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21.12.13 / EU keine Alternative / Brüssel kann Moldau keine Perspektive bieten

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-13 vom 21. Dezember 2013

EU keine Alternative
Brüssel kann Moldau keine Perspektive bieten

Traian Basescu, Rumäniens Staatspräsident, ist ein eiserner Gegner der Russen, denen er nicht verzeiht, dass sie noch immer unter Berufung auf Abmachungen zwischen Hitler und Stalin das altrumänische Besarabien als „Moldawien“ unter ihrer Fuchtel halten. Doch letzteres wird bald anders werden, glaubt der Präsident: Am 29. November schloss die EU beim Ostgipfel von Wilna mit Moldau ein Assoziierungsabkommen, das Rumänien, seit 2010 Kassenwart von EU-Mitteln für Moldau, als Fürsprecher des künftigen EU-Mitglieds Moldau neues Gewicht verleiht. Außenminister Titus Corlatean und seine Diplomaten betonen, dass Moldauer Rumänisch sprächen, schrieben und dächten, sie seien Rumänen und wollten mit dem rumänischen Mutterland vereint werden.

Radu Podgorean, EU-erfahrener Staatsekretär im Außenministerium Rumäniens, teilt diesen Optimismus nur bedingt: Russland, so warnt er, wird Moldau „nach ukrainischem Szenarium“ bedrängen, wogegen die EU machtlos ist. Wie könne sie beispielsweise eine Neuauflage des Mos-kauer „Weinkriegs“ von 2006 gegen Moldaus wichtigstes Exportgut verhindern? Könne die EU zudem die Gastarbeiter aus Moldau aufnehmen, wenn Moskau die eine Millionen moldauischen Gastarbeiter aussperrt, die mit jährlichen Überweisungen in Höhe von umgerechnet 1,5 Milliarden US-Dollar 30 Prozent des Bruttoinlandsprodukts ihres kleinen, 3,6 Millionen Einwohner zählenden Heimatlandes bestreiten? Umfragen besagten 2011, dass 900000 Moldauer sofort in die EU gehen würden, ließe man sie nur. Haben die Eurokraten „sofortige Antworten“ auf absehbare Moskauer Pressionen? So fragte Staatssekretär Podgorean.

Rumänien und Bulgarien sollten am 1. Januar 2014 in den Schengen-Raum aufgenommen werden, was ihren arbeitslosen Einwohnern die Chance auf Arbeit in Europa ermöglicht hätte. Doch am 5. Dezember blockierte Berlin aus Angst vor Armutsmigration den Beitritt. Das sei ein Gefallen für Moskau, schimpfte Mihai Ghimpu, Chef von Moldaus Liberalen: „Russland hält uns seit 50 Jahren von Europa fern, weswegen wir noch im Zeitalter von Ross und Pflug sind.“ Wolf Oschlies


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