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© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 49-13 vom 07. Dezember 2013
Munch in Pastell Von dem norwegischen Maler Edvard Munch gibt es expressive Selbstporträts, die ihn als zerrissenen, innerlich aufgewühlten Künstler zeigen. Das literarische Porträt „Der Maler Munch“ der Autorin Tanja Langer zeigt ihn als einen Mann, bei dem die Stürme des Lebens zu einer poetischen Ruhe gekommen zu sein scheinen. Entsprechend gefällig und entspannt liest sich diese Biografie, die jetzt passend zum 150. Geburtstag des Malers (siehe Seite 9) erschienen ist. Nicht als sachliche Lebensbeschreibung, sondern als „Roman“ hat Langer ihr Porträt verpackt. Dabei taucht sie tief in das Bewusstsein von Munch hinein, aus dessen Perspektive drei Stationen seines Lebens erzählt werden. Der erste Teil zeigt ihn kurz nach der Jahrhundertwende in Warnemünde, wo er für Berliner Theater Bühnenbilder entwirft. Die Berliner Autorin Langer, die auch als Regisseurin arbeitet, fühlt sich hier in ihrem Element, macht aus dem Norweger aber fast einen deutschen Maler. In Rückblenden wird seine Hassliebe zu Tulla Larssen aufgearbeitet, die ihm die Kuppe des linken Mittelfingers wegschoss, nachdem beide um eine Pistole gerangelt hatten. Der Mittelteil zeigt den von Elektroschocks gequälten Maler in einer Kopenhagener Nervenheilanstalt, in der er für einige Monate wegen seiner Alkoholsucht gelandet ist. Teil drei spielt auf seinem Alterssitz in Ekely, wo der knapp 80-Jährige zurückgezogen wie ein „Munch“ (Mönch) lebt, malt und ein 24-jähriges Aktmodell liebt, während deutsche Bomben auf das nahe Oslo fallen. Langers sensibles Künstlerporträt, bei dem Nebenfiguren allenfalls wie Schatten der Erinnerung Munchs auftreten, erscheint hier wie ein pastellfarbenes Aquarell. Der Dramaturgie halber hätte man sich hin und wieder einen expressiven Erzählstrich à la Munchs Malstil gewünscht, von dem eine kleine Auswahl seiner Bilder im Buch abgebildet ist. Harald Tews Tanja Müller: „Der Maler Munch“, LangenMüller, München 2013, geb., 232 Seiten, 18 Euro |
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