Die Berliner AfD hat die Organisatoren der 38. Christopher-Street-Day-Parade (CSD) scharf kritisiert. Der Umzug für die Rechte von Schwulen, Lesben, Transsexuellen und Transgendern am 22. Juli stand unter dem Motto „Mehr von uns – jede Stimme gegen Rechts!“ Laut den Organisatoren war das Motto das Ergebnis einer Abstimmung über fast 200 eingereichte Vorschläge.
Frank-Christian Hansel, Parlamentarischer Geschäftsführer der AfD-Fraktion im Abgeordnetenhaus, kritisiert, dass sich die Veranstalter mit dem Motto als „Vorfeldorganisation linker und grüner Parteien“ präsentiert hätten: „Nach meiner persönlichen Erfahrung sind viele, wenn nicht die meisten Homosexuellen eher konservativ eingestellt. Und nicht wenige von ihnen stehen der AfD nahe, weil diese als einzige Partei den Mut hat, die Hauptursache der zuletzt sprunghaft gestiegenen Zahl beleidigender oder gewalttätiger Übergriffe gegen Homo-, Inter- und Transsexuelle zu benennen: Den massenhaften und unkontrollierten Zuzug von Muslimen aus patriarchalisch geprägten Clan-Gesellschaften mit stark homophober Tendenz.“
Tatsächlich ist es am Berliner Alexanderplatz und im Szeneviertel rund um den Nollendorfplatz inzwischen wiederholt zu Überfällen und schweren Gewalttaten gegen Homosexuelle gekommen, bei denen häufig junge Araber oder südosteuropäische Diebesbanden als Tatverdächtige gelten. Die Berliner Polizei registrierte im vergangenen Jahr mit 162 Straftaten gegen die sexuelle Orientierung sogar ein Rekordhoch.
Ein besonders brutaler Übergriff ereignete sich im März auf dem Alex: Zwei Männer attackierten eine lesbische Frau so schwer, dass diese wegen eines Kieferbruchs und weiterer Verletzungen am Kopf und im Gesicht ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Experten der Polizei schätzen, dass zwischen 80 und 90 Prozent der Delikte gar nicht angezeigt werden.
Im Zuge der Berichterstattung zum Berliner CSD wurde bekannt, dass von Brandenburgs Sozialministerium offenbar schon seit Jahren Fördermittel im Zusammenhang mit der Parade fließen. Wie die „Potsdamer Neuesten Nachrichten” berichten, hat das Land „im Gegensatz zu den vergangenen zehn Jahren“ in diesem Jahr keine Mittel bewilligt, damit der Verein „Gaybrandenburg“ mit einem Wagen am Berliner CSD teilnehmen kann.