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16.11.13 / Das schaurige Märchen vom Klimaflüchtling

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-13 vom 16. November 2013

Das schaurige Märchen vom Klimaflüchtling

Ioane Teitiota will Weltgeschichte schreiben: Als erster Erdenbürger bemüht sich der 37-Jährige, in Neuseeland als „Klimaflüchtling“ Asyl zu bekommen. Er könnte eine Welle auslösen.

Teitiotas Heimat, der Inselstaat Kiribati, werde wegen des ansteigenden Meeresspiegels in Folge des „Klimawandels“ vom Pazifik verschluckt. Der Wandel werde von Industrieländern wie Neuseeland verursacht. Daher habe der Staat auch die Pflicht, ihn als „Flüchtling“ aufzunehmen, so seine Argumentation.

Die Fakten: Langjährige Reihen von Luft- und Satellitenaufnahmen belegen, dass Kiribati nicht etwa schrumpft, sondern sogar wächst. Das bliebe laut Forschern auch bei moderat steigendem Meeresspiegel so, denn die Korallen, aus denen die Atolle bestehen, wüchsen dem Meeresspiegel dann hinterher.

Dass die Menschen immer weniger Platz finden, hat einen anderen Grund. Zwischen 1947 und 2012 wuchs die Bevölkerung von Kiribati von 31000 auf 103000 Seelen an. Da geben die oft kargen Böden der Atolle nicht mehr genug her.

Die Regierung der Malediven hielt vor einigen Jahren gar medienwirksam eine Kabinettssitzung unter Wasser ab, um auf die „Klimanot“ hinzuweisen. Hier ist es jedoch nicht der Meeresspiegel, sondern Gier, welche die Inseln gefährdet: Um noch mehr Geld mit Tourismus verdienen zu können, lässt man Schwärme von Hobbytauchern die Korallen zertrampeln, zerstört die Riffs durch rücksichtslose Baumaßnahmen und dadurch, dass Müll und Abwasser verschiedenenorts in den Ozean gekippt werden. Dadurch sterben die Korallen, auf denen die Inseln ruhen; Erosion und Landverlust sind die Folge. H.H.

 

Zeitzeugen

Yoweri Museveni – Seit 1986 ist der Jurist, der bereits gegen den blutrünstigen ugandischen Diktator Idi Amin gekämpft hat, Staatspräsident von Uganda. Im Gegensatz zu vielen seiner Landsleute ist er nur mit einer Frau verheiratet, hat aber mit ihr immerhin vier Kinder, eine Zahl, die er als Minimum ansieht. Museveni ist überzeugt, dass viele Kinder dem Wohl des Landes dienen. Seine Ideale haben mit dafür gesorgt, dass die Bevölkerung massiv gewachsen ist. Die Hälfte der Ugander ist unter 15 Jahre alt.

Paul Kagame – Anders als sein Kampfgenosse aus alten Tagen Museveni hat der seit 2000 amtierende Präsident von Ruanda zumindest in den letzten Jahren die negativen Folgen der Überbevölkerung erkannt und setzt nach den Erfahrungen aus dem Genozid von 1994 auf eine Drei-Kind-Politik. „Die alte Regierung hat Hass gesät mit der Behauptung, unser Land sei zu klein für alle“, erklärte Kagame 2007. „Wir haben immer versichert, das Land ist groß genug für jedermann – aber das kann nicht alle Ungeborenen mit einschließen.“ Familienplanung gehört zu den Top-Themen des Gesundheitsministeriums, das über ein engmaschiges Netz an Beratungsstellen verfügt. Die Geburtenrate ist bereits von sechs auf 4,5 Kinder pro Frau gesunken. Außerdem wird das Bildungswesen ausgebaut.

Rwacumika Nkamuhayo – Der Direktor des Pan Afrikan Centre sieht Afrikas Probleme nicht im hohen Bevölkerungswachstum begründet. „Die ganze Argumentation gegen zu hohes Bevölkerungswachstum in Afrika kommt aus Europa und Amerika. Im Grunde steckt Rassismus dahinter und eine globale Kampagne. Mit welchem Recht kann man denn in ein Land gehen und den Menschen sagen: Ihr seid zu viele?“

Bill Gates – Während die USA ihre Zahlungen an Entwicklungsländer für die Geburtenkontrolle reduziert hat, da auch nach Erfahrungen der Vergangenheit Geburtenkontrolle verstärkt mit Abtreibung in Verbindung gebracht wird, hat der Gründer des US-Konzerns Microsoft dieses Gebiet für sich entdeckt. Über die von ihm und seiner Frau gegründete Bill-Gates-&-Melinda-Gates-Stiftung werben sie für dieses Thema.


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