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28.07.17 / MEINUNGEN

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 30-17 vom 28. Juli 2017

MEINUNGEN

Der CDU-Politiker Jens Spahn  fordert in der „Welt“ (19. Juli) eine ehrliche Diskussion über den Islam:

„In Herford holen fünf Afghanen ein Mädel vom Fahrrad, in Schorndorf werden Frauen begrapscht. In vielen Orten, an zu vielen Tagen gibt es solche Übergriffe von Männern auf Frauen. Es wird immer klarer, wie groß die Aufgabe der Integration ist. Wer aus dem arabischen Kulturraum zu uns kommt, der ist oft geprägt durch eine verklemmte Sexualmoral, durch die Nicht-Gleichberechtigung von Frauen, die Ablehnung von Juden oder Schwulen.“  





Der Militärhistoriker Sönke Neitzel wirft der Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen im „Spiegel“ (15. Juli) Unkenntnis und historischen Exorzismus vor:

„Da fliegt ein mutmaßlicher Rechtsterrorist auf, und aus Angst um ihr Amt bricht sie eine Traditionsdiskussion vom Zaun. Wenn man die Liste mit den 400 Objekten sieht, die als vermeintliche Nazidevotionalien konfisziert wurden, greift man sich an den Kopf. Da ist sogar ein Modellbaupanzer von Revell dabei. Das ist doch albern. Die Wehrmacht spielt in der Tradition der Bundeswehr heute eine viel kleinere Rolle als noch in den 90er Jahren. Aber manche tun so, als ob wir noch immer mit einem Bein im Dritten Reich stehen.“





Die vielfach beschworene Dolchstoßlegende – kein Schüler, der nicht von ihr im Ge­schichtsunterricht gehört hätte – gilt als einer der Hauptgründe für das Scheitern der Weimarer Republik. Danach haben konservative Militärs fälschlicherweise behauptet, dass die deutschen Truppen im Ersten Weltkrieg unbesiegt gewesen seien, dass sie erst durch oppositionelle vaterlandslose Zivilisten, die sogenannten Novemberverbrecher, einen „Dolchstoß von hinten“ erhalten hätten. Damit seien viele Gründerväter der Weimarer Republik von Anfang an mit dem Ruch des Verrats behaftet gewesen, so heißt es. In der „FAZ“ (10. Juli) führt Gerd Krumeich, emeritierter Professor für Neuere Geschichte in Düsseldorf, aus, dass der Dolchstoß keineswegs nur eine Legende war:  

„Für die Franzosen war die deutsche Armee auch noch im Sommer 1918 eine große Gefahr. Man spricht in Frankreich heute noch vom zweiten Marnewunder, weil die Deutschen im Juni 1918 schon wie 1914 bis über die Marne gelangt waren, sodass die Begüterten  und Politiker begannen, aus Paris zu fliehen. Der amerkanische Historiker David Stevenson, zweifellos einer der besten Kenner der militärischen Ereignisse des Ersten Weltkrieges, hat dieser Frage 2011 ein quellengesättigtes Werk gewidmet. Zwar standen die Deutschen 1918 mit dem Rücken zur Wand (so der Titel: ,With Our Backs to the Wall‘), doch noch im Spätherbst war die Kriegssituation nicht aussichtslos.“





Der ehemalige „Spiegel“-Journalist Matthias Matussek erklärt auf „Zeit-Online“, „wie ich von links nach rechts gelangte“. Seine Jahre als Korrespondent außerhalb Deutschlands trugen dazu bei:

„Meine Auslandsaufenthalte hatten mir vor allem eines gezeigt: Wie neurotisch die Deutschen mit ihrem Selbstgefühl der Nation umgingen. In New York mit all meinen jüdischen Freunden schüttelte man genauso den Kopf darüber wie in Brasilien und ganz besonders in London. Dort gab es einen Komiker, der sich Hans nannte. Sein Act bestand daraus, durch die Straßen zu laufen und sich für die deutschen Verbrechen zu entschuldigen.“