Mit einer Premiere der „Meistersinger von Nürnberg“ (Foto) starteten in diesem Jahr die Bayreuther Festspiele. Regisseur Barry Kosky, ein australischer Jude und Intendant der Komischen Oper Berlin, hatte vorher – wie großzügig! – versprochen die Zuschauer nicht belehren zu wollen: „Sie werden keine Hakenkreuze sehen.“ Das Premierenpublikum – darunter Angela Merkel – sah dann ein „schwer verrätseltes“ („Die Zeit“) Stück über die „Riten und Reflexe der Reeducation“ („Die Welt“). Es ging um Judenprogrome und die Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozesse. Fazit des politisch oberkorrekten Spektakels: „Kosky tut niemandem weh. Das ist ziemlich langweilig“ („Münchener Abendzeitung“).