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30.11.13 / Lauter Klima-Phrasen / TV-Meteorologe desinformiert

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 48-13 vom 30. November 2013

Lauter Klima-Phrasen
TV-Meteorologe desinformiert

Der Titel des Buches „Klimafakten“ weckt Hoffnungen, riecht nach Wahrheit in einem Urwald voller Ungewissheiten, doch wer sich durch die 176 Seiten auf der Suche nach Fakten durchgekämpft hat, ist maßlos enttäuscht. Der Autor Sven Plöger, Diplom-Meteorloge, ist seit vielen Jahren als Wettermoderator im Ersten tätig. Vor allem seine Floskeln nerven: „Jede Prognose geht in die Hose! Die Klimaforschung ist eine seriöse Wissenschaft. Sie liefert belastbare Aussagen.“ Doch: „Der Klimawandel selbst ist sicher, in welcher Region er sich aber wie zeigt, das ist unsicher.“ Nahezu sicher ist für den Autor hingegen, dass die Menschheit mit 95-prozentiger Wahrscheinlichkeit für den Klimawandel verantwortlich ist. Doch das sind abgedroschene Phrasen, Glaubensdogmen, die durch keinerlei Fakten belegt werden.

Das Buch ist gut lesbar geschrieben und wendet sich an Lehrer und Schüler, um sie „ideologiefrei“ zu informieren. Doch ideologiefrei ist es nicht, kann es nicht und will es auch nicht sein. Dies liegt schlicht und einfach an der Definition von „Klima“. „Klima“ ist ein Abstraktum, ihm fehlt die Realität. Jede Bildung eines Klimawertes setzt langjährige Wetterbeobachtungen voraus. Mittleres Wetter gibt es nicht. Dies sagt Plöger selbst: „Klima kann man nicht fühlen!“ Eine Mitteltemperatur kann man weder lokal noch regional geschweige denn global fühlen, messen,

spüren. Die mittlere globale Luftdruckverteilung erzeugt keinen fühlbaren Wind, schon gar keinen Orkan. Was soll ein Schüler an Erkenntnisgewinn aus dem Satz, „dass das Wetter in einer Region etwas ganz anderes ist als das globale Klima“ ziehen? Da werden Äpfel mit Pflaumen verglichen!

Je mehr man sich als Kollege in das Buch vertieft, umso deutlicher offenbart sich sein Zweck: Es dient der politischen Klimapflege. Das ganze Buch besteht aus Suggestivfragen, auf die plausibel erscheinende Suggestivantworten gegeben werden. Dies schädigt zwar den fachlichen Ruf, aber dafür genießen die Autoren, neben Sven Plöger zeichnet Frank Böttcher verantwortlich, die Sonne des Zeitgeistes und gelten als Musterschüler politischer Korrektheit.

Hauptthema ist die „Energiewende“, denn „die Chinesen wollen wieder besser atmen können“. Hört sich gut an, ist aber falsch, denn Menschen atmen Sauerstoff ein und Kohlendioxid als Produkt der Nahrungsverbrennung im Körper aus. Mehr Menschen brauchen mehr Pflanzen, denn die produzieren Sauerstoff und atmen CO2 als Nahrungsbaustoff ein. Wer CO2 als „Klimakiller“ den Kampf ansagt, es pauschal als „Umweltgift“ verteufelt, vernichtet in seinem Klimaschutzwahn die Lebensgrundlage der grünen Pflanzen, setzt die Axt an die „Schöpfung“.

Das Buch ist alles andere als „ideologiefrei“ und gehört nicht in die Hände von Schülern. Eine Kostprobe? So heißt es in dem Buch, die globale Temperatur würde derzeit nur nicht weiter ansteigen, weil die überschüssige Wärme den Ozeanen zugeführt wird an Orte, die die Wärme über Absinkprozesse in große Tiefen befördern. Die Ozeane pufferten auf diese Weise den Klimawandel ab. Doch diese These ist absolut unlogisch, denn wie soll leichtes warmes Oberflächenwasser in kaltes dichtes Tiefenwasser abtauchen, dort in Wartestellung verharren, um eines Tages wieder aufzusteigen und die „Klimakatastrophe“ zu vollenden. Für einen synoptischen Meteorologen wie den Verfasser dieser Zeilen ist es absolut frustrierend, sich diese Klimawahrsagerei und Spökenkiekerei durchzulesen. Wolfgang Thüne

Sven Plöger, Frank Böttcher: „Klimafakten“, Westend, Frankfurt am M. 2013, geb., 176 Seiten, 12,99 Euro


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