27.04.2024

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25.08.17 / Konkurrenz naht / Deutschland hinkt bei Innovationen hinterher

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 34-17 vom 25. August 2017

Konkurrenz naht
Deutschland hinkt bei Innovationen hinterher
W. Wyrwoll

Das Fraunhofer-Institut für System- und Innovationsforschung in Karlsruhe hat einen aktuellen Ländervergleich der 

35 wirtschaftlich führenden Staaten bezüglich ihrer Innovativität durchgeführt. Hierbei wurden Faktoren wie Wirtschaftsleistung, Wissenschaft, Bildung und staatliche Strukturen einbezogen. 

Am innovativsten waren demnach die Schweiz und Singapur, die 75 beziehungsweise 70 der 100 möglichen Punkte erhielten. Danach folgte mit einigem Abstand mit Werten in den 50ern und 40ern eine von Belgien angeführte Mittelgruppe, zu welcher die Bundesrepublik Deutschland, die weiteren Benelux-, mittel- und nordeuropäischen Staaten sowie die USA im oberen Bereich gehörten. Ihnen folgten unter anderem Frankreich, Australien, Israel, Kanada, Taiwan und Japan sowie mit deutlichem Abstand die ostmittel-, ost- und südeuropäischen Länder sowie China. In der unteren Gruppe blieben Mexiko, Indien und Brasilien sogar gänzlich punktfrei. 

Als besonderen Schwachpunkt Deutschlands stellten die Forscher dessen unzureichende Digitalisierung heraus. Auch die Finanzierung der Universitäten erwies sich als für ein Industrieland ohne größere eigene Rohstoffvorkommen oder eine potenziell ausgleichende größere politische Machtposition unzureichend. Die Bundesrepublik gibt also auch weiterhin deutlich zu wenig für ihre Zukunftssicherung aus, es fehlen die Gelder. 

Bei der Digitalisierung nehmen die USA zwar einen Spitzenplatz ein, jedoch zeigte sich deren allgemeines Universitätsniveau als für einen führenden Industriestaat erbärmlich. China hingegen hat in der Bewertung deutlich zugelegt und befindet sich vor allem im Internet- und Telekommunikationsbereich mit an der Weltspitze. Würde man die praktische Umsetzung von Hochtechnologien stärker berücksichtigen, hätte das Reich der Mitte eine deutlich höhere Einstufung erfahren.

Das Institut warnt daher: „Die anhaltend gute Konjunktur, die Exportkraft der Industrie und die geringe Arbeitslosigkeit in Deutschland dürfen uns nicht in Sicherheit wiegen.“ Andere Staaten seien längst auf der Überholspur.Thomas