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21.12.13 / Das Schlimmste befürchtet / Welche Spuren der Orkan Xaver in der Region Allenstein hinterließ

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 51-13 vom 21. Dezember 2013

Das Schlimmste befürchtet
Welche Spuren der Orkan Xaver in der Region Allenstein hinterließ

Die Angst hat 1000 Augen“, besagt eine bekannte Redensart. Die Einwohner Allensteins und der ganzen Region, insbesondere Elbings, verfolgten Tag und Nacht mit großen Befürchtungen die Wetterberichte aus der Bundesrepublik Deutschland und dem nördlichen Europa. Man war auf das Schlimmste gefasst, da die erschreckenden Berichte aus Großbritannien, Irland, der Bundesrepublik und Skandinavien wenig Grund zur Hoffnung ließ, so wie vor sechs Jahren, als Kyrill Europa heimsuchte, auch diesmal glimpflich davonzukommen.

Am Nikolaustag beispielsweise mussten alle, die unterwegs waren, mit kilometerlangen Staus rechnen. Die Ausfahrtstraße in Richtung Osterode war durch eine Riesenschlange von Lastkraftwagen verstopft. Die hügelige Lage Allensteins tat das ihrige, die Verkehrssituation zu erschweren. Besonders gefährdet sind die Zufahrtsstraßen in Richtung Jomendorf und die Ausfahrt nach Mohrungen, wo aktuell größere Bauarbeiten den Verkehrsfluss zusätzlich behindern. Manch ein Vorortbewohner muss­te den Heimweg zu Fuß antreten, da es auch noch zu Schneeverwehungen kam und abends kaum ein Stadtbus zu sehen war.

Noch schlimmer sah es auf dem Lande aus, wo es zahlreiche Stromausfälle gab. Die zuständigen Stromversorger hatten deswegen alle Hände voll zu tun. Die Einwohner der umliegenden Dörfer traf es besonders hart. Aus diesem Grunde entschied sich mancher bislang begeisterte Häuslebesitzer aus seinem geräumigen Anwesen etwa in Reußen in die Innenstadt zurückzukehren. Nach heftigen Schneefällen waren sie auf ihren Dörfern zudem nicht selten gleich für mehrere Tage von der Außenwelt abgeschnitten, da die Wege zu ihnen nicht befahrbar waren.

Die besonders in der Elbinger Gegend und der Weichselniederung gefürchteten Überflutungen blieben allerdings aus. Überhaupt scheinen die Bewohner der Region trotz aller Warnungen auch diesmal wieder mit einem blauen Auge davongekommen zu sein. Zwar kam es zu unzähligen Autounfällen auf mit Glatteis bedeckten Straßen, doch verlief keiner tödlich. Die meisten Schäden, vor allem im Stromnetz, konnten mittlerweile beseitigt werden. Als Ursache für den letztlich glimpflichen Ausgang nannte der Meteorologe der Ermländisch-Masurischen Universität Zbigniew Szwejkowski in einem Interview mit der Allensteiner Zeitung „Gazeta Olsztynska“, dass Xaver beziehungsweise Ksawery, wie ihn die Polen nennen, die Region nur gestreift habe. Grzegorz Supady


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