Der Gothaer Tafelaltar gilt mit seinen 160 Tafeln mit Bibelgeschichten als monumentalstes Bilderbuch der Reformationszeit. Nach einer umfassenden Restaurierung ist diese riesige Bilderbibel vom 30. Juli bis zum 5. November in der Säulenhalle des Herzoglichen Museums von Gotha Mittelpunkt einer Ausstellung, welche die Geschichte des Tafelaltars und Erkenntnisse nach der Restaurierung erzählt.
Geschaffen von Heinrich Füllmaurer (um 1497–1548) und seinem Umkreis um 1538, wurde der Gothaer Tafelaltar nach seinem heutigen Standort benannt. Hier wurde er erstmals zu Lebzeiten Ernsts I. von Sachsen-Gotha-Altenburg erwähnt. Der Herzog, Ernst der Fromme genannt, hatte sich als Sachwalter des „wahren“ Luthertums verstanden, das er wohl auch mit diesem Altar seinen Kindern näherbrachte. Neben Fragen zur Entstehung werden in der Schau auch zeitgleich entstandene Objekte, wie der Altar des Meisters von Meßkirch, in den Blick genommen.