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04.01.14 / Der Wochenrückblick mit Hans Heckel / Kein Entrinnen / Wie die EU die DDR posthum zum Tigerstaat macht, was die Saudis für die Flüchtlinge tun, und warum wir in jedem Falle schuld sind

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 01-14 vom 04. Januar 2014

Der Wochenrückblick mit Hans Heckel
Kein Entrinnen / Wie die EU die DDR posthum zum Tigerstaat macht, was die Saudis für die Flüchtlinge tun, und warum wir in jedem Falle schuld sind

So nahm das Jahr 2013 für die Flutopfer des Sommers denn doch noch einen versöhnlichen Ausgang, was wir unseren Freunden in Brüssel verdanken. Ein halbes Jahr, nachdem Hunderte von kleinen Unternehmen vergangenen Sommer von Flusshochwassern zerstört wurden, hat die EU-Kommission der deutschen Politik kurz vor Weihnachten endlich erlaubt, den bankrottbedrohten Firmen zu helfen. Ein halbes Jahr hat das also gedauert. War das gemeint, als unsere Politiker im Sommer „schnelle und unbürokratische Hilfe“ versprochen haben?

Sehr fraglich, doch ohne Placet aus Brüssel darf Berlin den abgesoffenen Unternehmen eben nicht helfen, denn dann wäre es womöglich eine „unerlaubte Beihilfe“, die den Wettbewerb verzerrt. Indes: Diesmal stand offenkundig blanke Not und nicht der Wunsch nach unlauteren Wettbewerbsvorteilen in Rede. Und warum hat es trotzdem so lange gedauert, bis die EU grünes Licht gab?

Zwei mögliche Gründe: Der eine wäre, dass Brüssel einen Vorgeschmack darauf geben will, was aus unserem Kontinent wird, wenn wir noch „mehr Europa“, also noch mehr EU-Zentralismus bekommen, wie es Union, SPD und Grüne so heiß herbeisehnen. Zehn Jahre noch müssen wir in diese Richtung marschieren und wir werden so „dynamisch“, so „flexibel“ und so „innovativ“ sein, dass die DDR dagegen wie ein asiatischer Tigerstaat wirkt.

Zweiter möglicher Grund: Man will gezielt Deutschland schaden, vor allem dem erfolgreichen deutschen Mittelstand. Schließlich hat sich in einigen Hauptstädten und am Brüsseler Hof der EU die Auffassung eingenistet, dass Deutschland zu stark sei und nicht etwa andere EU-Staaten zu schwach. Also müsse man Deutschland schwächen. Dazu sind auch kleine Stiche wie die verschleppte Genehmigung von Nothilfen ein geeignetes Mittel. Die Chinesen reiben sich die Hände.

Ein oft belächelter Exportschlager sind übrigens unsere Weih­nachtsbräuche. Hiergegen muss also auch etwas getan werden: Hannoveraner Künstler haben daher ein spektakuläres Weihnachtskugel-Schießen veranstaltet und fanden sich dabei außerordentlich fortschrittlich. Mit einem Luftgewehr durfte jeder, der mutig und kritisch genug war, eine Kugel an einem eigens dafür geschmückten Baum zerballern, den sie zu Sekt und Häppchen in eine Halle hatten stellen lassen.

Im Interview mit dem begeisterten NDR-Fernsehteam beteuerte einer der Schießwütigen, er sei natürlich trotzdem Pazifist, das hier sei ja nur symbolisch. Ein anderer freute sich, dass man es mit der Schießerei dem „ganzen klerikalen Kram“ mal richtig zeigen könne. Selbst ein Pastor war dabei, der vor der Kamera verkündete, laut christlicher Überlieferung seien ja sowieso nur rote Kugeln erlaubt, nicht blaue oder goldene wie an dem Schießbaum.

Wo in der Bibel der brave Kirchenmann die Stelle mit den Weihnachtsbaumkugeln gefunden hat, bleibt sein Geheimnis. Hoffentlich wird er uns bald verraten, zu welchen Anlässen Jesus Christus die roten Söckchen getragen hat, in die der liebe Nikolaus die Geschenke packt, seitdem uns der Brauch mit den Stiefeln zu militant wurde.

Vermutlich kann der EKD-Pfarrer mit der Bibel ohnehin nicht viel anfangen. Es gibt ja auch Wichtigeres für einen zeitgemäßen Kleriker, beispielsweise unsere soziale und historische Verantwortung für den Rest der Welt, vor allem für Afrika und den Orient.

Die immer wieder zu betonen, ist jetzt besonders wichtig, um den Deutschen die Sache mit den „Flüchtlingen“ schmackhaft zu machen, die in ihrer Mehrheit bloß Auswanderer sind.

Doch dafür, dass unsere Verantwortung nie endet, ist propagandistisch gesorgt. Man hat sichergestellt, dass wir es in jedem Falle falsch machen, egal was wir in oder für Afrika tun, und somit immer „verantwortlich“ sind.

Wenn irgendwo ein Volk von seinem Nachbarn überfallen wird, haben wir ja nur drei Möglichkeiten: Wir entsenden Truppen. Oder wir schicken keine eigenen Soldaten, sondern nur Waffen, damit sie sich selber wehren können. Oder wir stellen weder die Bundeswehr noch deutsche Waffen bereit und begnügen uns mit humanitärer Hilfe.

Egal, falsch wird es in jedem Falle sein. Entsenden wir Truppen, sagen sie das, was in Deutschland eintreffende Somalier heute vorbringen: Wir hätten „in ihrem Land Krieg geführt“ (vor 20 Jahren) und seien daher mitschuldig an ihrem Elend. Schicken wir bloß Waffen, haben wir an ihrer Not sogar verdient, igitt. Und tun wir weder das eine noch das andere, haben wir sie „im Stich gelassen“ und müssen dafür jetzt geradestehen.

Wie man es auch dreht, es gibt kein Entrinnen. Die Moralkeule schleudert uns von allen Seiten gleichzeitig zu Boden, und Joachim Gauck spricht den Text dazu.

Aber wir müssen die Last ja nicht alleine tragen. Selbst Bulgarien nimmt syrische Flüchtlinge (die man wirklich „Flüchtlinge“ nennen muss) auf. Für wie lange, bleibt derweil fraglich. Nach Recherchen der „FAZ“ glauben 80 Prozent der Syrer in dem EU-Land auf dem Balkan, sie würden bald nach Deutschland eingeladen.

Apropos Lastenverteilung: Man hört ja Niederschmetterndes aus dem kleinen Libanon, wo schon zwei Millionen Syrer untergekommen sein sollen. Verblüffend wenig hört man von den reichen Öl-Staaten am Golf und „ihren“ Syrern. Die Scheichs stinken vor Geld, und bei den Flüchtlingen handelt es sich in der großen Mehrheit um ihre muslimischen Glaubensbrüder. Merkwürdig: Das Geld darf gerne orientalisch sein, das Elend auch, „Verantwortung“ hingegen ist dann immer unsere Sache.

Allerdings ist es ja nicht so, dass Saudi-Arabien sich nicht um seine Glaubensbrüder im Ausland kümmerte. Der größte Öl-Staat gibt Unsummen aus, um islamistische Pflänzchen in aller Welt zu päppeln. In Bosnien oder Tschetschenien gab es vor 30 Jahren überhaupt keinen aktiven, militanten Islamismus. Mit saudischem Geld wurde dem abgeholfen. Auch in Deutschland sind die Wüstenfürsten recht rege beim Heranzüchten von Fundamentalisten.

Die Sache läuft in etwa so: Wir holen sie herein, ernähren sie und legen die Grundlage dafür, dass sie hier ein besseres Leben führen und sich integrieren können. So lange schauen die Saudis zur Decke. Doch sobald die „Flüchtlinge“ hier sind, sorgen die Scheichs dafür, dass sie sich auf keinen Fall integrieren, sondern uns, die Gastgebernation, aus tiefstem Herzen hassen lernen. So kann man den radikalen Islam auf Kosten der „Ungläubigen“ über die Welt verbreiten, genial.

Übrigens: Mit der Entwicklung in Syrien sind die Saudis ganz und gar unzufrieden. Das Projekt „christen- und alawitenfreier Gottesstaat“ kommt nicht schnell genug voran, weil die Amis nicht mehr feste genug mitziehen. Daher haben die Scheichs angedroht, selber mehr dafür zu tun, dass Assad endlich verschwindet und der Islamismus seine nächste Eroberung verbuchen kann.

Das wäre doch mal ein Thema für die kritischen Künstler von Hannover, die sich so couragiert gegen die deutsche Weihnachts­tradition gestellt haben. Wie wär’s damit: Wir zerschießen pünktlich zum nächsten Ramadan-Beginn Symbole muslimischer Bräuche! Vor der Kamera und mit einem echten Imam dabei, der dazu hinreißenden Kokolores über den Koran erzählt.

Ob wir so einen Imam finden? Kaum, aber soweit wird es sowieso nicht kommen. Denn Bräuche des islamischen Raums zu verhöhnen wäre nicht kultursensibel, deshalb tut man das nicht, sagen sie. Zudem könnte es auch ziemlich gefährlich werden, sobald die Zöglinge unserer saudischen Freunde Wind davon bekommen. Davon lassen die tapferen Künstler deshalb lieber die Finger. Ebenso sensible und couragierte Journalisten sorgen ja dafür, dass man sie trotzdem „mutig“ nennt. Damit ist doch alles in Butter.


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