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19.10.13 / Treuer Sohn Schillens / LO zeichnet Walter Klink für Engagement aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 42-13 vom 19. Oktober 2013

Treuer Sohn Schillens
LO zeichnet Walter Klink für Engagement aus

Walter Klink wurde am 1. Mai 1932 in Schillen im Kreis Tilsit-Ragnit geboren. Seine Eltern Emil und Erna Klink besaßen einen Hof von 104 Morgen Größe.

Nach seiner Schulzeit in Schillen begann für Walter Klink am 5. Oktober 1944 die Flucht aus der Heimat Ostpreußen. Sie endete in Dänemark. Dort wurde er im Herbst 1948 aus der Internierung entlassen.

Der weitere Weg führte ihn ins friesische Jeverland, wo er mit seinen Eltern in der Nähe des Jadebusens lebte. Hier erlernte Klink das Bäckerhandwerk und arbeitete einige Jahre lang in diesem Beruf. 1954 bewarb er sich erfolgreich beim Bundesgrenzschutz und wurde dort einberufen. Mit der Aufstellung der deutschen Streitkräfte wechselte er 1956 zur Bundeswehr über. Nach entsprechender Ausbildung erfolgte seine Ernennung zum Berufssoldaten. Klinks Verwendungen reichten vom Führer und Ausbilder verschiedener Teileinheiten bis hin zum Dienststellenleiter. Im Jahre 1992 schied er im Range eines Stabsfeldwebels aus dem aktiven Dienst aus.

Walter Klink heiratete 1966 Traute Bischoff. Das Ehepaar bekam zwei Kinder. Seine Ehefrau ist am 12. Dezember 2006 verstorben.

Im Jahre 1988 wurde Walter Klink zum Vertreter des Kirchspiels Schillen gewählt. Bald darauf gehörte er dem erweiterten Vorstand des Kreistages an, war weiterhin verantwortlich für Schillen, aber auch für das Erstellen einer Chronik und die Einrichtung der Heimatstube der Kreisgemeinschaft in Preetz.

In den Aufbau, die Gestaltung und die stete Begleitung der Heimatstube investierte Walter Klink unzählige Arbeitsstunden. Seinem Einsatz ist es zu verdanken, dass die Einrichtung zu einem Ort geworden ist, an dem man sich gerne aufhält, um stundenlang in den wohlgeordneten Archivalien zu stöbern und in der ostpreußischen Vergangenheit zu versinken. Als ein Beispiel seiner diesbezüglich verdienstvollen Tätigkeit sei ein in Litauen gefundenes Kirchenbuch genannt, dessen Ankauf er veranlasste, um das zum Teil fast unleserlich gewordene Dokument aufzuarbeiten und auszuwerten und es dann der Heimatstube zu übergeben. Eintragungen im Gästebuch der Heimatstube belegen zahlreich und deutlich das Interesse auch vieler Nicht-Ostpreußen an diesem Vorzeigeobjekt der Kreisgemeinschaft.

Sein Heimatort Schillen hinterlässt aufgrund von Kriegseinwirkungen und sozialistischer Zwangsherrschaft einen ähnlich traurig-verwahrlosten Eindruck wie die meisten der ehemaligen deutschen Gemeinden im heutigen Königsberger Gebiet. Walter Klinks Initiative allein ist es zu verdanken, dass das im Ort gelegene Haus Erzberger heute zu einem Blickfang geworden ist. Dank seines unermüdlichen Einsatzes ist das „Haus Schillen“ genannte Gebäude - dieser Schriftzug befindet sich auf der Vorderfront − zu dem geworden, als was es sich heute darstellt, nämlich ein von einer verlässlichen, freundlichen, Deutsch sprechenden Russin liebevoll geführtes, charmantes Gästehaus und eine deutsch-russische Begegnungsstätte. Seit vielen Jahren verbringt Walter Klink jedes Jahr einige Wochen dort und bringt seit vielen Jahren Hilfsgüter verschiedener Art mit, die den Bewohnern des Ortes zugutekommen, hat aber auch Spendengelder für „sein“ Haus Schillen dabei, die zweckgebunden für Reparaturen, An- und Umbaumaßnahmen und ähnliches verwandt werden. Bei jedem seiner Aufenthalte organisiert er ein Kinderfest, auf das sich die kleinen Bewohner des Ortes das ganze Jahr über freuen.

Vor einigen Jahren ist es Walter Klink gelungen, ein intaktes Röntgengerät nach Ostpreußen zu transportieren, das er dem Kreiskrankenhaus in Ragnit (Neman) übereignete. Seine Tätigkeit in Schillen ist den russischen Regional- und Lokalpolitikern nicht verborgen geblieben. In unregelmäßigen Abständen trifft er den einen oder anderen von ihnen zu Gesprächen.

In Deutschland organisiert Walter Klink regelmäßig Treffen der Angehörigen seines Kirchspiels in Plön. Vor diesen Veranstaltungen nimmt er stets Kontakt zu Kreis- und Gemeindepolitikern auf, die ihrerseits in der Regel seiner Einladung nachkommen, an den Kirchspieltreffen teilzunehmen. Wenn möglich, werden die Treffen mit einem Festgottesdienst verbunden, zu deren Teilnahme die Einheimischen öffentlichkeitswirksam und erfolgreich ermuntert werden. Auch am Bildarchiv Ostpreußen hat Walter Klink mitgewirkt und als zeitweilig zuständiger Administrator dafür gesorgt, dass inzwischen an die eintausend Aufnahmen allein aus dem Kreis Tilsit-Ragnit abrufbar sind.

Walter Klink hat seiner Heimat und darüber hinaus der ostpreußischen Sache außergewöhnliche Dienste erwiesen. Bereits 1998 wurde er mit dem Silbernen Ehrenzeichen ausgezeichnet.

In Würdigung seiner außergewöhnlichen Leistungen und seines vielfältigen Einsatzes für Ostpreußen verleiht die Landsmannschaft Ostpreußen Herrn Walter Klink das Goldene Ehrenzeichen. P.W.


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