. Oktober 2013

Aus den Heimatkreisen

ANGERBURG

Kreisvertreter: Kurt-Werner Sadowski. Kreisgemeinschaft Angerburg e.V., Landkreis Rotenburg (Wümme), Postfach 1440, 27344 Rotenburg (Wümme), Landkreis: Telefon (04261) 9833100, Fax (04261) 9833101.

Der Angerburger Kreisvertretung (Delegiertenversammlung) werden in der Wahlperiode 2015–2017 nur 27 Mitglieder angehören, weil sich nur 27 Heimatfreunde für eine Mitarbeit in der Kreisvertretung zur Verfügung gestellt haben und somit die Höchstzahl von 30 Kandidaten nicht erreicht wurde. Nach unserer Satzung gelten daher die vom Vorstand vorgeschlagenen Kandidaten als gewählt. Zu den wichtigsten Aufgaben der Kreisvertretung gehört unter anderem die Wahl des Vorstandes, der für eine Amtszeit von zwei Jahren zu wählen ist. Die Geschicke der Kreisgemeinschaft Angerburg e. V. in Rotenburg/Wümme werden auch in den nächsten zwei Jahren von Kurt-Werner Sadowski geleitet. Er wurde auf der 64. ordentlichen Sitzung der Angerburger Kreisvertretung im großen Sitzungssaal des Rotenburger Kreishauses einstimmig im Amt bestätigt. Ebenso Susanne Hagen und Brigitte Junker zu stellvertretenden Vorsitzenden (Kreisvertreterinnen). Auch die weiteren Mitglieder des Vorstandes, Erich Kerwien, Heinz-Wolfgang Malessa und Eberhard Steinke wurden in ihren Ämtern einstimmig bestätigt. Lediglich Arno Rosin, dem auch an dieser Stelle für seine Arbeit zu danken ist, hatte auf seinen Sitz in der Kreisvertretung und auf eine Kandidatur für ein Vorstandsamt aufgrund seiner schweren Erkrankung verzichtet. Für ihn wurde Günther Kuhn neu in den Vorstand gewählt und wird wie bisher die Kreiskartei führen. Für die Position als Kassenprüfer stellten sich Günter Büttner und Georg Malz erneut zur Verfügung. Zuvor hatten die Kassenprüfer der Schatzmeisterin für das Geschäftsjahr 2012 eine einwandfreie Kassenführung bescheinigt und die Entlastung des Vorstandes und der Schatzmeisterin beantragt, die von der Kreisvertretung erteilt wurde. Alles in allem war es eine harmonisch verlaufene Sitzung der Angerburger Kreisvertretung, an der als GastLandrat Hermann Luttmann teilnahm und die Angerburger herzlich begrüßte. Für die CDU/FDP-Gruppe sprach Heinz-Günter Bargfrede ein Grußwort. Eingeleitet wurde die Sitzung mit einem Gedenken mit Kranzniederlegung am Patenschaftsstein im Amtshofpark des Kreishauses. Worte des Gedenkens sprach Pfarrer i. R. Gerhard Morchel.

 

LÖTZEN

Kreisvertreter: Dieter Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg. Geschäftsstelle: Ute Eichler, Bilenbarg 69, 22397 Hamburg, Telefon (040) 6083003, Fax: (040) 60890478, E-Mail: KGL.Archiv@gmx.de

Es gibt sie – Märchen aus Ostpreußen! Nur – wer kann sie heute noch erzählen? Mit Angelika Rischer, eine der besten Erzählerinnen des Märchenforums Hamburg, kommt am 19. Oktober eine „Märchenfrau“ in das Lötzener Heimatmuseum in Neumünster, die einfühlsam und in der ihr ganz eigenen Art eine Auswahl aus der Vielfalt ostpreußischer Märchen vorstellen wird. Beginn der Märchenstunde um 16.15 Uhr. Möglichkeit zur Besichtigung der Lötzener Ausstellung in der Sudetenlandstraße 18 h (Böcklersiedlung) von 10 bis 16 Uhr. Eintritt frei.

 

TILSIT-RAGNIT

Kreisvertreter: Dieter Neukamm, Am Rosenbaum 48, 51570 Windeck, Telefon (02243) 2999, Fax (02243) 844199. Geschäftsstelle: Eva Lüders, Telefon/Fax (04342) 5335, Kührenerstraße 1 b, 24211 Preetz, E-Mail: Eva.lueders@arcor.de.

Das Nachbarschaftstreffen in Soest Anfang Oktober dieses Jahres war die letzte Veranstaltung unserer Kreisgemeinschaft, die Betty Römer-Götzelmann in ihrer Eigenschaft als Kirchspielvertreterin von Rautenberg wahrnahm. Den wenigen verbliebenen Mitgliedern ihres Kirchspiels aber und vor allem der von ihr betreuten größeren Zahl von Angehörigen einer Schulgemeinschaft wird sie weiterhin Kris-tallisationspunkt bleiben und für sie Wiedersehensveranstaltungen organisieren.

Die Mitglieder des Kreistages bedauern Bettys Ausscheiden sehr, zumal sie mit ihr ein Stück unverwechselbaren ostpreußischen Naturells verlieren. Wie andächtig hörten ihr die Versammelten zu, wenn sie ostpreußische Geschichten, vorwiegend selbst verfasst, in heimatlicher Mundart vorlas. In ihren zahlreichen Veröffentlichungen spiegelt sich bestes ostpreußisches Landleben wider, so wie sie es als Mädchen in einer heilen Umgebung erleben durfte. Aber auch schlimme Erlebnisse als Folge des Krieges blieben ihr nicht erspart, und auch solches brachte sie lesenswert zu Papier. Dabei scheint Betty getragen von einer inneren Fröhlichkeit und einem Optimismus, welch beides sie harte Schicksalsschläge tapfer ertragen lässt. Etwa 13 Jahre lang brachte Betty sich innerhalb der Kreisgemeinschaft für unsere Landsleute ein. Dafür danken ihr die Mitglieder des Kreistages und wünschen ihr für die Zukunft alles Gute. Dieter Neukamm

Pfarrer Martin Lipsch aus Solingen berichtet von der deutsch-russischen Gedenkfeier auf dem Heldenfriedhof Brakupöhnen bei Gumbinnen: „Den ganzen August war ich im Königsberger Gebiet. Eine Woche machte ich die Pfarrervertretung in der Gemeinde in Heinrichswalde, drei Wochen in der Gemeinde in Gumbinnen. Es war mir eine besondere Freude, in der Heimat meiner Väter als Pfarrer dienen zu können. Mitte August kam die Einladung von der Stadt Gumbinnen [Gusew] an die dortige Evangelische Kirchengemeinde, an der Gedenkfeier anlässlich des 99. Jahrestages der Schlacht bei Gumbinnen auf dem Heldenfriedhof in Brakupönen teilzunehmen. Gerne könne ein Vertreter der Gemeinde auch eine Ansprache halten. Da ich die Pfarrervertretung innehatte, kam ich so zu der Ehre, erstmals im Königsberger Gebiet bei einer öffentlichen Gedenkfeier zu Russen sprechen zu dürfen. Die Erinnerung an den Ersten Weltkrieg ist bei uns in Deutschland völlig verschwunden; durch den Zweiten Weltkrieg und seine Folgen ist der Erste Weltkrieg ganz in Vergessenheit geraten und aus dem öffentlichen Bewusstsein verschwunden. In Russland scheint dies noch anders zu sein.

Ich habe in der Bundesrepublik schon an vielen Gedenkfeiern am Volkstrauertag teilgenommen; manchmal hatte ich den traurigen Eindruck, dass dieser Tag für viele nur noch eine lästige Pflicht ist, ohne innere Anteilnahme, ohne die Bereitschaft, Zeit und Arbeit in die Vorbereitung einer Gedenkfeier an diesem Tag zu investieren. So eine feierliche, würdige Gedenkfeier wie in Brakupönen am 25. August 2013 habe ich in Deutschland leider noch nie erlebt. Eine Abordnung der Baltischen Flotte und des Russischen Heeres, Veteranen des Zweiten Weltkrieges, Mitglieder von Vereinen, die historische Schlachten nachspielen in deutschen und russischen Uniformen des Ersten Weltkrieges, die Spitzen der Stadt Gumbinnen, die Kulturministerin der Gebietsregierung in Königsberg, Bürger aus Brakupönen und Gumbinnen, viele Vertreter von Presse und Fernsehen, drei deutsche Mitarbeiter des Volksbundes Kriegsgräberfürsorge, der orthodoxe Geistliche aus Stallupönen [Nesterow] und ein kleiner Kirchenchor – sie alle kamen bei herrlichem Sommerwetter auf diesem Friedhof zusammen. Noch nie war ich persönlich so bewegt bei einer Gedenkfeier auf einem Soldatenfriedhof wie an diesem Tag. Der orthodoxe Geistliche sprach ein Totengebet, der Chor hat feierlich gesungen, der Bürgermeister von Gumbinnen fand gute Worte, der Trauermarsch von Chopin und die russische Nationalhymne wurden gespielt und wir hielten eine Schweigeminute, bei der ein Metronom im Sekundentakt geschlagen hat. Und dann durfte ich auch noch auf Russisch zu Russen sprechen, erstmals außerhalb einer Kirche! Sehr dankbar bin ich dafür, dass wir gemeinsam unser Toten gedenken und uns vereinen in dem Wunsch, dass Deutsche und Russen als gute Nachbarn vertrauensvoll miteinander leben und dem Frieden in Europa dienen.“

Am 25. August hielt Pfarrer Martin Lipsch auf dem Heldenfriedhof in Brakupönen [Kubanowka] anlässlich des 99. Jahrestages der Schlacht von Gumbinnen

„Zuerst möchte ich sagen: herzlichen Dank für die Einladung, an dieser Gedenkveranstaltung teilzunehmen. Es ist für mich eine Ehre und ich bin sehr erfreut, dass ich zu Ihnen sprechen darf. Als Deutscher, als evangelischer Pastor. Ich heiße Martin Lipsch und bin evangelischer Pastor in Deutschland, in der Nähe von Düsseldorf. Dieses Land hier ist die Heimat meiner Vorfahren, mein Großvater war Bauer in der Nähe von Ragnit [Neman]. Das Bernsteinland ist für mich wie eine zweite Heimat. Diesen August arbeite ich als Urlaubsvertretung der Pastorin in Gusew. Es ist für mich eine besondere Freude, in der Heimat meiner Väter als Pastor dienen zu dürfen. Heute sind drei Deutsche unter uns anwesend. Gerhard Jaske, Rudi Henckel und Horst Richardt. Sie dienten als Soldaten in Deutschland. Als Pensionäre pflegen sie hier die Gräber russischer und deutscher Soldaten des Ersten Weltkrieges. Das ist ihre Berufung, unentgeltlich, als Freiwillige.

18 Mal waren sie schon hier im Kaliningrader Gebiet. Dieser Dienst ist für sie Arbeit im Namen des Friedens. Diese drei Männer wollen Ihnen sagen: Vielen Dank – für die Unterstützung, für die Wertschätzung dieses Dienstes. Im nächsten Jahr wollen sie hierher zurückkehren, um hier wieder im Namen des Friedens zu arbeiten.

Ich möchte einige ganz persönliche Worte an Sie richten. Heute denke ich an meinen Uropa. Er ist gefallen als Unteroffizier am ersten Tag der Schlacht bei Tannenberg. Er fiel vor der Geburt seines Sohnes, meines Opas. Nie konnte er Vater und Großvater werden. Genauso ist es vielen Russen ergangen. Ich frage mich: Wozu – diese gewaltigen Opfer an Menschenleben im Ersten Weltkrieg? Gemeinsam trauern wir um unsere Toten. Deutsche und Russen. Gemeinsam halten wir die Gräber der Gefallenen in Ehren. Gemeinsam haben wir die Sehnsucht: Nie wieder Krieg, nie wieder Misstrauen zwischen den Völkern Europas. Gemeinsam träumen wir von einem Europa ohne Grenzen, wo niemand mehr ein Visum braucht, um von Berlin nach Kaliningrad oder von Gusew nach Goldap zu reisen. Wir als Deutsche und Russen wollen gute Nachbarn sein, die zueinander Vertrauen und Achtung haben. Ein Patriot, er liebt sein Vaterland – und er achtet auch den Patriotismus anderer Völker. Ein echter Patriot, er blickt nicht auf andere Völker herab oder verachtet sie. Diese Einstellung, sie ist eine gute Einstellung für alle, die im Namen des Friedens arbeiten wollen. Danke für Ihre Aufmerksamkeit.“

 

TILSIT–STADT

Stadtvertreter: Hans Dzieran, Stadtgemeinschaft Tilsit, Postfach 241, 09002 Chemnitz, E-Mail: info@tilsit-stadt.de.

Auf der Jahresversammlung in Soest trat die gewählte Stadtvertretung in ihre neue Legislaturperiode ein. Sie besteht aus 18 Mitgliedern (in alphabetischer Reihenfolge): Günter Balschuweit, Suhl; Siegfried Dannath-Grabs, Dresden; Hans Dzieran, Chemnitz; Erwin Feige, Chemnitz; Reinhold Gawehn, Königslutter; Manfred Gesien, Solingen; Dr. Eitel Hölzler, Halle/S.; Sebastian Holzner, Eibelstadt; Egon Janz, Worpswede; Vera Jawtusch, Remagen; Ingolf Koehler, Heikendorf; Valentina Manthey, Witten; Waltraud Milde, Itzehoe; Gerhard Pfiel, Potsdam; Alfred Pipien, Hannover; Karla Rintschenk, Hamburg; Irmgard Steffen, Wiesbaden; Manfred Urbschat, Cottbus. Die Stadtvertretung wählte gemäß Paragraf 7, Absatz 3 a der Vereinssatzung den neuen Vorstand. Ihm gehören an: Hans Dzieran als Vorsitzender, Manfred Urbschat als Geschäftsführer, Manfred Gesien als Schatzmeister, Erwin Feige und Siegfried Dannath-Grabs als Beiräte.


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