© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-13 vom 23. November 2013

MELDUNGEN

Taiwan immer isolierter

Taipeh – Die Republik Taiwan, auf deren Territorium die Volksrepublik China Anspruch erhebt, sieht sich einer wachsenden Isolation auf dem internationalen Parkett gegenüber. Der bisherige Verbündete Gambia brach jetzt die diplomatischen Beziehungen ab. Taiwans Ministerpräsident Jiang Yi-huah sprach von einem großen Schock, denn jetzt erkennen nur noch 22 Staaten, darunter als Hauptverbündeter die USA, Taiwan als selbstständigen Staat an. In der Regel, so vermuten taiwanesische Politiker, sind Geldflüsse aus Peking die Ursache. Meist beginnt die Abwerbung mit der Gründung einer Handels- und Kulturvertretung, so etwa jüngst in Sao Tomé und Principe in der Karibik. J.F.

Stillstand nach Abschiebungen

Riad – Drastische Auswirkungen zeigt das in Saudi-Arabien gestartete Programm zur Abschiebung von Arbeitsmigranten, die keine Aufenthaltsgenehmigung haben. Nachdem allein in einer Woche in sieben Provinzen des wahabitischen Königreichs mehr als 16000 illegale Arbeiter verhaftet worden sind, sind Streiks aufgeflammt. In der Hafenstadt Dschidda legten tausende ausländische Taxifahrer ihre Arbeit nieder, Mekka war von einem Streik von 6000 Straßenreinigern aus Bangladesch betroffen, deren Aufenthaltsgenehmigungen nicht erneuert worden sind. In eine handfeste Krise ist Saudi-Arabiens Bauindustrie geraten. Aus Angst, abgeschoben zu werden, erscheinen viele ausländische Arbeiter nicht mehr auf den Baustellen, sondern tauchen erst einmal ab. Als Folge der Abschiebungen sind in einigen Branchen der saudischen Wirtschaft inzwischen die Lohnkosten in kurzer Zeit um bis zu 30 Prozent gestiegen. N.H.