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12.10.13 / Bedeutung Rastenburgs / Begleitband zur Ausstellung in Ellingen erzählt Geschichte

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-13 vom 12. Oktober 2013

Bedeutung Rastenburgs
Begleitband zur Ausstellung in Ellingen erzählt Geschichte

Zwischen den Flüssen Weichsel, Memel und Narew lebten im 10. Jahrhundert die Stämme der Prußen. Bis weit in das 13. Jahrhundert hinein kämpften die Prußen gegen die Polen um die Vorherrschaft in diesen Gebieten. Vom Kulmer Land aus begann der Deutsche Orden ab etwa 1230 das Land zu erobern, gründete 1234 Marienwerder sowie 1237 Elbing und errichtete Burgen in Zantir sowie Christburg.

Ein erstes Waldhaus auf dem Gebiet von Rastenburg entstand 1312 bis 1325 an Stelle der vormalig prußischen Siedlung Rast. Dies gilt als das Gründungsjahr der Stadt, die 1357 das Stadtrecht bekam und damals als wichtiger Handelsplatz und Militärstützpunkt im Kampf gegen die Litauer bekannt war. Bis heute prägen zwei Bauten aus der Ordenszeit das Stadtbild von Rastenburg: die Ordensburg und die Wehrkirche St. Georg. Im Laufe der Jahrhunderte entwickelte sich Rastenburg zu einer Kreisstadt, die 1939 etwa 20000 Einwohner hatte und so zu den wichtigsten Städten der preußischen Provinz Ostpreußen gehörte.

Mit historischen Aufnahmen aus den Archiven der Kreisgemeinschaft entstand der reichhaltig bebilderte deutsch-polnische Begleitband zur gleichnamigen Ausstellung im Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen, der die Geschichte während der zahlreichen Polenkriege, aber auch in der Zeit der Herrschaft Napoleons aufzeigt. Die Entwicklung der Verkehrswege mit neuen Straßen ab 1835 sowie der Bau der Ostpreußischen Südbahn und weiterer Eisenbahnverbindungen um 1900 werden beschrieben.

Besondere Kapitel sind der Industrialisierung gewidmet, Erwähnung findet das Landgestüt, die Schulen der Stadt und die Bedeutung als Armeestandort. Zudem gibt es einen Abriss über die Vereine und ihre damaligen Erfolge im sportlichen wie im künstlerischen Bereich. Zerstörungen im Ersten Weltkrieg, die „Ostpreußenhilfe“, die Geschichte der Kirchengemeinden und die strategische Lage im Zweiten Weltkrieg sind bis hin zu den letzten Kriegstagen genau aufgegliedert.

Zudem ist ein Kapitel des Buches des im Rastenburger Wald während des Zweiten Weltkrieges erbauten sogenannten „Führerhauptquartiers Wolfsschanze“ gewidmet. Am 20. Juli 1944 kam es dort zu dem von Oberst Klaus Graf von Stauffenberg verübten misslungenen Bombenanschlag auf Hitler. Durch dieses Attentat ging Rastenburg in die Weltgeschichte ein.

Das 50-seitige, mit vielen farbigen historischen Abbildungen wie Zeichnungen, Gemälden, Landkarten sowie Fotografien versehene Buch wurde von Bernhard Denga grafisch bearbeitet, die Texte von Dr. Wiesław Gogan übersetzt. Die Vorworte haben der Kreisvertreter der Kreisgemeinschaft Rastenburg, Hubertus Hilgendorff, und der Direktor des Kulturzentrums Ostpreußen, Wolfgang Freyberg, der auch die Redaktion des Werkes innehatte, geschrieben. Es enthält in handlicher Form die 48 reich illustrierten Ausstellungstafeln, die im Kulturzentrum Ellingen zusammengestellt und mit deutschen und polnischen Texten versehen wurden und welche die Geschichte der Stadt Rastenburg bis 1945, die 1946 nach dem polnischen Historiker deutscher Abstammung Wojciech Ketrzynski in Ketrzyn umbenannt wurde, zeigen. Manfred E. Fritsche

Das Buch kann über das Kulturzentrum Ostpreußen in Ellingen, Schloßstraße 9, 91792 Ellingen, Telefon (09141) 86440, Fax (09141) 864414 zum Preis von 4,50 Euro zuzüglich Porto und Verpackung bezogen werden.


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