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28.07.17 / Wie denken die Wähler von morgen? / YouGov und »Bravo« befragten in Deutschland 14- bis 17-Jährige zur Politik

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-17 vom 28. Juli 2017

Wie denken die Wähler von morgen?
YouGov und »Bravo« befragten in Deutschland 14- bis 17-Jährige zur Politik
Peter Entinger

Wie denken die Wähler von morgen, die heute 14- bis 17-Jährigen, über Politik? Neun von zehn Jugendlichen in Deutschland halten nach einer Studie des britischen Markt- und Meinungsforschungsinstituts YouGov und dem deutschen Jugend-Magazin „Bravo“ ihre Interessen in der Politik für nicht ausreichend vertreten. Mit rund 90 Prozent ungefähr gleich hoch ist der Anteil der Befragten, der es wichtig findet, wählen zu gehen, damit die eigenen Interessen vertreten werden. Mit 31 Prozent interessiert sich immerhin fast ein Drittel zumindest eigenem Bekunden nach ziemlich oder sehr stark für Politik. „Diese Werte“, sagt YouGov-Sprecher Holger Geißler, „unterscheiden sich kaum von den Aussagen der Erwachsenen.“ 

Allerdings gab mit 46 Prozent nicht einmal die Hälfte der 14- bis 17-Jährigen an, die Regeln des politischen Systems seien für sie verständlich, und nur ein Viertel der Befragten hat ein klares Bild davon, wie die Bundesregierung arbeitet. Klar für die Demokratie sprechen sich 71 Prozent der Jugendlichen aus. Nur vier Prozent halten eine andere Staatsform für besser.

Ein weitverbreitetes Vorurteil widerlegt die Umfrage: Das potenzielle Wahlverhalten der Jugend- lichen entscheidet sich demnach nicht sonderlich von dem der Erwachsenen. Die Bundeskanzlerin ist beliebter als ihr Herausforderer. Dürften die Jugendlichen Kanzler oder Kanzlerin direkt bestimmen, würden 35 Prozent der Jugendlichen sich für die CDU-Chefin entscheiden. Den SPD-Herausforderer Martin Schulz würden nur zehn Prozent direkt wählen. Tendenziell halten die Jugendlichen den Herausforderer aber für moderner und weniger „weit weg“ als Merkel 

– aber eben auch für weniger sympathisch und kompetent. Sechs Prozent würden Horst Seehofer (CSU) wählen, vier Prozent Cem Özdemir (Grüne), drei Prozent Christian Lindner (FDP), drei Prozent auch Sahra Wagenknecht (Linke). Keiner der Befragten würde demnach für die AfD-Spitzenkandidaten Alice Weidel und Alexander Gauland stimmen. Dieses ist umso bemerkens- werter, als die innere Sicherheit als das zentrale politische Thema eingestuft wird, gefolgt von Schule und Ausbildung sowie von Zuwanderung und Asylsuchern.