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01.09.17 / Leserforum

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 35-17 vom 01. September 2017

Leserforum

Unverschämte Forderungen

Zu: Wenn Warschau zündelt (Nr. 32)

Liest man den Artikel, in welchem der Autor zu Recht die unverschämten polnischen Forderungen nach weiteren Reparationen durch Deutschland tadelt, so könnte man zu der Auffassung gelangen, alle Vertriebenen hätten auf ihre Ansprüche im Deutschen Osten verzichtet. Dies aber ist keineswegs der Fall, und die Vertriebenenverbände haben kein Recht, für ihre Klientel oder auch für nichtorganisierte Flüchtlinge und deren Nachkommen auf Wiedergutmachung zu verzichten. Auch erinnere ich mich an keine Umfrage unter den Vertriebenen, die einen Verzicht auf Wiedergutmachung bestätigen würde. Vermutlich stimmen die meisten einem Gewaltverzicht zu.

Auch Völkerrechtler wie Alfred de Zayas sind der Auffassung, dass der durch die Vertreibung verursachte Bruch des Völkerrechts eine Wiedergutmachung erfordert.

Überhaupt ist es fragwürdig, dass Polen, welches sich überaus kriegstreiberisch betätigte, von Deutschland Reparationen erhielt, nachdem es sich große Landflächen und das Hab und Gut der Deutschen oft auf brutale Art angeeignet hatte. Wie hoch sind diese Verluste anzurechnen, die Polen als Kriegsgewinn zuflossen?

Brigitte Bean-Keiffenheim, 60320 Frankfurt






Merkels schlecht gespielte »Mutti«-Rolle

Zu: Ein „Mordsweib“ (Nr. 29)

Ungesund und fatal ist die Beziehung der Deutschen zu ihrer Kanzlerin? Der Deutschen? Ich bezweifle stark, dass man wirklich von „den Deutschen“ sprechen kann. Zu ihrer Kanzlerin? Auch das ist stark zu bezweifeln. Was bedeutet es schon, wenn sich die „Zeit“ freut, dass Merkel so beliebt ist? Nichts.

Umfragen, wie die von Infas, haben keinen großen Stellenwert. Andere kommen zu einem anderen Wert. Man muss doch nur das, was ich wissen will, in die richtige Richtung leiten. Und schon steht das gewünschte Ergebnis fest. Es gibt den Spruch, „glaube keiner Statistik, die du nicht selber gefälscht hast“.

Hoffentlich bleiben alle, die Kanzlerin Angela Merkel als „Mordsweib“ bezeichnen, ihr im Falle eines Wahlsieges auch dann bei der „Stange“, wenn es mit ihr bergab geht.

„Eine Mutter kann nicht abgewählt werden“, hat Psychoanalytiker Hans-J. Maaz festgestellt. Irrtum! Heute werden nicht nur Mütter abgewählt, sondern auch Eltern. Wenn es Menschen gibt, die Merkel Mütterlichkeit zuschreiben, dann ist festzustellen, dass jene nie wahre Mütterlichkeit erfahren haben. Merkel ist keine Mutter, sie spielt eine Rolle. Und diese spielt sie auch noch schlecht.

Heinz-Peter Kröske, Hameln






»Herz« für Kinder

Zu: Späte Anerkennung für Wolfskinder (Nr. 34)

Das ist wieder mal typisch für die Bundesregierung vor den Wahlen: Da wird gesucht, wie die Wähler „glücklich und zufriedengestellt“ werden. Nach 70 Jahren fällt ihnen ein, dass es auch ehemalige „Wolfskinder“ gab, obwohl sie wissen, dass viele nicht mehr leben oder sonst irgendwo verschollen sind. Hauptsache es wird bewiesen, dass sie auf einmal ihr „Herz“ für Kinder entdeckt haben (obwohl oft darüber berichtet wurde), die nach dem Krieg schwer körperlich und seelisch gelitten haben.

Diejenigen Wolfskinder, die noch am Leben sind, werden die Staatskassen nicht allzu viel belasten, denn sie sind in der Minderheit, im Gegensatz zu den „Flüchtlingen“. Frei nach dem Motto, es werde genügend „dumme“ Wähler geben, die vor lauter „Herzlichkeit“ ihre Stimme für Merkels Partei geben. Das alles ist vor der Wahl nur Augenwischerei. 

Ich hoffe und wünsche, dass die ehemaligen Ostpreußenkinder dementsprechend entschädigt werden.

Viktor Kurztusch, Geestland






Hohe Staatskunst

Zu: Wie Frankreich heute den Krieg von 70/71 sieht (Nr. 27)

Wer Frankreichs Großmachtpolitik gebührend einschätzen will, sollte den Bogen der historischen Entwicklung nicht erst mit den Hegemonieansprüchen unter Napoleon I. beginnen lassen, sondern mit Franz I. (1494–1547), um dann über die Territorial- und Machtgewinne Frankreichs im Dreißigjährigen Krieg, die Raubkriege Ludwigs XIV., Napoleon I., Napoleon III., den Ersten Weltkrieg und den Vertrag von Versailles, die Ruhrbesetzung von 1923 bis zum Saarstatut von 1954 zu kommen. 

Außerdem hat die „Große Nation“ gleich zweimal ein weltweites Kolonialreich gegründet, was auch nur mit Blut und Eisen zu schaffen war. Sie war immer auf Expansion bedacht. Sie war nie saturiert, sondern hat sich stets auf Kosten anderer Völker ausgebreitet. 

Natürlich war Frankreich auch im Krieg von 1870/71 „nur“ das arme Opfer des preußischen Militarismus und des kriegslüsternen Bismarck, selbst wenn feststeht, das Napoleon III. am 19. Juli 1870 unter frecher Verfälschung der Tatsachen Preußen den Krieg erklärt hat. Übrigens unter großem Jubel der Öffentlichkeit, die von einem Spaziergang nach Berlin träumte. Freilich brauchte der Kaiser wie sein Onkel als Usurpator zur Festigung seiner Herrschaft neben wirtschaftlichen vor allem militärische Erfolge. Insofern war seine Position tatsächlich schwach. Daher waren seine Rothosen auf der Krim (1854–1856), in China (1857–1860), in Vietnam (1859–1862), in Italien (Magenta und Solferino 1859) sowie in Mexiko (1862) im Einsatz. Im Vergleich dazu war Preußen geradezu ein Hort des Friedens. 

Die regulären französischen Truppen waren somit kriegsgewohnt, motiviert, tapfer, zahlreich und gut bewaffnet. Ihr Chassepotgewehr, ein Hinterlader, schoss weiter und schneller als das preußische Zündnadelgewehr. Die „Mitrailleuse“, ein Vorläufer des Maschinengewehrs, war gegen auf freiem Feld dicht formierte Truppen ein verheerendes Mordwerkzeug. Die Überlegenheit der Krupp’schen Hinterlader-Gussstahlgeschütze war zwar gegeben, wird aber von der französischen Seite zur Bemäntelung der Nie­derlage stark übertrieben. 

„Gott war mit uns“, las ich unlängst auf einem Obelisken, den Kriegsteilnehmer von 1870/1871 aus einem Moseldörfchen nach ihrer glücklichen Heimkehr errichtet hatten. Sie hätten hinzusetzen sollen: „Moltke und Bismarck waren auch mit uns.“

Moltke war ein Meister der Planung, Organisation und der Gewichtung von Chancen und Risiken. Bismarck hingegen hatte Napoleon III. im Irrtum über die Haltung der süddeutschen Staaten im Konfliktfall gelassen, die Neutralität der anderen Großmächte gesichert und so einen raschen und vorteilhaften Frieden erzielt. Das war nicht Intrige, sondern hohe Staatskunst. 

Adolf Frerk, Geldern







Eine Totalblockade

Zu: Die große Ablenkung (Nr. 33)

Wenn eine demokratische Regierung nicht in der Lage ist, den zugelassenen Parteien die gleichen Rechte zuzusichern, dann besteht die Gefahr, dass eine Wahl von vornherein für ungültig erklärt werden kann und muss.

Es darf nicht sein, dass organisierte antidemokratische Wahlstörer eine Wahlinformation nicht zulassen, indem sie den Zugang zu den Andersdenkenden-Treffen gewaltsam blockieren, Wahlplakate abreißen, den Zugang zu den Medien verhindern, das Anmieten von Räumen und Sälen unmöglich machen. Da muss der Rechtsstaat eingreifen. Argumentative Auseinandersetzung statt Totalblockade. 

Mit Hilfe von Außenminister Gabriel und Kanzlerin Merkel konnte sich der Politiker Steinmeier aus dem Staub machen. Jetzt könnte er als Bundespräsident zeigen, dass er das angekratzte Ansehen des höchsten Amtes im Staat wiederherstellt. Noch sind wir keine Bananenrepublik.

Ernst Reiner Langenfeld, Wuppertal






Die Hybrid-Alternative

Zu: Kampf um Fahrverbote (Nr. 30)

Deutschland droht zur Dritten Welt des Autoverkehrs zu werden. Bereits im Jahr 1900 wurde von Ferdinand Porsche das erste Auto mit Elektroantrieb und Verbrennungsmotor konstruiert. Als 1973 die erste Ölkrise kam, hat die damalige sozialliberale Koalition beschlossen, an der Technischen Universität in Aachen die weitere Erforschung von Hybridfahrzeugen zu intensivieren. Nach der Ölkrise wurde das Projekt dann aber vonseiten der damaligen Bundesregierung nicht weiter unterstützt. Die TU Aachen forschte aber mit verminderter Kraft weiter an den Hybridsystemen.

1978 hat der Toyota-Konzern die Erforschung von Hybridfahrzeugen aufgenommen und fortgeführt. Im Jahre 2000 hat Toyota es geschafft, die Hybridfahrzeuge zur Serienreife zu bringen. Zum angeblichen Schutz der heimischen Autoindustrie hat 2002 die damalige rot-grüne Regierung unter Bundeskanzler Gerhard Schröder Toyota untersagt, Hybridfahrzeuge in Deutschland zu verkaufen. 

Dank einiger Urteile des Europäischen Gerichtshofes der EU wurde es 2007 erlaubt, die Hybridfahrzeuge auch in Deutschland zu verkaufen und zuzulassen. Den Toyota-Händlern wurde aber damals trotzdem untersagt, Probefahrten für die Kunden vorzuhalten. 

So habe ich im Jahr 2008 im benachbarten Ausland, in den Nie­derlanden, meine ersten Probefahrten mit einem Toyota-Hybridfahrzeug, dem Prius, gemacht. Beim deutschen Toyota-Händler habe ich dann solch einen Toyota-Prius gekauft. Wie ich durch das Toyota-Magazin erfahren konnte, hat To­yota im Jahre 2008 weltweit etwa eine Million Mal den Toyota-Prius mit Hybridantrieb verkauft, in Deutschland aber nur 711-mal. Heute sind viele Hybridmodelle vom Toyota-Konzern und auch von anderen Herstellern auf dem Markt. 

Im Jahre 2016 habe ich in meiner Heimatstadt Lyck in Ostpreußen Urlaub gemacht und konnte dort erstaunt feststellen, dass beim dortigen Toyota-Händler der Prius genauso teuer ist wie in Deutschland, der Toyota Yaris aber nur 60000 Zloty, gleich 15000 Euro, kostet. Denn in Deutschland kostet der Hybrid-Yaris etwa 20000 Euro. Ich frage mich, warum? 

Wenn die deutsche Regierung mit ihrem Wahlkampf-Dieselgipfel wirklich etwas für uns Autofahrer tun wollte, hätte sie dafür sorgen können, dass der Yaris auch hier für 15000 Euro angeboten und dann noch die Elektro-Hybrid-Prämie von 3000 Euro in Abzug gebracht wird, sodass dann jeder Autokäufer für etwa 12000 Euro ein neues schadstoffarmes und wenig Treibstoff verbrauchendes Fahrzeug sich leisten könnte.

Ullrich Dzikonski, Schüttorf






Deutschland wird sprachlich entmündigt

Zu: Die Sprach-Rempler (Nr. 33)

Der „Duden – Die deutsche Rechtschreibung“ ist in 27. Auflage gerade mit zirka 5000 neuen Wörtern erschienen. Unter den Neueinträgen gehören viele Wörter eher in ein englisches Wörterbuch als in ein deutsches. Voreilige Eintragungen der Dudenredaktion haben die Bildung einer deutschsprachigen Entsprechung unterbunden. Hätte man vor 100 Jahren schon derart der Anglomanie gefrönt, hätte das Flugzeug von Anfang an „plane“, der Hubschrauber „helicopter“, das Auto „car“ geheißen. „Lufthansa“ und „Volkswagen“ waren zum Glück vor unserer Zeitenwende schon etabliert.

Somit hat der Dudenverlag erneut bewiesen, den Sprachpreis „Sprachpanscher des Jahres“ zu Recht erhalten zu haben, und zwar schon 2013 vom Verein Deutsche Sprache in Dortmund.

Ein bekannter togolesischer Sänger und Kabarettist aus Düsseldorf schilderte mir neulich, wie gefährdet die Stammessprachen durch den Druck des Französischen in seiner Heimat sind, und dass nun seit Jahren intensiv dagegen etwas getan wird. Bei aller Anerkennung und Unverzichtbarkeit des Englischen heutzutage gilt es mehr denn je, Sprache, Identität und Kultur von 110 Mil­lionen Deutschsprechenden zu schützen. Das liegt an uns selbst und ist mehr denn je zu einem Politikum geworden, vor allem in Brüssel bei der EU. Vielleicht lässt sich zur Wahl damit bei uns hier im Herbst punkten. 

Es kann nicht sein, dass eine politisch und wirtschaftlich einflussreiche Mittelmacht sprachlich entmündigt dasteht – mit allen wirtschaftlichen Nachteilen –, sich sogar selbst ständig untergräbt und eine sprachliche Rangordnung wie Kroatisch oder Estnisch einnimmt.

Warum sollen Zuwanderer noch Deutsch lernen, wenn wir es in 30 Jahren abgeschafft haben werden? Es grüßen: die „chicken wings“, „potatoes“, „sale“, „back stage“, „equipment“, das „public viewing“ und der „beetle“ – früher VW-Käfer. Happy birthday to you!

Wolfgang Saurenbach, Krefeld






Keine Legende

Zu: Die Legende vom Insektensterben (Nr. 30)

Leider ist das Insektensterben bei uns – Raum Hamburg – keine Legende, sondern Tatsache. Vor vier bis fünf Jahren saßen bei uns im Sommerflieder um diese Zeit 40 und mehr Schmetterlinge. Heute sind es maximal sieben. Der unverkennbare Rückgang von  Vögeln vieler Arten sowie der Fledermäuse ist sicherlich auf den Rückgang der Insekten zurückzuführen.

Horst Aschmann,Ahrensburg






Fatale Bewertung

Zum Leserbrief: Ein Freifahrtschein für Richard von Weiz­säcker (Nr. 28)

Zu dem früheren Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker (1920–2015) wäre außer dem Widerspruch, das ganze deutsche Volk sei in Sippenhaftung für die NS-Verbrechen zu nehmen 

– denn jeder konnte, ja musste es sozusagen wissen –, aber seinen Vater davon auszunehmen, der die Transporte in die Konzentrationslager paraphiert, also freigegeben hatte, weil er sie für Urlaubsfahrten hielt – also zu ihm wäre seine Wertung des 8. Mai 1945 nachzutragen, mit der er diesen Tag auch einen „Tag der Befreiung“ bezeichnete. 

Starben hierfür etwa viele Millionen deutscher Soldaten, Zivilisten, Frauen und Kinder, um zu einer Kolonie der Gegner zu werden?

Walter Köhler, Feldkirchen-Westerham