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11.08.17 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 32-17 vom 11. August 2017

Leserforum

Hohe Geburtenrate stärkt den Druck auf Europa

Zu: Schadstoff-Emission durch Kinder (Nr. 29)

Wenn Frau Herman Stellung bezieht gegen den Quatsch schwedischer Forscher bezüglich der von Kindern verursachten Klimaka­tastrophe, hat sie natürlich recht. Wir wissen ja, die CO2-Narretei ist prägend für die heutige Zeit, die Theorie der von Menschen gemachten Klimaerwärmung ist von Fachleuten eindrucksvoll widerlegt, oft auch in der PAZ. 

Ein Aspekt sollte aber in diesem Zusammenhang angesprochen werden – die dramatisch ansteigende Geburtenrate in Asien und vor allem in Afrika. Die Bevölkerungszahl in Afrika beträgt heute etwa 1,2 Milliarden Menschen, in 30 Jahren rechnet man mit 2,5 und im Jahr 2100 gar mit 4,4 Milliarden Menschen. In Asien, insbesondere im Nahen und Mittleren Osten, ist ein ähnlicher Trend zu erwarten. 

Diese Entwicklung hat entsetzliche Konsequenzen für die Flora und Fauna dieser Regionen. Durch Abholzungen dehnt sich die nordafrikanische Wüste nach Süden aus. Jede wirtschaftliche Entwicklung wird aufgezehrt, der Rückstand des Pro-Kopf-Einkommens zu den entwickelten Ländern ist nicht aufzuholen. Es ist völlig sinnlos, eine Art Marshall-Plan für Afrika aufzulegen.

Die Konsequenzen für die Wanderbewegungen nach Europa liegen auf der Hand. Eine drastische Reduzierung der Geburtenrate ist dringend nötig, ist aber nicht zu erwarten. Schon jetzt greift dieses Problem auch auf Deutschland über. Die Zahl der neugeborenen Hartz-IV-Empfänger wird explodieren und damit unser Sozialsystem.

Dr. Joachim Vobian, Mühltal






SPD ist nicht auf Augenhöhe

Zu: Ein „Mordsweib“? (Nr. 28)

Die Analyse über die Erfolgsmaxime von Angela Merkel greift zu kurz. Denn die eigentliche psychologische Stärke der Kanzlerin dürfte weniger darauf basieren, dass jene eine Sehnsucht nach Mütterlichkeit, sondern eher Sicherheit befriedigt. Wobei stark begünstigend der desaströse Zustand der SPD hinzukommt, die 

– wie schon 2013 unter Peer Steinbrück – wieder einmal den Wahlkampf viel zu spät begonnen hat und überhaupt gar keinen mutigen Angriffswillen zeigt. 

Die Schwächen der Amtsinhaberin liegen auf der Hand, da ihr passiver Politikstil, die Zukunft dem Zufall zu überlassen, maßgeblich dafür verantwortlich ist, dass zum Beispiel der ländliche Raum beim schnellen Internet abgehängt wurde oder in den Ballungsgebieten die Mieten in immer höhere Dimensionen steigen. 

Deshalb bleibt das Problem vor allem die Schwäche der Sozialdemokratie, die einen normalen demokratischen Wettbewerb um die besseren Inhalte derzeit verhindert.

Rasmus Ph. Helt, Hamburg







Ein Irrenhaus

Zu: So versagt der Bundestag (Nr. 28)

Wer bisher im Zweifel gewesen ist, ob die Dekadenz weiter im Fortschreiten begriffen ist, hat seit dem 30. Juni Gewissheit. Angesichts der Tatsache, dass Deutschland von nie dagewesenen Asylbewerberströmen geflutet wird, hat die Mehrheit der Abgeordneten nichts Wichtigeres zu tun, als über die „Ehe für alle“ zu beschließen. So mancher nachdenkliche Zeitgenosse fasst sich an den Kopf, weil er glaubt, im Irrenhaus zu sein.

Hermann Schubart, Marburg






Explosiver Flieger

Zu: Ein großer Wurf ohne Fortune (Nr. 28)

In Bezug auf den Artikel über die Me 262 möchte ich hinzufügen, dass mein Mann diese Maschine bis zum Ende des Krieges gerne geflogen ist. Der Sprit muss­te leer geflogen sein, sonst bestand Explosionsgefahr, wie er damals berichtete.

Gisela Hannig, Friedrichshafen






Eine Seltenheit

Zu: Mild, Milder, Freispruch (Nr. 29)

Ich lese Ihre Zeitung schon lange und möchte Ihnen mal für Ihre offene und sachliche Berichterstattung danken. Sie sind in der Bundesrepublik ein Seltenheitswert, aber dringend notwendig.

Bezugnehmend auf den Artikel über milde Gerichtsurteile möchte ich auf folgenden Fall hinweisen, der zeigt, wie man mit kleinen Leuten umgeht: Das Dessauer Landgericht verurteilte einen 78-Jährigen zu einer Strafe von 1000 Euro, weil er drei Rasierklingen im Wert von sechs Euro gestohlen hatte. Ein Mord oder Mordversuch ist weniger wert als ein Diebstahl.

Offenbar weiß die Justiz nicht wohin mit der Arbeitszeit. Diebstähle von arabischen Einwanderern werden unter der Decke gehalten. Beispiele finden sich in der PAZ und manchmal auch in anderen politischen Zeitungen jetzt immer öfter.

Zuletzt möchte ich Ihnen für Ihre konkrete und offene Berichterstattung danken, die eigentlich für jeden zum Nachdenken über unsere Regierungsarbeit führen sollte. Ich befürchte, es funktioniert nicht, weil die meisten nur an ihr Geld denken. Solange die Autos immer größer und noch verkauft werden, wird sich die Situation nicht ändern. Erst wenn „plötzlich“ in jedem Ort eine Moschee steht, werden vielleicht einige aufwachen. Aber keinesfalls durch die Kirchen, die im Fahrwasser der allgemeinen Politik laufen.

Rainer Löwe, Dessau






Adenauers Freiheitskalkül wog schwerer als Stalins »Papierfetzen«

Zu: Karlsruhe winkt Oder-Neiße-Linie durch (Nr. 27)

Die Westalliierten haben dem Anliegen Stalins, Polens Territorium nach Westen auszudehnen, zugestimmt. Die Westgrenze Polens sollte auf einer Friedenskonferenz erörtert werden. Dazu ist es nicht gekommen. Doch war es ausgerechnet Stalin, der mit seiner Deutschlandnote vom 10. März 1952 ein Friedensabkommen in Aussicht stellte. Wäre es nicht die Pflicht eines deutschen Kanzlers gewesen, das Verhandlungsangebot zumindest zu prüfen, statt es von vornherein als einen „Fetzen Papier“ abzutun?

Ob und inwieweit der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer dabei im Hinblick auf seine Freunde im Westen wirklich handlungsfähig war, dürfte eine ungeklärte Frage bleiben. Damals jedenfalls waren die niederschmetternden Folgen des Krieges noch nicht so hart zementiert, als dass man sie nicht durch Verhandlungen wenigstens in Teilen hätte lockern können. Dass der deutsche Regierungschef mit den Sowjets hart verhandeln und Erfolge erzielen konnte, hat er dann 1955 in Moskau bewiesen. 

Was hätte er erreichen können? Mit Sicherheit wären die deutschen Kriegsgefangenen in der Sowjetunion schon früher entlassen worden. Wenn auch nicht Königsberg, so zumindest aber Stettin, wenn nicht gar Breslau, dazu noch ein beträchtlicher Teil Ostdeutschlands würden heute deutsches Gesicht zeigen. 

Die Reparationen an die Sowjetunion, die die Wirtschaft und die „Brüder und Schwestern in der Sowjetzone“ (Adenauer) in besonderem Maße über Jahrzehnte erheblich belasteten, wären auf alle Deutschen verteilt, wenn nicht gar eingestellt worden. Sicher, auch nur ein Restdeutschland, aber neutral und mit einem Friedensvertrag, wäre möglich gewesen. Alle Besatzer wären abgezogen und die bis heute noch 

geltenden Feindstaatenklauseln längst Vergangenheit. 

Stalins östliche Widersacher, die sich seinen Plänen widersetzt hätten, wären hinweggefegt worden. Denn zu jenem Zeitpunkt war Stalin noch der unumschränkte Herrscher. Auch Polen hätte Abstriche bezüglich seiner „wiedergewonnenen“ Gebiete hinnehmen müssen. 

So aber sind wir ohne Friedensvertrag geblieben und schlagen uns mit anhaltenden deutschdeutschen Teilvereinigungsquerelen herum. Für manchen im We­sten, der die Note von vornherein zurückgewiesen hat, wäre es heilsam gewesen, mit den Sowjets nähere und längere Bekanntschaft zu machen, als dies nur den Ost- und Mitteldeutschen auf lange Jahre zu überlassen. 

Das Argument, mit dem Nichteingehen auf das Angebot einen Angriff von Stalins Armee verhindern zu wollen, war wohl mehr ein Vorwand, um die Note von vornherein zurückzuweisen. So konnte Adenauer seiner „Westbindung“ weiter frönen und die Besatzer im Lande behalten. „Freiheit vor Einheit“ war die Parole 

– vergessen waren die „unfreien“ Brüder und Schwestern „in der Zone“.

Rudi Helwing, Leipzig






Angreifer zögert

Zu: Miroslav Klose mit Zweifeln? (Nr. 28)

Ich kann durchaus das Zögern des ehemaligen deutschen Fußballnationalmannschaftsstürmers Miroslav Klose verstehen. Auf Wunsch einer einzelnen Dame wird das Verfahren für eine Ehrenbürgerschaft eingeleitet. Wenn der Stadtrat nicht komplett hinter einer Ehrenbürgerschaft steht, dann ist Vorsicht geboten. Wenn alles auch noch von hasserfüllten, antideutschen Parolen begleitet wird (auch wenn das nicht überwertet werden sollte), dann Achtung. Was mich in dieser Angelegenheit jedoch genauso stört, ist das Verhalten von Herrn Klose. In diesem Fall ist keine Rückmeldung auch eine Meldung.

Die Oppelner Ratsherren sollten alles rückgängig machen. Die Stadt kann sich keinen größeren Gefallen tun.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






Wehe dem, der an die polnischen Schandtaten in Oberschlesien erinnert!

Zu: Doppeltes Gedenken in Kattowitz (Nr. 29)

Damit (mit dem Gedenk-Marsch durch Kattowitz, d. Red.)  sollte eigentlich auch an die Ereignisse erinnert werden, die dazu beitrugen, dass es zu diesem Autonomiestatut kommen konnte.

Als nach dem unmittelbaren Ende des Ersten Weltkriegs die neuen Kunststaaten Jugoslawien und die Tschechoslowakei, aber auch das wieder erstandene, viel größere Polen zusätzliche Expansionsansprüche an die alliierten Siegermächte stellten, versuchten die Regierungschefs der USA, Frankreichs und Englands besonders die Ansprüche des designierten polnischen Regierungschefs Paderewski zu dämpfen, indem sie dessen polnische Ansprüche an Oberschlesien von dem Ergebnis einer Volksabstimmung in dem beanspruchten Gebiet abhängig machen wollten, und erwarteten von dem berühmten polnischen Klaviervirtuosen und Politiker die Zustimmung für diesen demokratischen Verwaltungsakt. Der Pole war aber mit einer solchen Maßnahme gar nicht einverstanden, weil man ihm von alliierter Seite am 7. Mai 1919 die Zuteilung des ganzen Oberschlesiens an Polen versprochen haben will. 

Der über die polnische Forderung empörte englische Premier Lloyd George entgegnete ihm deshalb, dass ausgerechnet jene einst annektierten Völker, die jetzt von den Siegermächten befreit wurden, nun daran gingen, ebenfalls andere Völker zu annektieren. Paderewski erklärte nämlich dem englischen Regierungschef, dass Polen auch Ansprüche auf ganz Galizien, die Ukraine sowie das gesamte Oberschlesien habe. Aber dann gab Paderewski gegenüber Lloyd George offen zu, dass er bei einer Volksabstimmung mit einer Mehrheitsentscheidung für Deutschland rechne.

Entgegen dem Artikel 88 des Versailler Diktats, die Einwohner Oberschlesiens demokratisch entscheiden zu lassen, sah der französische Präsident Clemenceau ursprünglich die Abtretung Oberschlesiens an Polen vor.

Mit entsprechenden gewaltsamen Maßnahmen begannen ab August 1919 polnische Banden die deutsche Bevölkerung in Kattowitz, Beuthen und Myslowitz zu terrorisieren. Wie schon in Posen versuchten sie, mit einem Aufstand der Abstimmung zuvorzukommen. Aber durch Massendemonstrationen erreichten die Oberschlesier dann doch eine Volksabstimmung, die am 27. Januar 1920 mit dem Einmarsch der Besatzungstruppen Englands, Frankreichs und Italiens durchgeführt wurde. 

Obwohl Engländer und Italiener willens waren, den freien Charakter der Abstimmung zu garantieren, waren sie gegen die beherrschende Stellung der französischen Besatzungsmacht machtlos, die offen mit Polen zusammenarbeitete. Die Franzosen drückten bei den schlimmsten Verbrechen beide Augen zu und nahmen sogar teilweise selber an Ausschreitungen gegen die oberschlesische Bevölkerung teil.

Trotz polnisch-französischen Terrors und Verfolgung stimmten in Oberschlesien 60 Prozent für Deutschland und nur 40 Prozent für Polen. Doch nach diesem Votum besetzten von der französischen Besatzung unterstützte polnische Banden erneut einen Teil Oberschlesiens, den sie mit Morden, Raubzügen, Sprengungen und Brandschatzungen überzogen.

Der Völkerbund brach dann am 29. August 1921 sein von ihm selbst geschaffenes Völkerrecht, indem er den Raub Oberschlesiens durch polnische Banden legitimierte. Damit gingen 720 Jahre alte Städte an Polen, 75 Prozent der Kohlen-, Zink- und Bleierzgruben sowie der Hochöfen und 80 Prozent aller deutschen Industrieanlagen in polnischen Besitz.

So wurde also durch einen Ausschuss des Völkerbundes, in dem sich ein Chinese, ein Brasilianer, ein Spanier und ein Belgier befanden, das 720 Jahre alte deutsche Oberschlesien geteilt, das länger bei Deutschland war, als die Normandie bei Frankreich ist.

Wehe, wer am 5. Juli, dem Jubiläumstag der polnischen Armee, an die seinerzeitigen Schandtaten gegen die oberschlesische Bevölkerung erinnert hätte. Und wehe, wenn entsprechend einem tatsächlichen doppelten Gedenken die Erinnerung an den Besuch Marschall Jozef Pilsudskis im August 1922 in Kattowitz, der die Annexion Oberschlesiens unterstrichen haben soll, ein bisschen vervollständigt würde. Denn ausgerechnet der polnische Staatschef warnte den Bandenkommissar Wojciech Korfanty und dessen Helfer vor dem Raub des deutschen Oberschlesiens, indem er daran erinnerte, dass Oberschlesien uraltes deutsches Land ist.

Korfanty verlangte von ihm ein Eingreifen in Ostoberschlesien, worauf der Marschall ihm entgegenhielt: „Nach Oberschlesien gelüstet’s Euch! Das ist eine unmögliche Sache. Oberschlesien ist doch eine uralte deutsche Kolonie!“

Ingo Schewiola, Hamm