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08.09.17 / Terror-Eskalation befürchtet / Peter R. Neumann schließt Anschläge mit C-Waffen nicht aus

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-17 vom 08. September 2017

Terror-Eskalation befürchtet
Peter R. Neumann schließt Anschläge mit C-Waffen nicht aus
Friedrich-Wilhelm Schlomann

Westeuropäische Sicherheitsstellen haben in einer eingehenden Analyse festgestellt, dass Dschihadisten zumeist zwischen 15 und 69 Jahre alt und überwiegend männlich sind. Die Hälfte von ihnen ist ledig, während annähernd jeder Vierte sich als verheiratet mit Kindern ausgibt. 40,2 Prozent dieser „Gotteskrieger“ waren arbeitslos, über 41 Prozent vorbestraft, knapp ein Drittel hatte psychische Probleme. Angeworben für den „Heiligen Krieg“ in Syrien wurden über 35 Prozent durch die massive Internetpropaganda des Islamischen Staates (IS), fast 48 Prozent durch persönliche Kontakte in ihrem Heimatland. 

In jüngster Zeit wurden erste Fälle bekannt, dass Meldungen aus Syrien von getöteten „Gotteskriegern“ falsch sind, dass die betreffenden Personen vielmehr leben und mit einer falschen Identität sowie falschen Personalien und Identitätspapieren nach Europa zurückkehren, wahrscheinlich um hier den „Heiligen Krieg“ gegen alle „Ungläubigen“ fortzuführen. 

Der bekannte Terror-Experte und Direktor des International Centre for the Study of Radicalisation am Londoner King’s College Peter R. Neumann und der Schweizer Léon Gaucher, der als einer der Ersten seit 2005 über Dschihadisten schreibt, befürchten, dass sie angesichts ihres militärischen Niedergangs in Syrien „eine neue Eskalationsstufe, einen noch gruseligeren Anschlag planen werden, um die Aufmerksamkeitsschwelle deutlich anzuheben. Sie sollen Angst und Panik verbreiten. Dafür sind immer dramatischere Anschläge notwendig.“ Der Londoner Experte will dabei sogar solche mit chemischen Waffen nicht ausschließen. Der deutsche Bundesinnenminister jedenfalls erklärte unlängst die „Gotteskrieger“ für die gegenwärtig „größte Gefahr“.