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08.09.17 / »Vertreibung ächten« / Festakt und Kranzniederlegung zum Tag der Heimat

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 36-17 vom 08. September 2017

»Vertreibung ächten«
Festakt und Kranzniederlegung zum Tag der Heimat
J.H.

Feierliches Gedenken an Flucht und Vertreibung am vergangenen Sonnabend zum Tag der Heimat. Passend zum runden Geburtstag des Bundes der Vertriebenen (BdV) stand die diesjährige Veranstaltung im Humbold-Saal der Urania Berlin unter dem Leitwort „60 Jahre Einsatz für Menschenrechte, Heimat und Verständigung“. BdV-Präsident Bernd Fabritius unterstrich in seiner Ansprache die Bedeutung dieses Festaktes als „Gelegenheit, auf das kollektive Schick­sal der Vertriebenen als Teil der deutschen Volksbiografie und gleichzeitig auf ihr tägliches Wirken hinzuweisen“ und „in Politik und Gesellschaft gesehen und gehört“ zu werden. Seit 60 Jahren gebe der BdV den deutschen Heimatvertriebenen und Spätaussiedlern Gewicht und Stimme. Er stehe als „Fixpunkt im Gemeinwesen der Bundesrepublik“ wie „ein Leuchtturm an stürmischer Küste und sendet seine Lichtsignale“ aus, so Fabritius.

Als eine aktuelle politische Forderung nannte der BdV-Präsident die normative Verankerung des „fundamentalen Menschenrechts des Schutzes vor Vertreibung und ethnischen Säuberungen“ in der europäischen Rechtsordnung. Außerdem forderte er eine stärkere politische und gesellschaftliche Beachtung der Schicksale und Anliegen der Spätaussiedler. Der BdV bestehe darauf, dass „deutsche Spätaussiedler bei uns, in Deutschland, eine angemessene Willkommenskultur vorfinden“. An keiner Stelle sei das Wort „Willkommenskultur“ passender und notwendiger als in der Spätaussiedlerpolitik. Zugleich unterstütze der BdV den Bleibewillen der Menschen und dränge auf Hilfen für die deutschen Minderheiten in den ost- und mitteleuropäischen Ländern als auch in Russland und den anderen Nachfolgestaaten der GUS.

Die Festrede hielt in diesem Jahr der Bundesminister des Innern, Thomas de Maizière (CDU). Er strich die Bedeutung des Tages der Heimat nicht nur als Erinnerung an millionenfaches Leid, sondern auch als „Mahnung dafür, Vertreibungen als Mittel zur Lösung politischer Probleme auf Dauer zu ächten und das Recht auf Heimat wachzuhalten“, heraus. Den BdV ermutigte er, „sein Engagement um den Aufbau einer nachhaltigen Erinnerungskultur, die im Wissen um die eigene deutsche Geschichte dem Frieden dient, fortzusetzen“. Die Bundesregierung werde ihn auf diesem Weg auch weiterhin unterstützen.

Nach der Veranstaltung fand am zentralen Mahnmal der deutschen Heimatvertriebenen auf dem Theodor-Heuss-Platz die traditionelle Kranzniederlegung statt, bei welcher auch der Vorstand der Landsmannschaft Ostpreußen (LO) einen Kranz niederlegte. Neben dem BdV-Präsidenten sowie Staatssekretär a.D. Rüdiger Jakesch, Berliner BdV- und LO-Landesvorsitzender, sprach Innensenator Andreas Geisel (SPD) im Namen des Berliner Senats gedenkende Worte.