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11.08.17 / »Zuschauer stören nur« / Die SPD und ihre absurden Forderungen zur Kulturförderung

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-17 vom 11. August 2017

»Zuschauer stören nur«
Die SPD und ihre absurden Forderungen zur Kulturförderung
Frank Horns

Vorhang auf und Bühne frei für Thorsten Schäfer-Gümbel: Die Kunst und die Kultur sind sein ehrenwertes Thema. Die SPD-Partei-Zeitung „Vorwärts“ hat sich der Vize-Chef der Sozialdemokraten zur Bühne auserkoren. Hier tut er seine Meinung kund und die macht einen Staunen. „Deutschland ist ein Einwanderungsland“, heißt es in seinem Monolog. Hierzulande lebten Menschen mit Migrationshintergrund in mehreren Generationen. Aber die Einwanderungsgesellschaft werde im Kulturbetrieb überhaupt nicht abgebildet. Es gelte, dieses kulturelle Erbe endlich zu integrieren. Bessere Rahmenbedingungen, mehr Förderprogramme seien unbedingt nötig.

Entgeisterung macht sich im Publikum breit. Ist dieses Thorsten-Schäfer-Gümbel-Stück eine skurrile Komödie oder gar ein Drama über einen sinnverwirrten Politiker? Man raunt sich gegenseitig zu von Dutzenden Multi-kulti-Erfahrungen auf Bühne, Leinwand oder sonstwo im Kulturbetrieb zu. Kaum hörbar fallen sogar die Worte „ermüdend“ und „penetrant“ über das einfallslose Ideologen-Einerlei. Die Kasseler Dokumenta? „Eine einzige Generalanklage gegen Nationalismus, Faschismus und weißen Heterosexualismus“, zitiert jemand einen namhaften Kunstkritiker. Ein anderer hat die Aufführung von Zuckmayers „Der Hauptmann von Köpenick“ im thüringischen Landestheater Altenburg gesehen. Der Schwarzafrikaner Ouelgo Téné spielte den Schuster Voigt! Manchen scheint es jetzt sogar, als hätten sie seit Jahren immer wieder das gleiche Stück gesehen – von Hamburg („Schiff der Träume“, Schauspielhaus) bis München („Open Border Kongress“, Kammerspiele). Sicher, es gab Variationen, aber stets waren da einerseits die bleichen Schurkinnen und Schurken – offensichtlich solche, „die schon länger hier leben“ (Angela Merkel). Im Gegenpart brillierten schockobraune Hinzugewanderte als strahlende Helden, als die besseren Menschen. 

Nun macht sich im Publikum doch Empörung breit, ob der dreisten Worte Schäfer-Gümbels. „120“, schreit einer immer wieder. EINHUNDERTZWANZIG! Mit 120 Euro werde jede Theaterkarte durchschnittlich vom Staat gefördert, ruft er ins Auditorium. Und der Mann weiß noch mehr. Städtische Theater werden in Deutschland zu mehr als 80 Prozent bezuschusst. Nur 20 Prozent stammen aus dem Kartenverkauf. Bund, Länder, Städte und Gemeinden spendierten dem Kulturbetrieb im vergangenen Jahr 9,9 Milliarden Euro. „Wir Zuschauer stören doch nur in diesen System“, ruft er den Leuten zu. „also lasst uns endlich gehen.“

Was für ein Anfang! Mit blitzenden Augen und energischen Schritten bahnt sich dieser Mann den Weg hinaus aus dieser absurden Vorstellung. Wie herrlich befreit er dabei aussieht. Andere folgen ihm. Aber ach, es sind längst nicht alle. So viele sind sitzengeblieben. Jetzt klatschen sie sogar, denn Schäfer-Gümbel schwadroniert weiter, als wäre nichts gewesen. Ihre Gesichter? Hündisch und ergeben schauen sie zur Bühne. Das Rathaus in ihren Köpfen hat längst ein schwarzer Hauptmann von Köpenick besetzt.