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15.09.17 / Große Pläne für Schmolainen / Im Schloss der Bischöfe des Ermlands soll eine Bildungseinrichtung mit Museum entstehen

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 37-17 vom 15. September 2017

Große Pläne für Schmolainen
Im Schloss der Bischöfe des Ermlands soll eine Bildungseinrichtung mit Museum entstehen
Leszek Chaburski

Im ehemaligen Bischofsschloss in Schmolainen soll eine künstlerische und museale Einrichtung entstehen. Es gibt mehrere Entwicklungsideen: Ein Museum des Bischofs Krasicki oder ein kreativer Arbeitsplatz für musikalisch begabte Jugendliche sind nur einige der Vorschläge. 

Eine Absichtserklärung über die Wiederbelebung der Anlage unterzeichneten unter anderem der Erzbischof Józef Górzynski, der Woiwode Artur Chojecki, der Marschall von Ermland-Masuren Gustaw Brzezin, die Allensteiner Landrätin Malgorzata Chyziak und der Bürgermeister von Guttstadt Stanislaw Trzaskowski. Die Vertreter der Institutionen und Ämter drückten auf diese Weise ihre Bereitschaft zur Zusammenarbeit bei der Vorbereitung der Wiederbelebung des Schlosses in Schmolainen aus. Die Wiederherstellung des Schlosses erfordert zirka zehn Millionen Euro. Die Behörden der Region wollen versuchen, Geld von der Europäischen Union zu bekommen. Die Geistlichen, wie der Erzbischof Józef Górzynski, wollen, dass so viele Menschen wie möglich das Hauptsitz ihrer Vorgänger benutzen können. 

Daher haben sie beschlossen, das Objekt als Bildungs- und, Touristeneinrichtung sowie Museum zu nutzen. Dorota Losko, ökonomische Beraterin der Erzdiözese, ist der Meinung, dass die Öffnung der Schlossräume für junge Musiker für Nachmittags- oder Wochenendproben neuartig sein würde. Im Schlossgebäude würde auch ein Museum entstehen, dem berühmten Geistlichen Ignacy Krasicki gewidmet, der sich sehr viel im Herrenhaus in Schmolainen aufgehalten hat. 

In der Absichtserklärung wurde festgelegt, dass noch im September ein Angebot für die technischen Planungen eingeholt wird. Wahrscheinlich wird im Frühling der Umfang der notwendigen Arbeiten für die Wiederherstellung des Schlosses und der Umgebung bekannt gegeben. Jetzt bereitet sich die Erzdiözese darauf vor, einen Wettbewerb auszuschreiben, mit dem der Auftragnehmer für die  technischen Arbeiten ausgewählt wird. 

Das Schloss, das Mitte des 18. Jahrhunderts erbaut wurde, diente als Sommerresidenz der Bischöfe des Ermlands. Es befindet sich auch heute noch im Besitz der Erzdiözese des Ermlands, aber gegenwärtig dient es als Wohnheim einer landwirtschaftlichen Schule, die vom Kreis Allenstein geführt wird. Leider nimmt das Interesse an der Landwirtschaft jedes Jahr ab. Im vergangenen Lehrjahr wurden lediglich 16 Schüler angenommen, und insgesamt werden 72 Schüler in der Schule ausgebildet. Außerdem besuchen etwa 40 Personen die beruflichen Kurse für Erwachsene. Die überwiegende Mehrheit von ihnen stammt aus Bauernfamilien mit eigener Landwirtschaft. Wegen der Krise, verursacht durch den demografischen Wandel, war es notwendig geworden, neue Nutzungsmöglichkeiten für die Anlage zu finden, um die doch erheblichen Investitionen zu rechtfertigen.

Schmolainen ist ein kleines Dorf sechs Kilometer nördlich von Guttstadt und 30 Kilometer von Allenstein entfernt. Es liegt direkt an der Straße 51 zwischen Guttstadt und Heilsberg. Beim Schloss gibt es einen Park, ein Gestüt und einen Teich. Das ehemalige Schloss der Bischöfe des Ermlands hat die Chance, eine Perle der Gemeinde Guttstadt zu werden.