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23.11.13 / MEINUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 47-13 vom 23. November 2013

MEINUNGEN

Cora Stephan wendet sich zum bevorstehenden Gedenkjahr zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs gegen einen eigentümlichen Masochismus, den die Deutschen beim Beharren auf ihrer vermeintlichen Alleinschuld an der Katastrophe pflegten. In der „Welt“ vom 14. November klagt sie:

„Nur die Deutschen glauben noch, sie hätten die alleinige Schuld an dem Inferno zwischen 1914 und 1918 ... Kein Zweifel aber besteht an der provozierenden Rolle Frankreichs – und daran, dass Großbritannien kein eigenes Eisen im Feuer hatte, also kein legitimes Interesse, das ihm das ,ius ad bellum‘ (Recht zum Krieg) verliehen hätte.“

 

 

Was Cora Stephan meint, erhellt ein Zitat des deutschen Außenministers a. D. Joschka Fischer. In einem dieses Jahr in Buchform („Gegen den Strom“) erschienenen Gespräch mit dem US-Historiker Fritz Stern erklärt der Grünen-Politiker:

„Wenn man die Sache konsequent zu Ende denkt, muss man dem Versailler Vertrag eher vorwerfen, dass er nicht konsequent genug war. Er hat die Macht des preußisch-deutschen Militarismus nicht wirklich gebrochen.“

 

 

Daniel Stelter von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group ruft im „Handelsblatt“ vom 12. November die Unternehmen auf, die Einnahmen aus den Exportüberschüssen auch in Deutschland zu investieren:

„Ein ,Weiter so‘ kann es aber auch nicht geben. Was nutzen Handelsüberschüsse, wenn wir unser Geld durch Konkurse oder eine Transferunion wieder verlieren. Im eigenen Interesse sollten wir unser Geld besser investieren. Und das wäre im Inland. Infrastruktur, Maschinen und Anlagen, Bildung und Innovation müssen im Fokus der gestiegenen Ausgaben liegen. Angesichts der hohen Staatsverschuldung und des offensichtlichen Versagens der Politik, die auf Konsum statt Investitionen setzt, wie die Koalitionsverhandlungen zeigen, muss die Wirtschaft hier voran schreiten. Die gute Ertragslage muss dazu genutzt werden zu investieren.“

 

 

Der „Spiegel“ vom 11. September zitiert den schleswig-holsteinischen Umweltminister Robert Habeck (Grüne), der dringend eine Kürzung der Subventionen für Erneuerbare Energien fordert:

„Aber das Verhältnis der Grünen zu den Interessenverbänden der Erneuerbaren darf nicht so werden wie das der SPD zur Kohlelobby.“

 

 

Unter der Überschrift „Sie hassen uns wieder“ nimmt Alexander Kissler den neuen Deutschenhass in der EU aufs Korn. Im „Cicero“ (19. November) gibt er der Berliner Politik eine Mitschuld an der Entwicklung, weil sie von viel zu wenig echtem Selbstbewusstsein getragen sei:

„Unbewusst hat die regierende Politikergeneration verinnerlicht, zu welchem Instrument die europäische Einigung ausschlagen kann: zum Zaumzeug, das den deutschen Gulliver zähmt. Und so finden Merkel, Gabriel, Steinmeier & Co. nichts dabei, wenn Brüssel rügt und drängt und fordert – und Deutschland sich fügt.“


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