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07.12.13 / Mutig gegen Selbstkontrolle der Medien

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-13 vom 07. Dezember 2013

Mutig gegen Selbstkontrolle der Medien

Der Journalistik-Professor Horst Pöttker hat mit seinem Beitrag „Schluss mit der Selbstzensur“ in der Wochenzeitung „Die Zeit“ einen mutigen Vorstoß zugunsten der Pressefreiheit unternommen. Er wendet sich gegen eine Richtlinie des Deutschen Presserates, in der ein „konkretes Formulierungsverbot“ bezüglich der Nennung der Herkunft von Tätern normiert ist.

„Die Zeit“ ließ alsbald einen Gegenartikel der türkischstämmigen Journalistin Canan Topçu folgen, mit dem Pöttker widerlegt werden sollte. Das gelang Topçu jedoch mitnichten. Bezeichnenderweise schrieb sie: „Pöttker geht von einem ,mündigen Publikum‘ aus, an das sich Journalisten zu richten hätten. Ich nicht.“ Dem hielt ein Leserbriefschreiber entgegen: „Ich will als erwachsener Leser behandelt werden, nicht als zu erziehender Unmündiger.“

Die Reaktionen auf den Topçu-Artikel auf „Zeit online“ geben allerdings Pöttker recht. Die Mehrheit der über 570 Leserkommentare im Forum wandte sich gegen die „Manipulation durch Weglassen“. Pöttker hatte auch darauf hingewiesen, dass fast alle Zeitungen bei uns verschwiegen hätten, dass es marokkanischstämmige Jugendliche waren, die im holländischen Almere einen Fußball-Linienrichter tottraten.

Canan Topçu meinte dazu, die Information über die Herkunft der Jugendlichen sei irrelevant. Das sahen die meisten „Zeit“-Leser anders, auch unter Verweis auf die hohe Kriminalitätsrate von Marokkanern in Holland. Viele erklärten, dass sie die ethnische Herkunft von Tätern sehr wohl interessiere und man es ihnen bitte überlassen möge, welche Schlüsse sie daraus zögen. M.L.

 

Zeitzeugen

Horst Pöttker – Der Journalistik-Professor fordert die Streichung einer Richtlinie des Deutschen Presserates, die es Journalisten verbietet, die ethnische Herkunft von Straftätern zu nennen, wenn es keinen „begründbaren Sachzusammenhang“ mit der Tat gebe. Im Jahr 2002 hatte er in der Fachzeitschrift „Publizistik“ in dem Beitrag „Wann dürfen Journalisten Türken Türken nennen?“ hervorgehoben, das „wichtigste Qualitätskriterium“ für die journalistische Arbeit sei die Wahrheit.

Stefan Niggemeier – Der Medienjournalist hat sich auf seinem Blog polemisch mit dem Beitrag von Horst Pöttker „Schluss mit der Selbstzensur“ in der Wochenzeitung „Die Zeit“ auseinandergesetzt. Dabei verstieg sich Niggemeier sogar zu der Behauptung: „Pöttker tut so, als wäre schon die ethnische Herkunft der Täter eine Erklärung für die Tat.“

Stefan Redlich – Der Pressesprecher der Berliner Polizei hat sich auf den Vorhalt, die Berliner Polizeipressestelle verschweige systematisch die Herkunft von Tätern, auch schon auf Ziffer 12.1 der Richtlinien des Deutschen Presserates berufen. Dabei ist die Art und Weise, wie die Berliner Polizeipressestelle die Herkunft von Tätern oder Tatverdächtigen verschweigt, oft skurril. Obwohl die Polizei meist genau die Herkunft der Täter kennt – etwa weil sie sie festgenommen hat –, sind es doch immer nur „Personengruppen“, die sich zum Beispiel Messerstechereien in Neukölln liefern.

Egbert Bülles – Der im März pensionierte Kölner Oberstaatsanwalt leitete die Abteilung Organisierte Kriminalität. In seinem jetzt erschienenen Buch „Deutschland, Verbrecherland?“ schreibt er, dass mehr als 50 Prozent der bandenmäßigen Einbruchsdelikte und Taschendiebstähle in seinem Bereich auf das Konto von Roma und Rumänen gingen. Doch als er darüber in einem Interview mit dem „Focus“ gesprochen habe, hätten seine Vorgesetzten den Abdruck nur mit dem Zusatz erlaubt, dass es sich um seine persönliche Meinung handele.

Wolfgang Bok – Der frühere Chefredakteur der „Heilbronner Stimme“ schrieb im Magazin „Cicero“, während die negativen Folgen einer ungesteuerten Zuwanderung am liebsten ausgeblendet oder den Deutschen selbst angelastet würden, werde jede abfällige Bemerkung zum „rassistischen“ Fanal aufgebauscht. „Der Presserat wacht über die politisch korrekte Wortwahl. Schon der Verdacht der ,Diskriminierung‘´ genügt: Dann setzen die Sprachzensoren der freien Meinungsäußerung schnell ein Ende“, so Bok.


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