© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 45-13 vom 09. November 2013

Kein Brachland
Polnischer Unternehmer kaufte Friedhof

Der ermländisch-masurische Wojewode Marian Podziewski erklärte, dass der Teil des früheren Friedhofs in Schmidsdorf, Kreis Sensburg, heute Gemeinde Rhein, der verkauft wurde, in die Denkmalliste eingetragen und von Archäologen untersucht werde. Die Gemeinde hatte das Grundstück zuvor als Brachland an einen polnischen Unternehmer verkauft. Wie der Pressesprecher des Wojewoden, Alfred Wenzlawski, informierte, läuft nun das Verfahren zur Eintragung des Objektes in die Denkmalliste, eine umfangreiche archäologische Untersuchung des Geländes ist anberaumt. Die Gemeinde Rhein schrieb das Areal vor zwei Jahren zum Verkauf aus. Nach den Gemeindeunterlagen handelte es sich um Brachland. Anfangs gab es keine Interessenten. Deshalb ermäßigte sich der Preis und in der dritten Versteigerung des 2300 Quadratmeter großen Brachlands, kaufte ein Einwohner von Schmidtsdorf das Land für weniger als 10000 Euro. Als er das Gelände ebnen wollte, fand der Käufer einen Fuß in einem Schuh. Er wandte sich an die Polizei. Es zeigte sich, dass die Überreste aus einem Grab stammten und die Parzelle, die ihm die Gemeinde verkauft hatte, ein Vorkriegsfriedhof war.

Die sterblichen Überreste der früheren Einwohner von Schmidtdorf wurden eingesammelt und im Dezember vergangenen Jahres ökumenisch beigesetzt. Der Eigentümer möchte das Grundstück der Gemeinde Rhein zurückgeben, weil er beim Kauf nicht wusste, dass es sich statt um Brachland um einen ehemaligen Friedhof handelte. Jedoch ist der Bürgermeister zurzeit abwesend. Seine Vertretung nimmt keine Stellung.. PAZ