28.03.2024

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15.09.17 / Zeitzeugen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-17 vom 15. September 2017

Zeitzeugen

Giampaolo Musumeci – Nach mehrjährigen Recherchen und zahlreichen Interviews mit professionellen Schleppern veröffentlichte der italienische Fotograf, Dokumentarfilmer, Journalist und Radiomoderator gemeinsam mit dem Kriminologen Andrea di Nicola das Buch „Bekenntnisse eines Menschenhändlers“, das bemerkenswerte Einblicke in die Schleuser­szene bietet.

Mahmod M. – Im Prozess um den Tod von 13 „Flüchtlingen“, darunter zwei Kindern, deren völlig überladenes Schlauchboot im September 2015 auf der Überfahrt vom türkischen Izmir zur griechischen Insel Lesbos mit einem Frachter kollidiert war, verurteilte das Landgericht Traunstein den syrischen Schlepper jetzt zu vier Jahren Haft. Damit blieb es achteinhalb Jahre unter dem Antrag der Staatsanwaltschaft.

Nancy Porsia – Die italienische Journalistin berichtete schon vor sechs Monaten: „Die Küstenwache der libyschen Marine ist am Menschenhandel beteiligt.“ Das bestätigte nun auch Tarek Shanboor, ein Offizier im Dienste der Einheitsregierung in Tripolis, der kürzlich erst enthüllt hatte, dass westliche Nichtregierungsorganisationen (NRO) einige Menschenschmugglern Geld zahlen, damit sie die Migranten zu den NRO-„Rettungsschiffen“ bringen. So sagte der Oberstleutnant der Küstenwache: „Wir haben Schleuser in unseren Reihen, das ist ein echtes Problem.“

„Haddsch“ – Unter dem Tarnnamen betätigt sich der 33-jährige libysche Jurist vom Volk der Amazigh als Schlepper. Er soll für 60 Prozent aller Abfahrten von „Flüchtlings“-Booten aus Zuwara verantwortlich sein. Damit will er der EU einen Denkzettel erteilen, weil diese seinen Stammesbrüdern „finanzielle Hilfen“ verweigere.

Gerhard Schindler – Nach Auskunft des früheren Präsidenten des Bundesnachrichtendienstes sammelt sein Dienst fleißig Informationen über die Netzwerke und Methoden der Schleuser: „So helfen wir, ihnen das Handwerk zu legen.“ Zuvor hatte der frühere Verwaltungsjurist allerdings genauso überzeugt verkündet, unter den nach Deutschland strömenden „Schutzsuchenden“ seien keine Terroristen.