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21.12.13 / Wollte Washington Krieg? / US-Geheimdienste hielten Assad entlastendes Material zurück

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-13 vom 21. Dezember 2013

Wollte Washington Krieg?
US-Geheimdienste hielten Assad entlastendes Material zurück

Es sind schwere Vorwürfe, die Seymour Hersh, einer der renommiertesten Journalisten der USA, gegen die US-Regierung unter Präsident Barack Obama erhebt. Wider besseres Wissen habe die US-Regierung nach dem Giftgasangriff am 21. August in Syrien behauptet, nur das Assad-Regime habe Zugang zu dem Nervengas Sarin, so Hersh. Unter Berufung auf geheimdienstnahe Quellen zeichnet Hersh ein Bild, das sich von der bisherigen Darstellung des Weißen Hauses unterscheidet. Bereits am 20. Juni habe der stellvertretende Leiter des Geheimdienstes des Pentagons, David Sheed, die Information erhalten, wonach auch die islamistische Al-Nusra-Front in der Lage sei, größere Mengen Sarin herzustellen. Über das Know-how zur Giftgas-Produktion soll ebenso die irakische Al-Kaida in Irak verfügt haben. Völlig neu ist die Information, dass US-Dienste Sensoren in der Nähe aller Giftgas-Depots der syrischen Armee installiert hatten. Keiner dieser Sensoren habe jedoch einen Alarm ausgelöst, so Hersh.

Auch die Information des Waffenexperten Theodore Postol vom Massachusetts Institute of Technology lässt zweifeln. So sollen die beim Gaseinsatz eingesetzten Raketen „improvisiert“ gewesen sein und hätten in einer „bescheidenen Werk-statt“ hergestellt werden können.

Insgesamt deuten die Details klar in eine Richtung: Vom Weißen Haus wurden die Informationen über den Giftgas-Einsatz so manipuliert, dass sich ein Militärschlag in Syrien hätte rechtfertigen lassen. Der damit im Raum stehende Vorwurf wird sich nicht so einfach beiseite fegen lassen. Hersh ist kein Leichtgewicht, er ist ein journalistisches Urgestein. Er hat das von US-Soldaten in Vietnam begangene My-Lai-Massaker ebenso aufgedeckt wie er maßgeblich an der Enthüllung des US-Folterskandals im irakischen Gefängnis Abu Ghraib beteiligt war. N.H.


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