19.04.2024

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12.10.13 / MEINUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 41-13 vom 12. Oktober 2013

MEINUNGEN

Stephan Kohler, Chef der halbstaatlichen Beratungsagentur dena, erklärt im „Focus“ vom 30. September, warum die deutsche Energiewende im Ausland nicht wirklich als Vorbild zum Nacheifern gesehen wird:

„Vor Kurzem habe ich chinesischen Managern das deutsche Energiesystem erklärt. Als ich ihnen erzählt hatte, dass wir auch für Wind- und Solarstrom zahlen, der in Wirklichkeit gar nicht eingespeist wird, weil die Netze voll sind, bekam ich fünf ungläubige Nachfragen. Das Bild, das die Chinesen von den sparsamen, rationalen Deutschen pflegen, hat in diesem Moment erhebliche Risse bekommen. Einer sagte dann in der Pause über das, was er gehört hatte: ,Interessant. Aber kein Vorbild.‘“

 

 

Norbert Häring kritisiert im „Handelsblatt“ vom 2. Oktober die Neuauflage der EZB-Langfristkredite an notleidende Banken:

„Die EZB hat mit ihren Prinzipien gebrochen. Zu diesen gehört es, dass sie nur dafür sorgt, dass jederzeit genug Liquidität im System ist, damit alle Überweisungen problemlos ausgeführt werden können. Mit langfristigen Krediten finanziert die Notenbank dagegen Banken, die ein Solvenzproblem haben, denen mangels Kreditwürdigkeit die Pleite droht. In einer Krise sollte eine Notenbank keine Prinzipien reiten. Aber wenn sie Prinzipien bricht, dann sollte das die Wirtschaft am Laufen halten, nicht Bankmanagern ihr Einkommen sichern und Aktionäre vor Verlusten schützen.“

 

Josef Schlarmann, Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU, liest der Politik in der Oktober-Ausgabe des „MittelstandsMagazins“ die Leviten:

„Die Finanzkrise 2008 dient der Politik als Beweis für generelles Marktversagen und für die Notwendigkeit, den Primat der Politik über die Wirtschaft zu sichern. Der Eigenbeitrag der Politik zum Entstehen dieser Krise wird dabei konsequent ausgeblendet. Statt die wirklichen Ursachen sorgfältig zu analysieren, sucht die Politik ihr Heil in Überregulierung und der Ausweitung staatlichen Engagements, insbesondere im Energiebereich. Zentrale Anliegen früherer Wirtschaftspolitik, nämlich die Liberalisierung von Märkten und die Privatisierung öffentlicher Unternehmen, scheinen vergessen zu sein.“

 

 

Joachim Müller-Jung bedauert in der „FAZ“ vom 7. Oktober, dass immer seltener in Deutschland tätige Forscher einen Nobelpreis erhalten:

„Ein deutscher Molekulargenetiker wird mit dem Medizin-Nobelpreis ausgezeichnet, und wieder einmal ist es ein Deutscher, der sein halbes Leben lang in den Vereinigten Staaten gelebt und dort sein Forscherglück gefunden hat ... Wir bilden junge Wissenschaftler in einem System aus, das ihnen nach dem Abschluss keine große Perspektive, sondern kleine Verträge und gewaltigen bürokratischen Aufwand für die Mittelbeschaffung aufbürdet. Die deutschen Universitäten geraten so immer stärker ins Hintertreffen, und die Politik rühmt sich, dass sie ihrem Ziel, drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts in die Forschung zu investieren, hart auf den Fersen ist. Sie übersieht: Viele Länder sind längst auf dem Weg zu vier Prozent. Deutschland, der langjährige Exportweltmeister, gibt sich dagegen alle Mühe, auch seine Spitzenforscher weiter erfolgreich zu exportieren.“


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