© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-13 vom 30. November 2013

Grüne Träumereien
von Rebecca Bellano

Immer mehr Zeitungen kommentieren die Koalitionsverhandlungen in Hessen zwischen CDU und Grünen als Zeichen dafür, dass dies doch auch eine Option für den Bund wäre. Dieselben Medien, die vor der Bundestagswahl die Grünen zwar überraschenderweise aber keineswegs grundlos niedergeschrieben haben – siehe Veggie-Day oder Pädophilen-Skandal –, träumen jetzt von Schwarz-Grün im Bund. Dabei fällt ihnen nicht auf, dass die Grünen-Politiker auf Länderebene von völlig anderem Kaliber sind als die Genossen in Berlin. Während Winfried Kretschmann (Baden-Württemberg), Robert Habeck (Schleswig-Holstein) und eben Tarek Al-Wazir (Hessen) durchaus wissen, dass beispielsweise Arbeitsplätze wichtig sind, auch wenn damit oft Ressourcenverbrauch einhergeht, oder dass niedrige Strompreise der Schmierstoff einer gut laufenden Wirtschaft sind, verharren die Bundes-Grünen fast überwiegend in ihren linken Ideologien.

Absolut hanebüchen wird es, wenn Journalisten die Große Koalition als Mittelmaß bezeichnen und von den Grünen schwärmen. Was bitte spricht dafür, dass eine Katrin Göring-Eckardt weniger Mittelmaß ist als ein Sigmar Gabriel?