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26.10.13 / Sie dienten Königin Luise / Literarischer Reisebegleiter führt zu Menschen, die der Monarchin nahestanden

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 43-13 vom 26. Oktober 2013

Sie dienten Königin Luise
Literarischer Reisebegleiter führt zu Menschen, die der Monarchin nahestanden

Man kennt es von Kinofilmen, aber auch von Büchern: Ist etwas ein Erfolg, so gibt es oft eine Fortsetzung. Doch zu oft ist diese nicht so gut wie das Original. Dies gilt leider auch für die Fortsetzung des literarischen Reisebegleiters „Auf dem Königin-Luise-Weg von Berlin ins mecklenburgische Hohenzieritz“. War der erste Band informativ und zu Herzen gehend, so ist „Verwehte Spuren der preußischen Königin Luise“ in der Umsetzung leider nicht gleichermaßen gelungen.

Obwohl die Idee, auf der die Fortsetzung beruht, durchaus Potenzial bietet. Und zwar beleuchtet Hans-Joachim Nehring, einer der wohl größten lebenden Verehrer der preußischen Königin Luise, die 1810 im Alter von nur 34 Jahren verstarb, Orte, die in Beziehung zu Menschen stehen, die der Mutter von Kaiser Wilhelm I. nahestanden. Auch die Personen, die der Autor für seinen kreativen Reiseführer ausgesucht hat, sind durchaus der Erwähnung wert. So stellt er das Gut Groß Gievietz bei Waren vor, den Sommersitz von Sophie Marie Gräfin von Voß. Diese wurde mit 64 Jahren Oberhofmeisterin der damals 17-jährigen Kronprinzessin Luise von Preußen und begleitete diese sogar auf ihrer Flucht vor Napoleon nach Ostpreußen. Pasewalk und Stralsund bieten Anlass, um auf Ferdinand von Schill zu sprechen zu kommen, Neuhardenberg führt zu Karl August Fürst von Hardenberg und Berlin zu dem Leibarzt der Königin, Christoph Wilhelm Hufeland.

Doch das Konzept, das beim „Königin-Luisen-Weg“ in sich stimmig war, wirkt bei der Fortsetzung erzwungen. Zudem springt der Autor zu oft zwischen dem Ort, den er gerade beschreibt, und dem Lebenslauf der damit in Verbindung gebrachten Person hin und her. Auch verliert er manchmal sein Hauptmotiv, nämlich die Beziehung zu Königin Luise, aus dem Blick. Bei von Hardenberg beispielsweise braucht er vier Seiten bis er darauf zu sprechen kommt, was dieser mit der Monarchin zu tun hatte. Auch wäre es schön gewesen, wenn der Autor deutlich mehr aus Briefen von Königin Luise an die Porträtierten zitiert hätte, damit dem Leser die Bedeutung der Beziehung, aber auch der Charakter der gebürtigen Prinzessin zu Mecklenburg-Strelitz deutlicher werden. Bel

Hans-Joachim Nehring: „Verwehte Spuren der preußischen Königin Luise. Ein literarischer Reisebegleiter“, Spica, Neubrandenburg 2013, broschiert, 56 Seiten, 3,90 Euro


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