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23.11.13 / Geopfert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-13 vom 23. November 2013

Geopfert
von Harald Tews

Beim Deutschen Fußballbund (DFB) scheint man nun den Schlussstrich unter eine preußische Tradition gezogen zu haben. Seit über 100 Jahren traten die Spieler der Fußballnationalmannschaft mit weißen Hemden, schwarzen Hosen und wiederum weißen Stutzen auf. Sie trugen die Farben Preußens, basierend auf dem Wappen des Deutschen Ordens.

Doch bei der Weltmeisterschaft in Brasilien wird die Nationalmannschaft ganz in Weiß auftreten, also auch in weißen Hosen. Auf welche Tradition beruft man sich dabei? Einen weißen Streifen besitzt nicht einmal die Landesflagge. Fußballfans müssen sich damit abfinden, dass ihre Mannschaft in Brasilien geschichts- und damit gesichtslos gegen ihre Gegner antreten wird, die wie Italien und England bei den kürzlich erfolgten Testspielen weiterhin nationalbewusst in ihren traditionellen Trikots aufspielen werden.

Der DFB hatte jedenfalls nicht mit der Aufregung gerechnet, welche das Trikot bei den Fans ausgelöst hat. In Foren wetterten sie gegen diese „Schlafanzüge“, „Tennisbekleidung“ und „Trikots einer Damenmannschaft“ („Warum nicht gleich in rosa Tutus?“, fragte einer). Wäre ihnen bewusst, dass Schwarz-Weiß auf preußischer Tradition beruht, hätten sie ihren Aufschrei wohl politisch korrekt unterdrückt.

So kann man sich trösten, dass sich auf der weißen Hose noch drei schwarze Streifen befinden. Na klar, Hauptsache das Adidas-Logo hebt sich klar ab. Denn einzig darum geht es: Um Kapital aus dem Fanverkauf der Trikots zu schlagen, wurden die Preußenfarben geopfert.


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