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22.09.17 / Staaten rüsten digital auf / Statt gemeinsamer Programme Abschottung von West und Ost

© Preußische Allgemeine Zeitung / Folge 38-17 vom 22. September 2017

Staaten rüsten digital auf
Statt gemeinsamer Programme Abschottung von West und Ost
MRK

Die Zeiten, als es gemeinsame Erklärungen über die Nutzung digitaler Technik, wie etwa bei den Satellitensystemen GPS, Galileo, GLONASS und Beidou, zwischen den USA, der EU, Russland und China gab, gehören der Vergangenheit an. In diesem Bereich hat das System der USA, GPS, die Konkurrenten ohnehin längst abgehängt.

Gegenwärtig setzt im militärischen Bereich ein neues Wettrüsten ein, vor allem zwischen den USA und Russland, die auf Abschottung statt auf gemeinsame Bekämpfung von Gefahren wie den IS setzen. Auch China beteiligt sich am digitalen Wettrüsten. Die USA entwickeln derzeit von Künstlicher Intelligenz gesteuerte Drohnen, Kampfjets und U-Boote. Kürzlich haben sie Minidrohnen mit KI erfolgreich getestet, die in Schwarmformation fliegen können. Zukünftige US-Drohnen sollen selbst entscheiden können, ob sie einem verdächtigen Objekt folgen.  

In Russland wurde ein menschenähnlicher Roboter mit der Bezeichnung „Fjodor“ gebaut, der scharfe Waffen in die Hand nehmen und schießen kann. In Videos präsentierte Russland weitere Robotersysteme wie autonome Panzerfahrzeuge mit aufmontiertem Maschinengewehr und Mini-Drohnen, die Raketen abschießen. Zurzeit arbeiten Ingenieure an der Entwicklung eines neuen Kampfjets, der bis 2020 den Dienst bei der russischen Luftwaffe antreten soll. Dank neuer Technologien soll der Abfangjäger für Einsätze im Weltraum geeignet sein. Er verfügt über höhere Geschwindigkeiten und einen größeren Einsatzradius. Roboter Fjodor könnte im Jahr 2021 auf eine Weltraummission geschickt werden.

Die deutsche Bundeswehr bereitet sich ebenfalls auf den Einsatz von KI vor. Unter dem Kommando „Cyber und Informationsraum“ stellt sich die Bundeswehr auf die Herausforderung des neuen digitalen Gefechstfelds ein. Rund 200 IT-Spezialisten stehen entweder als Reservisten oder als Freiwillige ohne Wehrdiensterfahrung bereit, die Bundeswehr in KI zu unterstützen. Katrin Suder, Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, freut sich, dass das Kommando schnell umgesetzt werden konnte. Dieses  Feld wolle aber mit Geduld erobert werden.