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16.11.13 / Bereits zum siebten Mal und doch was Besonderes / Russische Austauschschüler aus Nordenburg traten bei ihrem diesjährigen Schleswig-Holstein-Besuch bei Gerdauer Hauptkreistreffen auf

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 46-13 vom 16. November 2013

Bereits zum siebten Mal und doch was Besonderes
Russische Austauschschüler aus Nordenburg traten bei ihrem diesjährigen Schleswig-Holstein-Besuch bei Gerdauer Hauptkreistreffen auf

Zum siebten Mal besuchten Schülerinnen und Schüler sowie Lehrkräfte der Schule Krylowo in Nordenburg im Kreis Gerdauen ihre Austauschfamilien im schleswig-holsteinischen Hanerau-Hademarschen, Kreis Rendsburg-Eckernförde. Diesmal war allerdings manches anders. So erfolgte der Besuch der russischen Gäste erstmals auf besondere Einladung der Kreisgemeinschaft Gerdauen. Diese würdigte damit auf ihre Weise den seit 1995 bestehenden Schüleraustausch zwischen der Theodor-Storm-Dörfergemeinschaftsschule aus Hanerau-Hademarschen und der Schule in Nordenburg. Anlass hierzu war ihr 60. Patenschaftsjubiläum mit der Stadt Rendsburg und dem Kreis Rendsburg-Eckernförde.

18 Jahre ist es nun her, dass die Nordenburgerin Marianne Hansen mit Unterstützung des Amtes Hanerau-Hademarschen sowie des Patenkreises Rendsburg-Eckern­förde den Schüleraustausch zwischen der deutschen und der russischen Schule ins Leben rief. Er findet in einem dreijährigen Turnus statt. Im ersten Jahr besuchen Gäste aus Nordenburg Hanerau-Hademarschen, im zweiten Jahr erfolgt der Gegenbesuch in Ostpreußen, das dritte Jahr dient der Vorbereitung der nächsten Begegnung, immer vorausgesetzt, dass genügend Schüler und ihre Familien bereit sind teilzunehmen. Jeder Besuch dauert mit An- und Abreise zehn Tage. So soll genügend Zeit zur Verfügung stehen, um einander und die Gastfamilien kennenzulernen, sowie für den gemeinsamen Schulbesuch, für sportliche Spiele und Wettkämpfe, für Ausflüge und Besichtigungstouren sowie für den persönlichen Austausch.

Hanerau-Hademarschen dürfte wohl die einzige Schule im nördlichsten Bundesland sein, die kontinuierlich mit dem Königsberger Gebiet Kontakte pflegt. Wesentlich zu danken ist diese Kontinuität der Organisation von Konrektor Hans Alsen, der auch nach seiner Pensionierung die organisatorischen Fäden in der Hand hält und von Beginn an mit dem russischen Schulleiter in Nordenburg Iwan Tuljandin eng zusammenarbeitet. Alsen bringt auch die Reisekosten für die russischen Gäste durch Spendenwerbung auf.

Diesmal war aufgrund des oben erwähnten 60. Jubiläums erstmalig ein Auftreten von Schülern beider Schulen bei einem Hauptkreistreffen der Kreisgemeinschaft Gerdauen vorgesehen. Die Reisegruppe mit Schulleiter Iwan Tuljandin, seiner Stellvertreterin Soja Tamodina und der Deutschlehrerin Nadeschda Iwanowa sowie vier Schülerinnen und drei Schülern traf sich bereits am Anreisetag mit den Schülern aus Hanerau-Hademarschen, um das Programm für die Jubiläumsveranstaltung abzustimmen. Zusätzlich wurde gemeinsam eine Bilddokumentation über den Schüleraustausch erstellt. Hierbei halfen neben Alsen Konrektorin Christiane Petersen, die Lehrerin Frauke Feldhusen und sieben Schüler der Theodor-Storm-Dörfergemeinschaftsschule.

Bei ihrem zweimaligen Auftritt vor den Gästen und Ehrengästen des Treffens trugen die Schüler aus Hanerau-Hademarschen Gedichte zu Königsberg vor. Lied und Tanz boten die vorwiegend 15-jährigen Schüler aus Nordenburg, die spätestens ab der fünften Klasse Deutschunterricht erhalten hatten. Den Abschluss der Darbietung, die bei den Teilnehmern des Kreistreffens gut ankam, bildete das gemeinsam gesungene Lied „Zogen einst fünf wilde Schwäne“.

Eine interne Abschlussveranstaltung führte dann Schüler, Lehrkräfte und Gasteltern am Abend noch einmal zusammen, und ein Essen bildete den offiziellen Abschluss des Besuches, der wie jedes Mal erlebnis- und tränenreich zu Ende ging.

„Wir selbst sehen den Schüleraustausch als wichtiges Bindeglied zwischen Menschen, die in unterschiedlichen, aber sich immer mehr annähernden Welten leben. Es werden früh Vorurteile abgebaut und wir merken, dass wir in unserer globalisierten Welt enger zusammenwachsen“, fassen Hansen und Alsen ihre gedeihliche Arbeit mit den Jugendlichen zusammen. Anita Motzkus


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