26.04.2024

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28.07.17 / MELDUNGEN / ZUR PERSON

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-17 vom 28. Juli 2017

MELDUNGEN / ZUR PERSON

Werbezensur in England 

London – Frauen in der Küche, Jungen, die mit Bauklötzen statt mit Puppen spielen: Künftig wird es in der englischen Werbung derlei Alltagssituationen wohl nicht mehr zu sehen geben. Die Advertising Standards Authority (ASA), eine brancheninterne Aufsichtseinrichtung der Werbeindustrie, hat neue Statuten veröffentlicht, die „Geschlechterklischees“ verbieten. Die britischen TV-Anstalten haben sich bereits verpflichtet, die Regeln einzuhalten FH





»Kiwis« wollen weniger Inder

Auckland – „Kiwis first“: Unter diesem Schlagwort wehren sich derzeit viele Neuseeländer gegen eine allzu großzügige Einwanderungspolitik ihrer Regierung. Vor allem aus Indien und China strömen Immigranten in das Land.  Sie lassen die Wohnungsmieten steigen und strapazieren den Arbeitsmarkt. Bei den im September anstehenden Wahlen werden der rechtskonverativen, islamkritischen Partei „New Zealand First“ gute Chancen eingeräumt. FH





Faustschlag für die Leitmedien

Na also, jetzt fühlen wir uns bestätigt: Die Leitmedien haben während der Hochphase der „Flüchtlingskrise“ versagt. Diese erstaunliche Offenbarung wagte jetzt der Medienwissenschaftler Michael Haller, der früher als Journalist beim „Spiegel“ und bei der „Zeit“ selbst bei führenden Leitmedien tätig war.

In der von der IG-Metall-eigenen Otto-Brenner-Stiftung in Auftrag gegebenen Studie „Die Flüchtlingskrise in den Medien“ kommt Haller zu einem Urteil, das so gar nicht in die aktuelle politische Landschaft passt: „Statt als neutrale Beobachter die Politik und deren Vollzugsorgane kritisch zu begleiten und nachzufragen, übernahm der Informationsjournalismus die Sicht, auch die Losungen der politischen Elite.“ 

Und schlimmer noch, wie die Analyse von 30000 Medienberichten im Zeitraum von Februar 2015 bis März 2016 ergab: Die Sorgen der Bevölkerung waren hinter dem Begriff „Willkommenskultur“ zurückgetreten und Andersdenkende dis­kursiv ausgegrenzt worden. Erst nach der Kölner Silvesternacht kam, so Haller in der „Welt“, „das große Erwachen“: „Man war vorher gut im Feiern der Willkommenskultur, man wollte jetzt besonders gut sein im kritischen Nachfragen.“

Haller selbst gehört noch einer Journalistengeneration an, die sich mehr als neutrale Beobachter denn als politische Agitatoren verstanden hat. Geboren 1945 in Konstanz, zog es ihn nach der Journalistenkarriere in die Medienwissenschaft. Bis 2010 lehrte er Journalistik an der Universität Leipzig. Nach seiner Emeritierung war er an der Hamburg Media School tätig, ehe er seit 2016 als Direktor am Europäischen Institut für Journalismus und Kommunikationsforschung in Leipzig wei­terhin die Leitmedien wachsam im Auge behält.H. Tews