26.04.2024

Preußische Allgemeine Zeitung Zeitung für Deutschland · Das Ostpreußenblatt · Pommersche Zeitung

Suchen und finden
04.08.17 / Mustergültige Edition / Odyssee eines Ostpreußen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 31-17 vom 04. August 2017

Mustergültige Edition
Odyssee eines Ostpreußen
H. Tews

2016 erregte ein Buchfund in russischen Archiven Aufsehen. Der Kriegsroman „Durchbruch bei Stalingrad 1944“ des Königsberger Autors Heinrich Gerlach konnte daraufhin 70 Jahre nach seiner Entstehung veröffentlicht werden. Gerlach hatte den Roman in seiner Zeit als sowjetischer Gefangener geschrieben. Das Manuskript wurde konfisziert und galt als verschollen 

Da der 1991 verstorbene Ostpreuße seitdem in aller Munde ist, hat der Entdecker des Stalingrad-Romans, der Germanist Carsten Gansel, Gerlachs bereits 1966 erschienenen Roman „Odyssee in Rot“ neu herausgegeben. In seinem zweiten autobiografisch gefärbten Roman – 1957 erschien der von ihm aus der Erinnerung rekonstruierte Stalingrad-Roman unter „Die verratene Armee“ – dokumentiert Gerlach seine Zeit als Kriegsgefangener, als er sich für den „Bund Deutscher Offiziere“ zu Propagandazwecken gegen die Wehrmacht einspannen ließ. Das bemerkenswerte ist jetzt, dass Gansel dem 690 Seiten langen, aber knackig geschriebenen Erfahrungsbericht ein über 200 Seiten langes Nachwort angehängt hat, das anhand von Archivdokumenten und Bildmaterial Gerlachs Zeit in Kriegsgefangenschaft sowie die Entstehung des Romans akribisch und mustergültig nachzeichnet.


Heinrich Gerlach: „Odyssee in Rot. Bericht einer Irrfahrt“, Galiani Verlag, Berlin 2017, gebunden, 

928 Seiten, 36 Euro