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02.11.13 / Vertellkes und Riemkes / 65. Redlicher Ostpreuße ist erschienen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 44-13 vom 02. November 2013

Vertellkes und Riemkes
65. Redlicher Ostpreuße ist erschienen

Alle Jahre wieder kurz vor Beginn der Weihnachtszeit gibt es nicht nur bereits Lebkuchen und Glühwein, sondern auch das Kalenderbuch „Der redliche Ostpreuße“, das nicht nur ehemaligen Bewohnern der ostpreußischen Provinz das Herz erwärmt.

Für die inzwischen 65. Ausgabe – berücksichtigt man die Vorgänger-Publikation „Der redliche Preuße und Deutsche“ dann ist es sogar die 178. Ausgabe – hat Herausgeberin Silke Osman wieder zahlreiche stimmungsvolle Beiträge von ostpreußischen Autoren herausgesucht, aber auch selbst zur Feder gegriffen, um berühmten Kindern der Provinz zu gedenken.

Gedacht wird in diesem Jahr der Schriftstellerin Agnes Harder, die vor 150 Jahren geboren wurde. Auch ist ein Text von ihr abgedruckt, der Bedauern darüber aufkommen lässt, dass die Verfasserin fast völlig in Vergessenheit geraten ist. Ihre Zeilen sind voller Tiefsinn und Naturverbundenheit und zugleich sprachlich auf höchstem Niveau.

Auf ihren Beitrag folgen weitere von der Qualität her ähnlich hochwertige Kurzgeschichten und Anekdoten, so unter anderem von Hans Graf von Lehndorff, Ernst Wichert und Fanny Lewald. Und auch wenn nicht alle der anderen Beiträge von Autoren wie Hedy Groß, Hannelore Patzelt-Hennig, Walter Scheffler, Renate Dopatka oder Eva Maria Sirotwatka in der gleichen Liga spielen, so präsentieren sie doch fast alle eine besondere Sicht auf Ostpreußen, seine Bewohner und seine Natur. Texte wie „Das Findelchen“ von Ruth Geede oder „Zwischen den Wäldern“ von Hermann Sudermann bieten zudem ein gutes Ende und auch noch eine Moral der Geschicht, die einem ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Zauberhaft ist auch „Seifenblasen“ von Agnes Miegel, der Silke Osman ein wegweisendes Porträt widmet. Auf nur drei Seiten gelingt es der langjährigen PAZ-Mitarbeiterin das Wirken der zu Unrecht umstrittenen Dichterin, die vor 50 Jahren starb, zu verdeutlichen.

Auch dem Maler Rolf Burchard, dem Architekten Friedrich Lahrs, dem Komponisten Johann Fried-rich Reichardt und der Webmeisterin Annelore Peters widmet Osman ein Kurzporträt. Zudem wird auf das Wirken des Baumeisters Andreas Schlüter und des Autors Toni Schawaller eingegangen.

Schön wäre es gewesen, wenn die Autorennamen am Anfang und nicht Ende eines Beitrages stünden, so dass der Leser sogleich weiß, von wem er jetzt etwas liest. Und leider befindet sich nur unter einigen Texten eine Kurzvita des jeweiligen Verfassers. Bel

Silke Osman (Hrsg.): „Der redliche Ostpreuße. Ein Kalenderbuch für 2014“, Rautenberg im Verlagshaus Würzburg, Würzburg 2013, geb., 141 Seiten, 9,95 Euro


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