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04.01.14 / Die Wüste ruft / Den Zauber von Tausendundeiner Nacht erleben – Eine märchenhafte Reise in das Sultanat Oman auf der Arabischen Halbinsel

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-14 vom 04. Januar 2014

Die Wüste ruft
Den Zauber von Tausendundeiner Nacht erleben – Eine märchenhafte Reise in das Sultanat Oman auf der Arabischen Halbinsel

Der Orient zeigt sich im Sultanat Oman sowohl von seiner traditionellen, als auch von seiner modernen Seite. Während in den Arabischen Emiraten der Zauber des Orients unter den Betonmassen moderner Hochhausbauten begraben liegt, fühlt man sich im Oman hie und da noch wie in einem Märchen aus Tausendundeiner Nacht.

Ankunftsort ist zumeist die Hauptstadt Maskat. Bereits auf den ersten Blick wirkt sie „menschlicher“ als die Hauptstädte der anderen Emirate, weitaus weniger von Bauboom und Größenwahn geprägt. Direkt hinter der Hafenpromenade „Cor­niche“ mit ihren vielen Cafés liegt der Souk von Muttrah, eine der Hauptattraktionen Maskats. Die Händler bieten zwar mittlerweile auch Souvenirs an, doch ist der Souk immer noch in erster Linie ein Markt für Einheimische.

Während sich das Angebot für Touristen in der Nähe der Corniche befindet, tätigen weiter hinten im Gewirr der verwinkelten Gassen schwarz verschleierte Frauen und weiß gewandete Männer ihre Einkäufe. Hier findet man alles für den täglichen Bedarf: Kleidung und Schuhe, Töpfe und Geschirr, Lebensmittel und sogar lebende Kleintiere. Eine intensive Duftmischung von Weihrauch und Gewürzen durchzieht die Gassen. Beides sind beliebte Mitbringsel, ebenso wie handgearbeiteter Silberschmuck oder ein landestypischer Krummdolch. Doch Vorsicht: Letzterer gilt auch im heutigen Oman als Waffe – also beim Rückflug keinesfalls im Handgepäck transportieren!

Verzichtet man auf einen Mietwagen, macht es Sinn, sich einer geführten Stadtrundfahrt anzuschließen, denn sonst verpasst man eine Hauptsehenswürdigkeit: die außerhalb liegende große Sultan-Qaboos-Moschee. Sie ist Wahrzeichen des modernen Oman und darf als einzige im Lande auch von Nicht-Muslimen besucht werden. Das 2001 eröffnete Bauwerk beeindruckt durch Größe und schlichte Schönheit. Die Gesamtfläche umfasst vier Hektar auf zuvor freiem Gelände zwischen Maskat und Sib. So können alle Vorbeifahrenden die Moschee mit ihrem 90 Meter hohen Hauptminarett gut sehen. Wichtig für die Besichtigung des Inneren: Arme und Beine müssen bedeckt sein, Frauen benötigen darüber hinaus ein Kopftuch.

Ein weiterer Höhepunkt ist der Königspalast. Würdig und re­präsentativ, mit einer Fassade in leuchtendem Blau und Gold, zeigt sich der 1972 im Auftrag des Sultans errichtete Prachtbau. Allerdings ist am Eingangstor zum Palastgelände für Touristen Schluss. Der Blick auf das königliche Wappen und die Fassade gehört allemal zum Pflichtprogramm für jeden Besucher.

Für historisch Interessierte ist das Museum Bait Al-Zubair ein Muss. Es gewährt Einblicke in die Geschichte und Traditionen des Oman. Historische Gemälde, Ko­stüme, Schmuck und Waffen sind ausgestellt. Draußen im Garten plätschert ein Brunnen, und Statuen bunt bemalter Oryx-Antilopen weisen darauf hin, dass die Tiere hier einst heimisch waren.

Ganz und gar ursprünglich ist es in Musandam. So heißt der nördlichste Zipfel des Oman, der als abgelegene Region gilt. In der kleinen Provinzhauptstadt Khasab liegen die Häuser unter Schatten spendenden Dattelpalmen dicht beisammen. Touristisch hat der Ort zwei Dinge zu bieten: Erstens den Besuch des im 16. Jahrhundert von den Portugiesen errichteten Forts, in dem sich heute ein heimatkundliches Mu­seum befindet. Und zweitens ein Erlebnis, das man sich auf gar keinen Fall entgehen lassen sollte: die Bootsfahrt mit einer Dhau in die weit verzweigten Fjorde von Musandam, wo die hier in großer Zahl lebenden Delphine nur darauf warten, mit den Booten ein Wettrennen zu veranstalten.

Salalah im Süden des Oman war im Altertum eine reiche und berühmte Handelsstadt für Weihrauch. Bis heute ist sie der wirtschaftlich bedeutendste Hafen des Landes. Die Sehenswürdigkeiten liegen in der Umgebung: In der kargen Landschaft wachsen die Weihrauchbäume bis heute wild, und jeder ortskundige Führer ist gern bereit, die Gewinnung des kostbaren Baumharzes zu er­klären und vor Ort an einem der Bäume zu demonstrieren.

Etwa 20 Kilometer westlich der Stadt liegt bei Mughsail einer der schönsten Strände des Landes, wo sich an der Grenze von Sand- und Felsenküste sogenannte „Blow­holes“ befinden – Löcher im unterspülten Boden, aus denen von Zeit zu Zeit das Meerwasser durch den Wellendruck als Fontäne hochschießt. Dieser Ort ist auch ein beliebtes Ausflugsziel von einheimischen Familien. Angelika Fischer


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